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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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vorne zu verlängern.
    Das war natürlich eine umständliche Bewegung, die den Ashmadai mit dem Zepter kaum ernsthaft verletzen würde, aber sie kam doch überraschend, und im Kampf gegen Barrabas den Grauen war jedes Zögern zu lange. Der Ashmadai riss die Arme mit der Keule hoch, um den Speer abzuwehren. Dann heulte er auf und versuchte, anschließend auf seinen Feind einzuschlagen.
    Aber der Fechtdolch des Mörders traf die sich senkende Keule und konnte sie nach der rechten Seite ablenken, während Barrabas den rechten Fuß zurücksetzte und auch den rechten Arm mit dem Schwert zurückzog, um den Weg freizugeben. Ehe der Ashmadai seinen Schwung abbremsen konnte, stieß Barrabas’ Schwert über der gefangenen Waffe nach vorn. Der Ashmadai hob noch die Hand, konnte aber den tiefen Stich in seine Brust nicht mehr verhindern.
    Der Mann fiel zurück und taumelte, während sich bereits ein Blutfleck auf seiner Ledertunika ausbreitete. Im ersten Augenblick wirkte er erleichtert, als ob er einem gefährlichen Hieb entronnen wäre.
    Doch am Pumpen der Blutung erkannte Barrabas, dass sein scharfes Schwert das Herz des Mannes getroffen hatte. Deshalb achtete er nicht mehr auf diesen Gegner, sondern widmete sich lieber dem unbewaffneten Ashmadai, der seinen Angriff angesichts der tödlichen Klingen abrupt abbrach.
    »Sie sind beide tot«, versicherte Barrabas, »auch wenn sie es wohl beide noch nicht wissen.«
    Der Ashmadai warf einen Blick auf die Frau, die immer noch stand und nach dem Messer tastete. Noch fehlte ihr der Mut, die Klinge aus dem Hals zu reißen.
    »Bald wird sie das Gift spüren«, erklärte Barrabas. »Es wäre besser für sie, wenn man die Klinge tiefer hineinsticht, damit es schnell vorbei ist.«
    Auf der anderen Seite schrie der blutende Mann: »Töte ihn!«, aber sein Ruf, der laut begonnen hatte, verebbte in einer schmerzhaften Grimasse. Unter den Augen des verbliebenen Kämpfers sank der Krieger auf die Knie. Er drückte die rechte Hand auf die tödliche Wunde in seiner Brust und umklammerte mit der linken noch immer das Zepter.
    »Redet er mit mir oder mit dir?«, höhnte Barrabas.
    Er lachte über die absurde Situation, als der letzte Ashmadai, der seinem Gott vielleicht weniger treu ergeben war, als er geglaubt hatte, sich umdrehte und floh.
    »Ich bin gleich da!«, rief Barrabas ihm nach, obwohl er gar keine Anstalten machte, dem Mann zu folgen. Er wandte sich dem Knienden zu, der nach vorn gesackt war und sich mit einer Hand am Boden abstützen musste, um nicht umzukippen.
    Barrabas fühlte einen Anflug von Bedauern, als er an dem Sterbenden vorbei zu der Frau ging, die vor ihm zurückwich, bis sie taumelnd an einem Baum zum Stehen kam. Das Messer steckte noch immer in ihrem Hals.
    »Wenn ich dich gefangen nehme, würden die Nesserer dich auf unaussprechliche Weise foltern, ehe sie dich umbringen«, sagte er, während er das Messer herauszog und ihr gleichzeitig sein Schwert in die Brust stieß.
    Sie verzog das Gesicht und erstarrte. Einen kurzen Moment wehrte sie sich noch gegen das Unvermeidliche, doch dann erschlaffte sie. Barrabas zog sein Schwert zurück und ließ sie auf den Boden gleiten. Danach trat er zu dem knienden Ashmadai, um dessen Todeskampf mit einem einzigen Schlag auf den Kopf zu beenden.
    Mit einem tiefen Seufzer steckte Barrabas den Fechtdolch wieder ein und zog zwei Kapseln aus dem Beutel, den Alegni ihm gegeben hatte. Sie bestanden aus einem durchscheinenden Metall, das Barrabas unbekannt war und einen Blick auf die rauchig-schwarze Flüssigkeit darin erlaubte. Mit einem Fuß rollte er den Ashmadai auf den Rücken, öffnete eine Kapsel und goss dem Toten den magischen Inhalt über die Stirn.
    Er trat zurück und wandte sich ab, während die Magie ihr Werk vollbrachte und ihr Dunkelgrau sich schimmelartig von der Stirn des Mannes über sein Gesicht und über den ganzen Körper auszubreiten begann.
    Barrabas drehte sich wütend zurück, bohrte dem Mann sein Schwert unter den Kragen und riss die Tunika auf. Es passte ihm gar nicht, dass er die Haut mit dem Brandzeichen der Ashmadai herausschneiden musste, aber er tat es trotzdem. Dann wiederholte er beides bei der Frau, die er mit dem zweiten Fläschchen unbrauchbar machte.
    Anschließend lieferte er seine Trophäen schnell im nächsten Nesser-Lager ab. Dabei sann Barrabas bei jedem Schritt über den Wahnsinn dieser makabren Form der Rekrutierung nach. Wenn er die Toten nicht mit dem Weihwasser übergossen hätte, hätten die

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