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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Versuchung groß blieb, einfach hier draußen zu bleiben. Er musste die Konsequenzen seiner Handlung vor den Fürsten tragen, aber er fragte sich, weshalb ihn dies kalt ließ.
    Er hatte eine Entscheidung gefällt. Archaische Gesetze, aufgeblasene Machthaber oder der Leumund der reinrassigen Vampire konnten ihn kreuzweise.
    Trotzdem würde er Cira nicht wiedersehen.
    Die Aufgaben, denen er sich zu widmen hatte, lagen deutlich vor ihm.

     
    Es gleicht einer ausgesprochenen Frechheit, mir meinen ausgeklügelten Plan so zu versauen. Es hätte so perfekt sein können, p-e-r-f-e-k-t, sag ich dir. Asiaten, Europäer und sogar ein Südamerikaner befanden sich an Bord der Maschine, jeder hätte als der verdammte Attentäter in Betracht gezogen werden können und niemand wäre auf die Idee gekommen, einen simplen Mordanschlag hinter dem Flugzeugabsturz zu vermuten. Mist, verdammter!
    Ich lasse den Bauer das Gaspedal des Treckers durchtreten, sodass der Lärm das Radio übertönt. Lilith in einem Landwirt, oh Mann, das hätte jetzt echt nicht sein müssen.
    Ich hatte den Stift sauber gezogen. Es muss sich um einen Blindgänger gehandelt haben. Beim nächsten Mal nimmst du zwei Handgranaten, ermahne ich mich. Ich lerne aus meinen Fehlern, das solltest du ebenfalls tun. Also sichere dich zweimal ab, wenn du jemanden töten willst.
    Ich widerstehe dem Drang, aus den verdreckten Fahrerscheiben auf die weitläufige Einöde zu gucken, um der Fratze des Schmutzfinken nicht zu begegnen. „Ich will endlich einen eigenen Körper!“ Ich raufe mir die Haare und stelle erschrocken fest, dass es Schuppen regnet. „Ich will hier raus,“ schreit die Stimme des Bauers unnützerweise gegen den Krach des Motors an, der mit Höchstgeschwindigkeit über die Landstraße brettert. Die nächste Stadt ist meilenweit entfernt. Sacramento, mitdiesem Ding so gut wie unerreichbar.
    Mein Sprung aus dem Leib des Flugzeugentführers, eine Millisekunde, bevor die Granate explodieren sollte, hatte mich in ein Kaff im Nirgendwo versetzt, auf das Klo eines ungewaschenen Farmers. Mein Gott, wie ich das hasse. Nun sitze ich einen Tag in diesem unförmigen Widerling fest. Ich habe mir nicht ausgedacht, dass ich die Körper nach einer Weile verlassen und ebenso eine Weile drin verbringen muss. Rundum bescheuert. Aber jetzt muss ich so schnell wie möglich zurück, damit ich Ciras Spur nicht verliere.
    Die Eingebung mit dem Flugzeugabsturz war mir gekommen, als ich Cira beobachtete, wie sie sich tagelang auf den Flug vorbereitete. Laut meiner Recherche würde sie niemandem fehlen, außer ihrer neugierigen Reporterfreundin und ein Crash über dem Meer – um den Kollateralschaden gering zu halten – ich bin ja nicht der Teufel, hätte mir außerordentlich gut gefallen. Ob die Presse das später ihrem Versagen oder einem Selbstmordattentäter untergejubelt hätte, wäre mir egal, ich war nur gespannt, welches Szenario das FBI oder die CIA für medientauglicher hielt. Ich hätte als Ziel genauso die Golden Gate Bridge oder den Transamerica Pyramid Wolkenkratzer auswählen können, aber das schien mir zu abgedroschen, obwohl sie dann die Maschine wohl in der Luft pulverisiert hätten. Du weißt ja, doppelt hält besser.
    Der Bauer schlägt wütend auf das Lenkrad und stößt irre Grunzlaute aus. Nichts! Kein Mucks kommt in den Nachrichten, seit Stunden. Das kann nur bedeuten, dass dieser Vampir es geschafft hat, meinen Plan zu vereiteln. Verflixt noch mal, Wesen mischen sich niemals in die Angelegenheiten der Menschen ein, vor allem nicht die aufgeblasenen, arroganten Blutsauger.
    Aber vielleicht hat sich die Rasse auf diesem Kontinent anders entwickelt als in Asien oder Europa, wo ich die letzten hundert Jahre verbracht habe. Dort hatte ich mich darauf verlassen können, dass niemand einen Finger rührte, wurscht, was ich die besetzten Körper veranstalten ließ. Sitte und Anstand, man kümmerte sich allein um Dinge, die einen etwas angingen. Doch im Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten meint jeder, den Helden spielen zu müssen. Hätte ich an diesem Ort nicht die Lösung für mein Problem gefunden, hätte ich es längst bereut, überhaupt hergefahren zu sein. Wie öde, langweilig und vor allem langsam ein Kreuzfahrtschiff ist, hätte man mir vorab sagen sollen.
    Warum ich nicht einfach aus einem Franzosen in einen Ami gesprungen bin? Ich kann nur eine gewisse Weite springen, das reicht nicht, um über den großen Teich zu kommen. Und aussuchen geht

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