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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Feinde. Und die Hochkapitäne genießen bei diesen verzweifelten Menschen kaum mehr Ansehen als Ork-Führer.«
    »Diese Einschätzung kann ich nachvollziehen«, bemerkte Dorwyllan.
    »Dann verstehst du, was ich meine?«
    »Räuber? Die würde ich ohne viel Federlesens erschießen, wenn ich einen von ihnen auf der Straße träfe.«
    »Das dachte ich früher auch«, erwiderte Drizzt. »Aber als sich mir die Gelegenheit bot, sie zu bestrafen, tat ich es nicht, und weil ich es nicht tat, erfuhr ich schließlich, was es mit dieser speziellen Gruppe Ausgestoßener in Wahrheit auf sich hat.«
    »Sie hätten doch nach Niewinter gehen können«, sagte Dorwyllan. »Die Siedler dort suchen fast genauso verzweifelt nach Neubürgern wie wir hier in Letzthafen.«
    »Da waren die Shadovar, und im Wald lauerte Tay.«
    »Das sind doch nur Ausreden.«
    Drizzt nickte ernst. »Sie brauchen eine Heimat, und ihr braucht neue Bürger. Fähige Bürger – und das sind diese Menschen. Sie haben es allein dadurch bewiesen, dass sie und ihre Familien in der Wildnis der Schwertküste überlebt haben, ohne Mauern und Soldaten. Soll ich sie holen oder nicht?«
    »Ich kann nicht für Letzthafen sprechen.«
    »Wortklaubereien …«
    Dorwyllan ließ den Blick nach rechts wandern, über die noch immer weitgehend leere Stadt, die neue Mauer und die bedrohliche See dahinter. »Ich werde von diesem Gespräch nichts erwähnen«, sagte der Elf leise.
    Als Drizzt Dahlia diesmal ansah, war er derjenige, der lächelte.
    »Muss ich dich daran erinnern, dass unsere letzte Begegnung mit Stuyles im Wald mit einem wilden Kampf gegen einen Teufel und dessen Gefolge endete?«, fragte Dahlia, nachdem Dorwyllan verschwunden war.
    »Das klingt aber gar nicht gut«, sagte Ambergris.
    Entreri kicherte höhnisch, was ihm einen Blick von Drizzt eintrug. Der Meuchelmörder schüttelte betont den Kopf und sah zur Seite.
    »Stuyles und die anderen kannten Hadencourts wahre Identität nicht«, hielt Drizzt dagegen.
    »Das musst du dir einreden, oder?«, sagte Dahlia mit einem abfälligen Schnauben.
    Dem Drow verging das Lächeln, obwohl er tatsächlich glaubte, was er sagte. Diese beiden Zyniker würden ihn nicht an der Hoffnung festhalten lassen. In ihrem Weltbild war er nur ein närrischer Idealist, der nicht in der Lage war, sich in düsteren Zeiten der harten Wirklichkeit zu stellen.
    Drizzt kam der Gedanke, dass sie natürlich recht haben könnten. Schleppte er nicht genau diese Zweifel seit vielen Jahren wie eine schwere Kette mit sich herum? Schon lange vor Bruenors Tod?
    »Nein«, hörte er sich zu Dahlia sagen. Er stand auf, machte ein entschlossenes Gesicht und ergriff laut und deutlich das Wort. »Ich sage das, weil ich weiß, dass es fast sicher die Wahrheit ist.«
    »Weil die Welt voller guter Leute ist?«
    Drizzt nickte. »Mehrheitlich«, antwortete er. »Und sie vor eine unerträgliche Wahl zu stellen ist kein Maß für Moralität. Stuyles und seine Bande hungern nicht nach Blut, sondern nach Nahrung.«
    »Wenn sie nicht noch mehr Teufel unter sich haben«, warf Dahlia ein. »Hast du diese Möglichkeit auch bedacht?«
    »Nein«, sagte Drizzt, weniger als Eingeständnis, sondern vielmehr als Abwehr eines abwegigen Vorwurfs.
    Dahlia schien noch etwas sagen zu wollen, räusperte sich jedoch nur und sah stattdessen Entreri an. Auch Drizzt wandte sich seinem alten Feind zu.
    Entreri löste den Blick von Dahlia und sah Drizzt in die Augen. Schließlich nickte er ihm kaum merklich zu.
    »Ich hätte euch alle töten können«, betonte Effron.
    »Du hast mir Spinnen unter die Haut gesetzt!«, protestierte der Bogenschütze, dessen erster Schuss Effron beinahe getroffen hätte.
    Effron bedachte ihn mit einem bösen Lächeln. »Bist du sicher, dass sie alle weg sind? Oder legen die restlichen gerade ihre Eier?«
    Der Mann riss entsetzt die Augen auf und kratzte sich verzweifelt die Haut wund, soweit das angesichts der Fesseln möglich war, mit denen Effron die vier Rücken an Rücken aneinandergebunden hatte. Die zwei Männer rechts und links von ihm reagierten auf seine hektischen Bewegungen mit unsanften Stößen, was Effron sehr amüsierte.
    »Nicht witzig«, fluchte die Frau, von deren Kleidern immer noch schwarze Rauchfäden aufstiegen.
    »Ihr habt mich angegriffen«, entgegnete Effron. »Schon vergessen? Soll ich mich etwa noch entschuldigen, weil ich mich nicht einfach umbringen lasse?«
    »Wir wollten niemanden umbringen!«, rief die Frau.
    Effron nickte zu dem

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