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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wie gut du kochst.«
    »Nein, wirklich. Ich ... ich meine, abgesehen davon, dass ich dich einfach hier bei mir haben möchte, bin ... bin ich wohl etwas verängstigt. Dieser Typ macht mich echt nervös.«
    »Ich bleibe. Zumindest eine Zeit lang. Warten wir ab, wie es läuft.«
    Jack tunkte den Rest des Eigelbs mit einem Stück Toast auf. Nachdem er zu Ende gekaut hatte, wischte er sich den Mund und den Schnurrbart mit einer Serviette ab. »Also, das war wirklich gut. Ich sollte mich jetzt aber besser auf den Weg machen. Willst du mitkommen?«
    »Nein, geh du nur. Ich versuche, den Machetenauftrag fertigzubekommen, danach können wir den Rest des Tages blaumachen.«
    Sie gab ihm den Zweitschlüssel und küsste ihn zum Abschied. Als er fort war, räumte sie die Küche auf, danach kehrte sie ins Schlafzimmer zurück. Ihre Brust fühlte sich wie zugeschnürt an, als sie nach der Vorhangkordel griff. Kurz zögerte sie, bevor sie daran zog. Die Vorhänge glitten auseinander, Sonnenlicht durchflutete den Raum, und sie blickte rasch nach draußen.
    Niemand da.
    Natürlich nicht.
    Der Hinterhof lag verwaist vor ihr, die Oberfläche des Swimmingpools hellblau und ruhig, auf dem Sprungbrett nichts, was dort nicht hingehörte. Sofort fiel Dani das Atmen leichter, und sie machte sich daran, das zerwühlte Durcheinander auf der Matratze zu beseitigen. Danach hängte sie ihren Morgenmantel an die Schranktür, duschte ausgiebig und zog eine abgeschnittene Jeans und ein weites, ärmelloses Sweatshirt an. Zuletzt schlüpfte sie in Flipflops und bahnte sich den Weg durch das geräuschlose Haus.
    In der Küche stieg ihr wieder der Geruch von frisch gebratenem Speck in die Nase. Sie schaute aus dem Fenster. Ihr Rabbit parkte verlassen in der Auffahrt, als gehörte er niemandem mehr. Am Straßenrand waren weitere Autos abgestellt.
    Aber kein Leichenwagen.
    Sie ging zur Seitentür, betrat die Garage und schaltete das Licht ein. Als sie die Tür hinter sich schloss, sehnte sie sich nach einer Möglichkeit, sie von dieser Seite zu verriegeln.
    Falls er in das Haus einbrach ...
    Ihr wurde bewusst, dass sich keine der Türen im Haus von beiden Seiten abschließen ließ. Man konnte zwar verhindern, dass jemand hereinkam, ihn aber nicht am Verlassen des Gebäudes hindern. Lediglich Schlafzimmer und das Bad ließen sich von innen verriegeln, dafür aber nicht vom Flur aus.
    Dani sah darin das Wirken eines gutmütigen, aber törichten Geistes.
    Nein, nein, nein. Du sollst die Kinder nicht in ihrem Zimmer einsperren. Und du sollst nicht Zuflucht begehren in deiner Garage .
    Wahrscheinlich gab es irgendeine bürokratische Vorschrift, die das regelte. Vermutlich in der Bauordnung.
    Pfeif drauf, dachte sie. Ich werde diesem Mistkerl den Riegel vorschieben .
    Allerdings würde sie zuerst einen kaufen müssen.
    Noch heute.
    Aber nicht sofort. Ihr Job hatte höchste Priorität. Dani trat an die Werkbank und schnappte sich das aus Schaumstoff und Latex bestehende Gesicht von Bill Washington. Er war als zweites Opfer eingeplant und sollte gerade unbekümmert ein Bier trinken, wenn der Wahnsinnige vom Vordach sprang und ihm seine Machete in die Stirn schlug.
    Jack würde die Machete bedienen und sie mit genügend Kraft schwingen, um die Stirn zu durchbohren. Die Auffangmaske darunter würde die Wucht des Hiebs abfangen, damit Bill, der als Schauspieler daruntersteckte, den Stunt ohne Gehirnerschütterung überstand.
    Dani zog einen Hocker heran. Die Glasaugen schienen sie neugierig zu mustern, als sie die Latexkonstruktion über das Metallgitter der Auffangmaske zog. Danach untersuchte sie, an welchen Stellen eine zusätzliche Polsterung erforderlich war. Mit einem Präzisionscutter schnitt sie passende Stücke aus einer Schaumstoffmatte heraus. Sie klebte sie unter das Kinn und die Wangen sowie hinter die Augen. Die Stirn präparierte sie mit Blutbeuteln, über denen eine Gummischicht angebracht wurde. Als das Gesicht eng am Gestell der Maske anlag, befestigte sie es sorgfältig mit Klebstoff.
    Mit einer Schieblehre maß sie die Breite der Stirn in dem Winkel, den sie für das Aufprallen der Machete festgelegt hatten. Sie markierte den Abstand auf einer Kartonage und schnitt einen Halbmond aus. Dani probierte das Kartonstück an dem Gesicht aus. Der Schnitt erwies sich als zu flach. Sie entfernte einen weiteren halben Zentimeter und drückte die Form erneut gegen Bills Stirn.
    Nun passte sie.
    Dani beugte sich über die Werkbank und ergriff die beiden

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