NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)
absolut unverwundbar.
7
Dani rollte sich herum und öffnete ein Auge. Jack war verschwunden. Sie roch Kaffee und lächelte. Dann drehte sie sich auf den Bauch, drückte das Gesicht ins Kissen und kuschelte sich an das Laken.
Es gab keinen Grund zur Eile. Heute wurde sie im Studio nicht gebraucht.
Sie rekelte sich, streckte die steifen Muskeln und erinnerte sich mit einem Lächeln daran zurück, auf welche Weise sie in der vergangenen Nacht strapaziert worden waren. Selbst das Auftauchen des unheimlichen Widerlings konnte ihr die letzten Stunden nicht verderben.
Vielleicht sollte sie sich bei dem Kerl sogar bedanken. Er hatte für einen zusätzlichen Kick gesorgt ...
Von wegen Kick!
Heidenangst traf es schon besser. Eingesperrt gehörte er, dieser degenerierte Perverse.
Dani dachte daran, wie er Jack und sie am Fenster beobachtet hatte, und ihre Haut wurde heiß. Das Bett fühlte sich nicht länger behaglich an. Sie warf das Laken beiseite und ging zum Schrank, um sich ihren Morgenmantel aus Satin überzustreifen. Dann verließ sie das Schlafzimmer.
Sie fand Jack an der Bar. Neben seinem rechten Ellenbogen stand eine Kaffeetasse. Seine Finger betasteten gerade den Mund des künstlichen Kopfes.
Er grinste Dani an. »Amateurarbeit«, kommentierte er. Jack schwenkte seinen Hocker herum und legte sich die Attrappe in den Schoß. Er zerzauste das rote Haar. »Eine billige Perücke. Die Augen waren Murmeln.« Dann zog er die Zunge aus dem klaffenden Mund. »Ein Stück Leber.«
»Igitt.«
Jack hievte das Ding, das ihnen in der vergangenen Nacht so einen Schreck eingejagt hatte, auf die Theke. »Zumindest kann man dem Typen eine gewisse makabre Fantasie nicht absprechen.«
Er warf Dani den Kopf zu. Sie begutachtete die wächserne Haut, die Augenhöhlen und den Mund.
»Leichenbestatterwachs«, konstatierte Jack. »Auf einem dieser billigen Plastikschädel, die man in Läden für Bastelbedarf für ein paar Dollar kaufen kann.«
Dani ließ den Zeigefinger in einer Augenhöhle versinken. Er stieß gegen eine weiche, gummiartige Substanz. Sie zog den Finger wieder heraus, betrachtete sich den grauen Halbmond unter ihrem Nagel und schnupperte daran. »Knetmasse.«
»Um dem Teil etwas Gewicht zu verleihen, vermute ich.«
»Tja, Al hatte offensichtlich nichts damit zu tun. Niemand, der auch nur das Geringste von der Branche versteht, würde so eine miese Arbeit abliefern.«
Jack hob einen Zeigefinger. »Es sei denn, Sherlock, er hat es deshalb so gemacht, um den Verdacht von sich abzulenken.«
»Oder, weil er’s witzig fand«, steuerte Dani eine eigene Theorie bei. Sie ließ den Kopf kurz auf die Theke sinken, dann küsste sie Jack. »Guten Morgen.«
»Guten Morgen«, flüsterte er. »Entschuldige, wenn ich dich im Moment nicht anfasse.«
»Gleichfalls.« Dani ergriff das Stück Leber und beäugte es kritisch. »Das reicht nicht für uns beide. Möchtest du lieber Speck?«
»Ich denke schon.«
Sie trug die Leber in die Küche und hielt kurz die Luft an, als sie die glibberige Innerei im Mülleimer versenkte. Anschließend wusch sie sich sorgfältig die Hände.
Jack tat es ihr gleich, während sie den eingeschweißten Speck aus dem Kühlschrank holte. Sie packte die Streifen aus, legte sie in eine Bratpfanne und schaltete die Herdplatte ein.
Jack trat hinter sie. Er strich ihr Haar zur Seite, und sie beugte sich seinen forschenden Lippen entgegen, als er sie seitlich am Hals küsste. Gleichzeitig streichelte er ihren Bauch. Eine Hand schob sich unter ihren Morgenmantel, wanderte über ihre Rippen und verweilte dann auf ihrem Busen. Die andere Hand löste den Stoffgürtel. Er zog den Mantel auseinander, packte beide Brüste und drückte sie zärtlich. Dann glitten seine großen Hände tiefer, kitzelten ihre Haut wie eine warme Brise, als sie ihre Hüften liebkosten und über ihre Schenkel strichen. Dani erbebte, als die Hände sich nach oben zwischen ihre Beine schoben. Seine Finger berührten kurz ihr Schamhaar. Sie wartete, aber sie drangen nicht weiter vor.
Dani drehte sich um, umarmte Jack und küsste ihn auf den Mund. Kurz hielt er sie fest, dann lösten sich seine Arme von ihr, und sie trat zurück. Reglos stand sie da, während er ihren Morgenmantel wieder schloss und mit einer fast schon grotesken Sorgfalt den Gürtel zurechtzupfte.
»Du hast eine angenehme Art, guten Morgen zu sagen«, flüsterte sie.
»Wenn meine Hände sauber sind.«
»Zwei Eier?«
Er nickte.
»Bleibst du?«
»Erst mal sehen,
Weitere Kostenlose Bücher