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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Xorlarrin dann nicht seine wahre Identität erkannt, als man ihn in den Tiefen von Gauntlgrym gefangen genommen hatte?
    Für Drizzt ergab das alles keinen Sinn.
    Doch ob er Draygo Quicks Überlegungen akzeptierte oder nicht, erschien in jedwedem Sinne unbedeutend, denn ohne dessen Zustimmung würde er in absehbarer Zeit nirgendwo hingelangen. Es gab kein Entrinnen.
    Und selbst wenn sich ein Fluchtweg böte, wohin sollte Drizzt gehen?
    »Mein Kollege in der Schattenenklave hält große Stücke auf dich«, begrüßte Draygo Quick den Besucher seiner Burg im Schattenreich an diesem wie üblich düsteren und regnerischen Nachmittag.
    »Ich weiß es zu schätzen, dass du mir diese Audienz gewährst«, erwiderte Jarlaxle und berührte seinen großen Hut.
    »Ich gebe zu, dass ich überrascht bin. Ich dachte, euer Handelsabkommen mit Fürst Ulfbinder wäre ausgemachte Sache.«
    »Das ist es allerdings, und es war leicht, eine für beide Seiten profitable Position zu finden«, erwiderte Jarlaxle. »Das ist nicht der Grund meines Kommens.«
    »Sprich.« In Fürst Draygos Ton lag deutliche Skepsis, und Jarlaxle erkannte, dass hier Vorsicht geboten war.
    »Ich weiß gewisse Dinge über jemanden, der dein … Gast ist«, begann Jarlaxle, wobei er den Nesser-Hexer genau beobachtete. Er hoffte, dass seine mittlerweile nicht mehr ganz aktuellen Informationen noch immer der Wahrheit entsprachen und Drizzt noch am Leben war. Nachdem er sich Ambergris’ Geschichte angehört hatte, hatte Jarlaxle weder Kosten noch Mühe gescheut, um mehr über das Schicksal ihrer Begleiter in Erfahrung zu bringen, doch selbst für Bregan D’aerthe blieb die Festung von Fürst Draygo Quick geheimnisumwittert. In Trübschmiede kursierten allerdings Gerüchte über Effron Alegni und einen zweiten Gefangenen, bei dem es sich laut Ambergris’ Geschichte um Drizzt handeln musste.
    »Sprich«, forderte Fürst Draygo ihn erneut auf.
    »Ich kenne Drizzt Do’Urden seit über hundert Jahren«, erklärte Jarlaxle.
    »Freunde?«
    »Kaum!«
    »Kameraden?«
    »Kaum! Ich bin schließlich aus Menzoberranzan und nur noch am Leben, weil es dem Konzil so gefällt, insbesondere dem launischen Haus Baenre. Drizzt Do’Urden ist kein Freund von Haus Baenre.«
    »Warum bist du dann hier?«
    »Deine Erkundigungen«, erklärte Jarlaxle. »Du möchtest ergründen, ob Drizzt im Dienst der Spinnenkönigin steht.« Damit wagte der Drow-Söldner sich weit vor, wie er wusste, aber nach allem, was Ambergris über Effrons Behauptung und die Reise hierher berichtet hatte, und nach allem, was er aus seinem Aufenthalt bei Parise Ulfbinder folgerte, erschien dies naheliegend.
    Draygo Quicks spontane Reaktion bestätigte seine Vermutungen, denn der Hexer lehnte sich unwillkürlich nach vorn, ehe er sich zusammenriss und unbeteiligt tat.
    »Eurer Herrin Lolth?« Draygo Quick gab sich unschuldig. »Gibt es keine Drow-Göttin, die besser zu den guten Taten dieses Waldläufers passen würde?«
    »Drizzt behauptet, den Lehren von Mielikki anzuhängen, die keine Drow-Gottheit ist«, sagte Jarlaxle. »Die Frage ist nur: Wem dient er wirklich, Mielikki oder Lolth?«
    Draygo Quick gab sich nachdenklich und nickte mehrfach. »Das ist interessant«, sagte er, wobei er nach wie vor so tat, als wäre ihm dieser Gedanke vollkommen neu.
    Jarlaxle lächelte, um ihm ohne Umschweife kundzutun, dass er seine Verstellung durchschaute. »Auf diese Fragen bekommst du keine Antwort«, erklärte er geradeheraus. »Weder von Drizzt noch von einer Priesterin noch von einem Druiden. Solange du nicht selbst mit den Göttern sprechen kannst, befindest du dich in der gleichen misslichen Lage wie jeder, der schon länger über die wahre Bedeutung dieses umstrittenen Abtrünnigen nachdenkt.«
    »Sprich«, sagte Draygo Quick. Er ließ die Fassade sinken.
    »Du kennst die Zofen der Lolth?«
    Der Hexer schüttelte den Kopf.
    »Die Yochlols?«, fügte Jarlaxle hinzu.
    »Ich habe von ihnen gehört, aber Genaueres weiß ich nicht.«
    »Darf ich?«, fragte Jarlaxle, nahm seinen Hut ab, drehte ihn um und griff hinein.
    Draygo Quick sah ihn fragend und skeptisch zugleich an.
    »Ich versichere dir, dass ich dieses Wesen im Moment voll unter Kontrolle habe«, erklärte Jarlaxle, während er ein zum Ring geformtes schwarzes Tuch herauszog und zur Seite warf. Im Fallen erweiterte es sich auf ein Loch von zehn Fuß Durchmesser in Draygo Quicks Fußboden. Jarlaxle forderte den Hexer auf, mit ihm an den Rand des tragbaren Lochs zu

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