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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Magier aus Tay sie dem sich ausbreitenden Todesring übergeben, um diesen zu stärken und die Toten als Zombiekrieger erneut gegen die Nesserer ins Feld zu schicken. Die lebenden Ashmadai sahen darin offenbar das größte Opfer, das sie zu bieten hatten.
    Nachdem Barrabas sie jedoch mit dem Schattenwasser übergossen hatte, würden sie dasselbe Schicksal erleiden, nur unter anderer Herrschaft. Denn auch die Nesserer sammelten die Toten auf und schickten sie in ein geheimes Labor irgendwo im besetzten Sembia. Dort würden sie vollständig mit der Substanz des Schattenreichs getränkt werden, um als Schattenzombies wieder aufzustehen, Kreaturen der Nacht, die man gegen ihre einstigen Verbündeten einsetzen konnte.
    »Lächerlich«, flüsterte Barrabas der Graue dem stoisch schweigenden Wald zu.

12
    Schreie aus alter Zeit

    Melnik Starkamboss verhakte seinen Pickel mit einem störrischen Stück Fels und drehte und zerrte mit aller Kraft. »Komm schon, du Stück Goblin-Schnodder«, ächzte er und strengte sich nach Leibeskräften an. Er sah das glänzende, silbrige Metall dahinter. Diese Ader wollte er erreichen.
    »Na, Goblin-Schnodder hättest du mit deinem Pickel schon längst zerquetscht«, erklärte ein anderer Bergmann, Quentin Steinbrecher, der auf der anderen Seite des Tunnels arbeitete.
    Melnik grunzte und bemühte sich weiter.
    »Hey, habt ihr mein Essen dabei?«, fragte Quentin, aber Melnik nahm wahr, dass sein Kamerad in den Tunnel blickte und nicht zu ihm, so dass er seine Arbeit nicht unterbrach. Endlich gab der lästige Stein nach.
    Aber Melnik jubelte nicht los, denn er fragte sich, wen sein Partner unten im Tunnel angesprochen haben könnte. Normalerweise liefen andere Zwerge in den Minen unter Kelvins Steinhügel im Eiswindtal eher weiter oben herum. Sie hingegen arbeiteten ganz am Ende der Mine. Weiter unten dürfte niemand sein.
    »Na, was ist?«, begann Quentin, brach dann jedoch keuchend ab und wich zurück.
    Als Melnik sich von der Wand löste und in den gewundenen Gang blickte, hielt auch er die Luft an.
    Dort kamen Zwerge auf sie zu, aber solche Zwerge hatten die beiden noch nie gesehen.
    »Die sind tot! Lauf!«, schrie Melnik, brachte es aber nicht fertig, selbst die Beine in die Hand zu nehmen. Ebenso wenig wie sein Kumpel.
    Helft uns , hörte er sie in seinem Kopf. Helft uns, Zwerge von Delzoun.
    »Hast du das gehört?«, fragte Quentin, der nun rückwärtsging.
    »Ich hab was gehört!«
    Kreischend fuhr Quentin herum und rannte davon.
    Die Geister kamen Melnik so nah, dass sich diesem vor Angst alle Haare an seinem zotteligen Körper sträubten. Dennoch harrte er breitbeinig aus und stemmte sogar die Hände in die Hüften.
    »Sagt schon, was wollt ihr?«, fragte er.
    Nachkommen von Delzoun … Melnik hörte einen Wortbrei in seinem Kopf: Ungeheuer erwacht … Lava fließt … Gauntlgrym in Bedrängnis …
    Eigentlich hätten sie nur dieses eine Wort zu sagen brauchen, Gauntlgrym, denn dieser Begriff war Melnik so geläufig wie jedem Zwerg aus der alten Sippe von Delzoun. Stolpernd wich der Zwerg zurück, wobei ihm seine Füße ebenso wenig gehorchen wollten wie seine Stimme. Die Geister folgten ihm und erfüllten seinen Kopf mit ihrem Flehen, obwohl er natürlich keine Ahnung hatte, was er tun sollte.
    »Stokkel Silberbach!«, schrie Melnik, obwohl er weit von den bewohnten Bereichen der Höhlen entfernt war.
    Die Geister schienen mehr als gewillt zu sein, ihm zu folgen. Als er sich umdrehte und losrannte, sah er immer wieder nach hinten, um sicherzugehen, dass die Entfernung zu ihnen nicht zu groß wurde, merkte aber bald, dass sie problemlos das Tempo hielten.
    Die Erkenntnis, dass er ihnen unmöglich entkommen konnte, selbst wenn er dies wollte, machte Melnik ziemlich zu schaffen, aber die Geister hatten den Namen ihrer alten Heimat genannt, und das musste auch Stokkel Silberbach hören.
    »Sorg einfach dafür, dass der Becher voll bleibt, sonst schlag ich dir die Faust so tief ins Auge, dass meine Finger am Hinterkopf wieder rausgucken«, verkündete Athrogate, und alle Anwesenden, insbesondere Genesay, die Kellnerin, wussten, dass das kein leeres Gerede war. Eilig schenkte sie dem Zwerg nach.
    »Heda, so redest du aber nicht mit Genesay«, mahnte ein Mann, der neben Athrogate hockte.
    »Schon gut, Murley«, sagte das Mädchen, das dabei Athrogate im Blick behielt, der kochend vor Wut dasaß.
    Der Zwerg lehrte seinen Humpen mit einem langen, tiefen Zug, sah Genesay an, zeigte auf den

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