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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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seiner Zunge, aus dem Rachen auf die schwere Verletzung auf, um ihm das Leben zu retten. Als Jonas wusste, dass er es überstehen würde, ließ er ihre Stimme los und fiel in eine erlösende Ohnmacht.
    Es waren Stunden vergangen und sein Körper hatte mit dem Heilungsprozess begonnen, verschloss langsam alle Wunden, zog Splitter aus der Haut und fügte sie mit den gebrochenen Knochen zusammen, kurierte Quetschungen und Platzwunden, darin war der vampirische Organismus unübertrefflich. Doch genauso, wie der Vampir heilte, vermochte er zu verletzen, genauso wie er unendlich liebte, konnte er für ewig dem Herzschmerz erliegen. Darüber wollte er jetzt nicht nachdenken, er fühlte Cirain seiner Nähe. Was gut, aber auch schlecht war. Er öffnete die Augen, sah ihre zierliche Gestalt zusammengesunken und wie ein Fötus zusammengerollt am Boden an der Wand neben ihm liegen. Sie schlief tief und fest, vor Erschöpfung, wie er feststellte, als er ihre Vitalfunktionen testete. Und was er noch spürte, ließ ihn schmerzlich zusammenzucken – unbändigen Hunger. Er rang ihn nieder. Sie hatte ihm das Leben gerettet, in seinem Blut gebadet, gegen viele menschliche Regeln und Ethiken verstoßen, um ihm so zu helfen, wie er es wollte, wie er es brauchte. Sie hatte alle Verbände gelöst und auch diese Läsionen mit Speichel versorgt, als er ohnmächtig war. Es glich einem Wunder, dass sie es getan hatte. Der Natur folgend wäre es seine Aufgabe, sie zu retten … Sie sah so verletzlich aus, wie sie besudelt dalag, ruhig atmete. So wunderschön. Ja, sie war sein kleiner Engel. Er lächelte über den Vergleich, den er vor Tagen unterbewusst gezogen hatte, da ihre ansonsten seidigen, hellblonden Haare von seinem Blut verklebt kreuz und quer von ihrem Kopf abstanden.
    Seine Sinne richteten sich auf die Tür, dann knallte sie auf und Alexander stürmte herein. Er taumelte keuchend näher, blieb schwankend vor ihnen beiden stehen, das Gesicht zu einer Fratze verzogen.
    Cira schreckte hoch und sprang auf die Füße, nachdem sie sich mit einem raschen Blick vergewissert hatte, dass Jonas wach war. Sie ballte die Fäuste, als wollte sie Alexander niederstrecken oder … ihn verteidigen?
    „Oh Gott, du lebst, wie? Ein Mensch? Was …“
    Sein Bruder fiel beinahe um, als er sich das Haar zerzauste. Er war sternhagelvoll und mit dem ganzen Blut im Raum stellte er eine ungeheure Gefahr für Cira dar. Jonas hob den Oberkörper und hätte fast geschrien vor Schmerz, der ihm stechend durch die Nervenbahnen jagte.
    „Mein Engel hat mich gerettet. Alex, geh!“
    Cira warf verwirrte Blicke zwischen ihnen beiden hin und her, stemmte eine Faust in die Hüfte und baute sich vor Alexander auf, der mindestens einen Kopf größer war. Sie rammte ihm den Zeigefinger auf die Brust. Jonas lag bangend hinter ihr, konnte nur noch an ihren Beinen vorbei auf seinen Bruder sehen. Oh nein, bitte … nein!
    „Wie kannst du es wagen, ihm so etwas anzutun und ihn danach hier zurücklassen? Sieh zu, dass du mir aus den Augen kommst, raus! Sofort!“
    „Ich …“
    „Hau ab!“
    Alexander fauchte. Jonas stieß ein tiefes Grollen aus, die Anstrengung zerfetzte ihm die heilende Lunge. Cira schubste Alex, der strauchelte, bei dem Versuch, sich umzudrehen und hastete unsicher fort durch die Turnhallentür. Jonas spürte Alex’ innere Zerrissenheit und den Hass, der alles überschattete. Er zitterte vor Angst um Cira.
    „Oh Jonas, dir geht es besser, endlich bist du wach!“ Sie sank vor ihm auf die Knie, legte ihm behutsam die Hand auf die Wange und begann zu schluchzen. „Ich hab … ich hab …“
    „Ich weiß, Cira. Und du hast mir damit das Leben gerettet.“ Er ließ sich, ein Aufstöhnen verkneifend, in die Waagerechte hinab, streckte aber den Arm aus und wischte ihr die Tränen weg, die schneller nachrollten, als er sie sanft fortstreicheln konnte. „Woher wusstest du, dass er es war?“ Ihm schwirrten unzählige Fragen im Kopf herum, und ausgerechnet diese verließ als erste seinen Mund.
    Sie blinzelte und räusperte sich, bevor sie leise antwortete. „Ich habe es in deinen Gefühlen gelesen.“
    Jonas’ Brust schwoll an. Sie hatte ihn nicht nur verteidigt und gerettet, sondern glaubte an ihre Verbindung. „Cira, es tut mir so leid, was ich gestern zu dir gesagt habe, ich wollte nicht … ich habe …“ Verflucht, war das schwer, wie sollte er das erklären.
    Sie zog die Brauen hoch, wartete auf eine Begründung. Es gab nur eins und so sehr es

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