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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Gedankengänge in rasender Geschwindigkeit. Es blieb ein einmaliges Erlebnis, ihm zuschauenzu dürfen. Vor Jahrzehnten hatte Ny’lane ihm sein Geheimnis anvertraut. Soweit Jonas wusste, war Nyl der einzige Vampir mit der Begabung, Gedanken zu lesen, und da er sich nicht band, würde er ebenso der letzte sein.
    Sein Freund führte das Leben, das er sich wünschte. Nyl tat, was er wollte und dies stets auf höchstem Niveau. Ihm gehörte der angesehene Nachtklub ‚Ekstase‘ in Nassau und er besaß einen Traum von einem Zuhause, die ‚Silver Angel‘. Seine schwarz-silberne Kleidung bestand aus edelstem Zwirn oder Leder, seine Hautfarbe ließ ihn des Nachts in dem Outfit einfach verschwinden, und dass er nicht der Gesprächigste war, machte ihn noch sympathischer. Es wurde zu viel dummes Zeug geredet, er konnte sich keinen besseren Kameraden wünschen.
    Nyl setzte die Sonnenbrille auf und seufzte. „Hm, ich weiß nicht, ob mir deine neue, gefühlsduselige Gabe gefallen würde.“ Er lachte schallend. „Du suchst eine Gestaltwandlerin? Sie leben im Verborgenen, es ist fast unmöglich, etwas über sie in Erfahrung zu bringen, aber ich werde es versuchen. Erwarte nichts. Und was weißt du über die Legende?“
    Jonas stutzte infolge der langen Sätze. Nach kurzer Überlegung gab er das Wenige wider, das ihm Mom anvertraut hatte. „Eine Überlieferung, in die ein Stern involviert ist, ist wohl ziemlich selten“, murrte er. Er hatte keine Lust, sich Gedanken zu machen, er würde niemanden an sich binden. Er wollte den Mörder seines Dads zur Strecke bringen und nicht mit Perlmuttlöffeln Almas-Kaviar zum Champagner zu sich nehmen. Der sprichwörtliche goldene Löffel im Munde stand ihm nicht.
    „Du kannst auf mich zählen.“ Ny’lane legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte zu. „Und du wirst das Richtige tun, mein Freund.“
    Er sah auf, doch Ny’lane hatte die ‚Silver Angel‘ bereits verlassen, am Ende des Stegs verlor sich seine Spur.
    Jonas stieg an Deck und ließ sich die warme Luft um die Nase wehen. Er mochte den Geruch nach Salz und Tang, der im Hafen leider von Diesel und Abwasser durchzogen war. Noch mehr liebte er jedoch die Einsamkeit. Kurzerhand löste er die Tampen, startete mittels Telekinese den Motor und schipperte zwischen den Hafenmolen hinaus auf den düsteren Atlantischen Ozean.
    Normalerweise war das ohne Crew unmöglich, zudem hatte man sich vorab beim Hafenmeister abzumelden, wenn man den Liegeplatz verließ. Doch Nyls Jacht definierte eine Ausnahme – ihm gehörte die Marina. Er hatte sie gekauft, als man ihm anfangs verbieten wollte, nachts hinauszufahren. Seine Ausflüge waren seither nichts Ungewöhnliches, deshalb lag die schneeweiße 70-Yards-Lady ‚Silver Angel‘ am Ende des Steges.
    Jonas jagte mit Höchstgeschwindigkeit auf das offene Meer hinaus. Die Schwärze der Nacht tat seinen Augen gut. Tief atmete er die frische Luft ein, stellte den Motor ab, warf Anker und ließ die Motorjacht auf den Wogen treiben. Nur das Schlagen der Wellen am Schiffsrumpf und der Wind existierten hier, an diesem Ort durfte er seinen Gedanken freien Lauf lassen. Er legte sich auf das Vordeck mit dem Rücken an die abgeflachten Scheiben und streckte sich aus, bestaunte die Himmelssphäre und allmählich vollzog sich die Lösung der inneren Blockade, die er sich auferlegt hatte.
    Was hatte er sich gedacht, in das Weltenschicksal einzugreifen? Dieser Frau derart nahezukommen? Vor allem, sich in der Wartehalle nochmals in ihre Nähe zu wagen. War er völlig plemplem? Wollte er sie in Gefahr bringen? Warum ließ ihn Cira nicht zur Ruhe kommen, machte ihn verrückt? Ein tiefes Knurren rollte aus seiner Kehle. Verflucht, allein die Gedanken an sie versetzten ihn in Erregung, sein brodelndes Blut übernahm fast das Kommando über sein Denken und Handeln. Mehrmals hatten sich die Fangzähne aus dem Kiefer geschoben, als er ihr zitternd vor Begierde bis auf wenige Inches gegenübergestanden hatte. Sie war atemberaubend schön. Ihre weißliche Haut, rein und zart … sein Geschlecht presste sich platzsuchend gegen die Hose, als die Bilder an ihm vorbeizogen, wie er ihr eine hellblonde Strähne aus dem Gesicht gestrichen hatte. Er schlug mit der Faust auf das Deck. „Verdammt!“ Sie brachte ihn aus der Fassung und gerade die durfte er nie wieder verlieren.
    Er versuchte, Kraft aus dem Sternenzelt zu schöpfen, aus den Bergen und Tälern darin, doch irgendwann lichtete er den Anker, obwohl die

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