Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
anzusehen. Derweil checkte er kurz seinen Körper und lächelte sie zurückhaltend an. Er hatte vermutet, dass sie darüber reden wollte, dass sie ihm um die Ohren haute, was ihm einfiele, ihr so wichtige Dinge vorzuenthalten, einfach ihr Gehirn zu manipulieren und ihr jetzt auch noch diese schrecklichen Sachen zumutete, aber sie fragte, wie es ihm ging. Er räusperte sich verunsichert. „In ein paar Stunden bin ich wieder fit, dank di…“
Sie beugte sich vor. Jonas erwartete eine Ohrfeige oder vielleicht einen flüchtigen Kuss, wie vorhin, auf die Nasenspitze. Alle Sinne spannten sich erwartungsvoll an, begierig auf ihre Berührung, gleich wie sie ausfallen würde, doch was kam, übertraf seine Vermutungen.
„Es gibt vieles, was wir noch klären müssen.“
Ihre Lippen legten sich sanft, heiß und feurig auf die seinen, umschlossen sie, und ob er es wollte oder nicht, ein tiefes Stöhnen drang aus ihm, offenbarte augenblicklich sein Verlangen nach ihr. Anstatt dass sie sich erschreckt zurückzog, intensivierte sich ihr Kuss, schmiegten sich ihre weichen Lippen drängender an seine. Seine Hände wanderten zu ihren Schultern, überfuhren das Frottee in kreisenden Bewegungen, drückten ihren Kopf näher an seinen. Sie öffnete den Mund und er folgte ihr, ihre Zungen fanden sich. Jonas stand unter Strom, Wellen der Zuneigung und Dankbarkeit mischten sich mit unverhohlener Gier und der Lust auf ihren Körper, auf ihre zarte Haut. Oh Gott, sie schmeckte unwiderstehlich gut. Es kostete ihn Kraft, ihr stets den ersten Schritt zu überlassen, doch er tat es aus tiefster Überzeugung, die er noch nie im Leben verspürt hatte. „Es tut mir so leid, was da am …“
Ihre Lippen schlossen sich hart und drängend um seine, verboten weitere Worte, die von atemloser Begierde bereits weggeschwemmt waren. Als sie an seinem Mund Luft einsog, ihr Atem seine Wange streifte, fuhren seine Hände in ihr nasses Haar, um ihren Blick auf sich zu ziehen. „Oh Gott, Cira, ich begehre dich so sehr.“ Wieder verloren sie sich in einem endlosen, heißen Kuss, der Welle über Welle von prickelnden Empfindungen durch die Nervenbahnen schickte.
Er spürte, dass sie etwas sagen wollte, aber mit sich rang, deshalb entzog er sich ihr leicht und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Jede Stelle, die er fand, schmeckte verführerisch. Er wäre der glücklichste Vampir auf Erden, durfte er sie weiterhin halten, riechen, kosten.
„Darf ich dich ausziehen?“
Durch Jonas’ Körper ging ein Ruck, dessen Energie sich in seinem Schwanz sammelte und ihn so abrupt schmerzlich anschwellen ließ, dass ein tiefes Grollen aus seinem Innersten hervordrang, bevor er es stoppen konnte.
Sie kicherte nervös und zeichnete den Rand seines nassen T-Shirts nach. „Wenn ich nicht wüsste, dass dieses bedrohliche, erotische Geräusch bei dir aussagt, dass du erregt bist, hätte ich Angst bekommen.“
Er zog sie so schnell in die Arme, dass sie aufjauchzte. „Ich will dir keine Angst machen, bitte hab keine Angst vor mir. Ich bin anders, ganz anders, aber ich würde dir niemals willentlich wehtun. Scheiße …“ Er stockte in dem Moment, als ihm klar wurde, was für einen Schwachsinn er redete.
„Stopp!“ Sie löste sich und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihn, führte seinen Oberkörper, als wäre er eine Marionette, sodass er im Aufsprung begriffen zurücksackte. Sie atmete tief durch. „Du hast mich nicht verletzt. Und ich denke nicht, dass du den kleinen Kratzer an meinem Hals als Verletzung zählst. Du hast mich wahnsinnig erregt. Du hast mich für eine Weile von dieser schrecklichen Welt entführt und mich im Universum fliegen lassen, ich habe mich dir völlig hingeben können, was … ich vorher noch nie zugelassen hatte.“
Jonas versuchte zu erraten, was sie meinte. „Cira, mit mir ist es safe.“
Sie stutzte und schüttelte leicht den Kopf. „Es war eine Winzigkeit, die du gemacht hast, die mich, scheiße, die mich an etwas erinnerte. Mist!“ Sie ballte die Fäuste und verzog das Gesicht, blinzelte, als wollte sie die Bilder nicht sehen.
Jonas spürte ihre Verzweiflung und das Leid, die Angst vor dem Alleinsein und eine Trauer, eine unerträgliche Scham, aber all diese Gefühle hatte nicht er ausgelöst. Er fühlte sich dämlich und hilflos, wusste nicht, wie er ihr helfen konnte, breitete die Arme aus und sie flog ihm regelrecht an die Brust. Sanft strich er über ihr Haar und wünschte, er könnte ihr dieses schreckliche Erlebnis aus ihrer
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