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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Geborgenheit, noch nie trug mich jemand auf Händen, noch nie empfand ich es als schmerzhaft, von jemandem getrennt zu sein, noch nie versetzte mich ein Blick in Erregung, noch nie hätte ich mein Leben für ein anderes gegeben. Jonas, auf ewig, ich liebe dich.

     
    Jonas fiel.
    Der Wind zerrte an der Kleidung, an seinem Haar – bald war alles vorbei. Glück erfüllte ihn. Erlöst von der erdrückenden Last. Sein Herz, erfüllt vor Liebe zu Cira … von Cira! Der Schock kostete ihn eine weitere Millisekunde, dann riss er die Arme nach oben und packte mit all seiner Kraft blitzschnell zu. Seine Finger legten sich um das mit ihm fallende Drahtseil. Es waren keine 40 Yards mehr bis zur Wasseroberfläche, keine 20, bis die Klinge seinen Hals unwiderruflich vom Rumpf trennte. Er zog brüllend vor Kraftanstrengung das Stahlseil herab, zerrte es sich vorn über den Kopf. In dem Moment spannte sich das Seil, zerfetzte ihm die Hände. Der Ruck wirbelte ihn unkontrolliert durch die Luft, bis er ungebremst hart auf der Oberfläche der San Francisco-Bay aufschlug und versank.

     
    Er lebte. Er kam, um sie zu befreien. Cira sprudelte über vor Liebe, Sehnsucht … schlich sich Angst hinzu? Er kämpfte. Um zu ihr zu kommen? Oh bitte, bitte. Sie musste sich konzentrieren, sich zwingen, die Empfindungen zu fokussieren. Inzwischen kribbelte es bis zu den Knien und ihr in Watte gepacktes Gehirn schien schleichend Schmerzen zuzulassen. Wenn die Höllenqualen extrem schlimm wurden, wenn es sie fast umbrachte, dann würde sie erwachen, dessen war sie sich bewusst. Dennoch, sie brauchte Gefühle! Sie nötigte sich, aufzuwachen, ihm den Weg zu leiten. Jonas, ich warte auf dich. Ich brauche dich wie du Blut zum Leben. Ich schenk dir alles, was ich habe. Ich liebe dich! Bitte, hilf mir.

     
    Halb betäubt vor Schmerz kroch Jonas aus dem Wasser auf den Pier der Feuerwache. Er konnte sich nur mit den Ellbogen abstützen, die Hände waren zerfetzt, die Finger vom geschliffenen Seil abgetrennt. Alles bedeutungslos, er spürte Cira. Sie lebte. Er richtete all seine Sinne auf sie und rannte los.
    Täuschte er sich oder war sie wirklich nah? Ihre Gefühle füllten seine Leere, doch er empfand sie als gedämpft, als würden sie abgeschirmt. Er lief schneller, legte Kraft in seine Beine. Er musste sie finden, sofort! Wenn der Gargoyle bemerkte, dass sie wach war, würde er sie erneut narkotisieren. Er hätte keine Chance mehr, sie aufzuspüren. Wie unfassbar dämlich war er gewesen? Der Entführer wusste von ihrer Verbindung, aus diesem Grund hielt er sie unter strenger Betäubung.
    Wie der Wind flog er über Mauern und Zäune, überquerte Straßen und Gärten, folgte einzig seinem Instinkt. Er raste an fahrenden Autos vorbei und spürte schlagartig bekannte Emotionen auf einer Gegenfahrbahn. Nyl, in die andere Richtung, dachte er und nahm an Geschwindigkeit zu. Er und Amy eilten zu seiner Rettung …
    Wieder drang in sein Bewusstsein, dass Ny’lane etwas verbarg. Jonas hieß die beiden willkommen, sie konnten ihm bei der Suche nach Cira helfen. Sein Kumpel las mit Sicherheit seine Gedanken, wusste, dass sie sich beeilen mussten. Er hoffte, dass Nyl nicht ahnte, dass er bei ihm zu spät gekommen wäre.

     
    Ciras Herz pochte wild in ihrer Brust. Endlich spürte sie es, der undurchdringliche Nebel zeigte Risse. Die Haut kribbelte, feinste Nadelstiche überzogen sie. Wie lange lag sie ohne Besinnung? Sie blinzelte, sah verschwommene Konturen von hell und dunkel. Die Lider waren verklebt, tonnenschwer, ließen sich kaum öffnen oder gar offenhalten. Du musst! Verzweifelt kämpfte sie gegen den marternden Schmerz und die Erschöpfung an. Etwas drückte ihr auf Mund und Nase. Könnte sie doch atmen. Sie war nicht imstande, die Arme zu heben. Aber Jonas war in ihr, gab ihr Kraft. Sie musste ihm unablässig Gefühle schenken. Er würde kommen, sie retten.
    „Himmel noch eins!“
    Der Satansfluch pulverisierte ihre Hoffnung zu Leichenasche. Cira kannte diese Stimme.
    „Widerspenstiger als der Satyr.“
    Ein Ratschen ertönte in der Nähe ihres Ohres, es folgte ein Nadelstich in ihrer Armbeuge. Nein, schrie sie, nein! Bitte nicht. Jonas. Jo…

     
    Abrupt blieb Jonas stehen. Er stand im Huntington Park vor Grace Cathedral und ein Schauder des Grauens erfasste ihn. „Nein! Cira, nein!“, brüllte er, sodass sich nächtliche Touristen erschrocken umwandten und ihm aus dem Weg gingen. Sie war weg. Verzweifelt drehte er sich im Kreis, lief um einen

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