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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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echt nett, dass du mich nicht auf den Kopf hast fallen lassen.«
    Wir lächelten uns an, der erbitterte Kampf war vergessen. Cam zog die Karte durch den Schlitz und riss die Tür mit mehr Gewalt als nötig auf. Betreten entfernte ich mich einen Schritt von Barrett, denn ich wusste nicht, wie ich mich in dieser Situation verhalten sollte. Einerseits wollte ich nicht unhöflich sein, andererseits wusste ich, dass Cam stocksauer auf Barrett war. Und zwischen die Fronten wollte ich gerade jetzt nicht geraten.
    »Du solltest dich echt ausruhen«, sagte Barrett. »Da hat Mr Fritz recht. Du bist immer noch ganz grün.«
    »Ich habe heute ein Spiel. Da kann ich im Bus schlafen.« Demonstrativ ging ich allein zur Tür, verlor jedoch sofort das Gleichgewicht und fuchtelte hilflos mit den Armen in der Luft, bis Barrett mich auffing.
    »Ich sag Bescheid, dass du nicht kommen kannst.« Cam funkelte Barrett böse an, bevor er sich wieder mir zuwandte. »Ruh dich aus, Dancia.«
    »Es gibt echt keinen Grund, sich so aufzuführen, Cam. Wir wollen doch beide nur das Beste für Dancia«, sagte Barrett leise.
    Cam würdigte ihn keines Blickes. Am Ellenbogen dirigierte er mich durch die Tür. »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.«
    Ich rief Barrett noch einen Abschiedsgruß zu, dann fiel die Tür hinter Cam und mir ins Schloss. Wir stiegen die Treppen bis zum vierten Stock hoch, blieben auf jeder Etage stehen, damit ich Atem schöpfen konnte. Auf meinem Zimmer angekommen, lehnte ich mich kurz gegen die Tür, bevor ich sie öffnete, und hielt dabei Cams Hand ganz fest. »Ist nicht seine Schuld – das gehörte zum Unterricht.«
    Cam presste seine Stirn gegen meine und schloss die Augen. »Ich wollte mich echt nicht wie ein Arsch aufführen. Aber du allein da draußen … «
    Ich lachte. »Das war eine Übung, Cam. Die hätten mir nicht wirklich etwas angetan.« Er antwortete nicht, und ich schluckte. »Oder?«
    »Natürlich nicht«, sagte er nicht sehr überzeugend.
    Daraufhin nahm ich ihn bei den Schultern und zwang ihn, mich anzusehen. »Jetzt mal ehrlich. Was hast du denn gedacht, was da hätte passieren können?«
    »Ihr habt einen Höllenlärm veranstaltet«, sagte er. »Manchmal kann im Eifer des Gefechts auch was schiefgehen. Barrett verfügt über große Kräfte, und keiner weiß bislang, wozu du imstande bist.«
    Ich ließ mich gegen die Tür sinken. »Deine Sorge war gar nicht so unberechtigt. Fast hätte ich uns alle umgebracht. Ich weiß zwar, was sie damit bezwecken wollten, aber mir geht das alles viel zu schnell. Kann man den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen?«
    »Im ersten Jahr ist es immer so«, sagte Cam. »Für dich ist es wahrscheinlich noch extremer, aber eben unvermeidlich. Wenn wir den Dingen ihren Lauf ließen, würde die Hälfte der Schüler es nie zum dritten Grad schaffen.«
    »Aber es tut weh.«
    Er strich mir über die Wange. »Ich wünschte, es gäbe eine andere Möglichkeit, aber je früher man damit anfängt, desto stärker wird man auch. Deshalb müssen wir jeden pushen. Mr Judan sagt uns das andauernd.«
    Langsam reichte es mir. Erst Annas Party, dann die Sache mit den Irin und obendrauf auch noch Esthers Probleme, ich hatte endgültig genug. »Und du glaubst alles, was er sagt?«
    »Was?« Er wich zurück und sah mich groß an.
    Ich weiß nicht, wer überraschter von meinem Ausbruch war, er oder ich. An dieser Stelle hätte ich einfach den Mund halten sollen, aber die Worte sprudelten nur so aus mir heraus. »Sorry, Cam, aber wann hast du eigentlich das letzte Mal irgendwas infrage gestellt, was Mr Judan von sich gegeben hat? Schließlich ist er nicht Gott. Er ist auch nur ein Mensch, und Menschen können sich irren. Vielleicht werden manche von uns unnötig gepusht. Vielleicht sollte man den Leute eine Wahl lassen, bevor man in ihrem Leben herumpfuscht.«
    »Wovon redest du überhaupt?«
    In meiner Rage hatte ich endlich mal den Mut, für mich einzustehen. An den Fingern zählte ich die einzelnen Punkte auf. »Ich rede vom Programm . Ihr bringt uns her und spielt mit uns, nur um zu sehen, wie wir reagieren. Ihr beobachtet uns, schreibt eure Berichte und fällt dann irgendwelche großartigen Entscheidungen über unsere Ausbildung. Und bevor wir selbst wissen, worin unsere Gaben bestehen, zwingt ihr uns schon, sie einzusetzen. Dann stopft ihr uns in irgendwelche Schwerpunktfächer und steckt uns in Brand, damit wir uns ›entfalten‹ können.«
    Mein Atem ging immer schneller, und meine Beine

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