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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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zivilisierten Welt. Er musste sich bemühen, zwingen, regelmäßig das bittere Zeug zu schlucken. Ein Mal in seinem Leben wollte er keinen Fehler begehen, zollte es der Familie, die Kontrolle zu behalten, gerade weil Sitara von alldem nichts ahnte.
    Er ging ins Schlafzimmer, das die Größe seines Penthouses auf Paradise Island hatte, und warf dem Himmelbett einen verächtlichen Blick zu. Sie wurden immer menschenähnlicher. Er schlüpfte in seine knackige Lieblingsjeans, fluchte, trat sie von den Füßen. Um des Friedens willen würde er nach außen hin die Fäden des Baker Konzerns in die Hand nehmen, aber ohne sich vorab zu vereinen. Das Gespräch mit Mom stand noch aus, er schob es vor sich her, was seine Position nicht verbesserte. Im Ankleideraum öffnete er alle Schränke und verdrehte die Augen. Fünf Minuten später schlug er sich irgendeins der vielen Aftershaves auf die Wangen und rauschte durch die Zimmer aus seinem Reich hinaus, bis ihn nach endlosen Fluren ein Räuspern vor der Eingangshalle stoppte. Jonas wirbelte herum, sah unter dem verzierten Rundbogen hindurch in das Wohnzimmerund verzog einen Mundwinkel.
    Sein Bruder Alexander stand am gegenüberliegenden Ende des pompösen Salons in der Nähe des offenen Kamins, eine Hand auf dem Rücken, die andere um die zarte Untertasse gelegt. Als könnte er so trinken. Der schwarze Seidenanzug schmiegte sich perfekt an seinen schlanken, hochgewachsenen Körper. Er sähe gut aus, würde er nicht derart steif dastehen. Jonas lag die aggressive Frage, weshalb er ihn aufgehalten hatte, auf der Zunge. Er konnte sich so eben zügeln. Nach all den Jahren des Schweigens drängte ihn die Schuld nur noch weiter von hier fort. Er fühlte sich überrumpelt, wunderte sich, warum Alex ihn überhaupt ansprach. „Ist was?“ Das klang nicht unbedingt nett, aber er war bekanntermaßen nicht freiwillig zurückgekehrt.
    Alexander musterte ihn eine ganze Weile. Das ging ihm auf den Sack. „Edel seht Ihr aus … Oberhaupt.“
    Heilige Scheiße! Jonas hob die Augenbrauen. Die ersten an ihn gerichteten Worte seines Bruders nach hundert Jahren, er sollte sie sich einrahmen lassen. Er hatte eher damit gerechnet, dass Alex über ihn herfallen und ihn mit einem Dolch in tausend Stücke schneiden würde.
    Offiziell gesehen machte er alles richtig, wie immer. Der Erstgeborene erbte den Titel, man hatte ihn mit dem allergrößten Respekt anzureden. Und Alexander kannte die Regeln, wuchs mit nichts anderem auf, hatte nie ein andersartiges Leben kennengelernt. Er hatte nach seiner Wandlung auch nicht das Haus der Bakers verlassen, sondern stand den Eltern zur Seite und doch war er nur der jüngere Bruder. Wahrscheinlich wünschte sich Mom seinen Tod oder, dass er einfach nicht aufgetaucht wäre, damit Alexander das Erbe antreten könnte. Es wäre allemal leichter, aus ihm einen würdigen Nachfolger zu formen.
    Jonas ließ die verkrampften Schultern sinken. Es kam nicht infrage, dass die Verwandtschaft vor ihm buckelte, wo er nichts, gar nichts für sie getan hatte. Eher im Gegenteil.
    „Alex, lass den S… Mist.“ Seine Stimme klang drohend, rüde. Oh Mann, das Umfeld der vergangenen Jahrhunderte hatte ihn geprägt. „Ich meine, es wäre nett, wenn du mich normal anreden könntest.“
    Alexanders Blick senkte sich auf die Teetasse. Die Miene eine Maske, er sah aus, als würde er sich verbeugen wollen, tat es aber nicht, stattdessen wallte Jonas grenzenloser Hass entgegen. Die Zeit verstrich.
    „Du wolltest mit mir reden?“, half Jonas nach. Die Stille raubte ihm den letzten Nerv.
    Alex stellte die Tasse auf dem Untersetzer des Glastisches ab und kam mit auf dem Rücken verschränkten Armen auf ihn zu. Das Gesicht ausdruckslos, die Gefühle jetzt fest im Hinterstübchen verschlossen. Als nur noch das Biedermeiersofa zwischen ihnen stand, blieb er stehen, sah ihn aus den schwarzen Augen an. Frauen mussten bei ihm dahinschmelzen, willig die Schenkel spreizen und ihm den Hals … Jonas stieß ein Knurren wegen seiner Gedanken aus, welches sein Bruder sogleich als Ungeduld interpretierte.
    „Ich bekunde dir gern die Gunst, dich vertraut zu titulieren. Bereitet mir gewiss keine Mühe.“
    Klang wie eine Beleidigung …
    „Du wirst also den Konzern übernehmen und unserer Mutter die fällige Ehrerbietung erweisen.“
    Das klang ebenfalls wie eine, nur gut verpackt. Ob Alex es verdiente oder nicht, gleich flippte er aus. Die Schwäche seines Körpers brachte ihn fast um.
    „Verzeih, ich

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