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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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»Tatsächlich – hatte ich letzte Nacht einen. Aber ich denke, ich verstehe sie jetzt besser. Sie machen mir nicht mehr solche Angst.« Sie drückte ihrer Mutter die Hand. »Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles wieder in Ordnung kommen.«
    »Okay, aber …« Bevor ihre Mutter den Satz beenden konnte, erklang von draußen ein Hupen.
    »Das ist Chess. Ich sollte mich besser beeilen.« Hannah kippte den Rest ihres Orangensafts hinunter und lief in ihr Zimmer, um ihre Tasche zu holen. Am Papierkorb zögerte sie für den Bruchteil einer Sekunde, dann schüttelte sie den Kopf.
    Nein. Es gab keinen Grund, den Ring mit der schwarzen
Rose mitzunehmen. Er gehörte ihm und sie wollte nicht an ihn erinnert werden.
    Sie warf sich den Rucksack über die Schulter, rief ihrer Mutter ein Auf Wiedersehen zu und lief nach draußen.
    Chess’ Wagen stand in der Einfahrt. Als Hannah darauf zuging, geschah etwas Seltsames. Sie hatte den Eindruck, eine Gestalt hinter dem Wagen stehen zu sehen – eine hochgewachsene Gestalt, die ihr zugewandt war. Aber sie wurde von der Sonne geblendet und in diesem Moment blinzelte sie unwillkürlich. Als sie wieder sehen konnte, war an jener Stelle nichts als ein kleiner Staubwirbel.
    »Du bist spät dran«, bemerkte Chess, als Hannah einstieg. Chess, deren richtiger Name Catherine Clovis war, war zierlich und hübsch, mit dunklem Haar, das ihr Gesicht wie eine Haube umrahmte. Aber in diesem Moment erinnerten ihre grünen Katzenaugen und ihr Mona-Lisa-Lächeln Hannah zu sehr an Ket. Es war beunruhigend; sie musste nach unten schauen, um sich davon zu überzeugen, dass Chess kein Hirschfell-Outfit trug.
    »Bist du okay?« Jetzt sah Chess sie besorgt an.
    »Ja.« Hannah ließ sich in das Polster sinken und blinzelte. »Aber ich denke, ich muss meine Augen mal untersuchen lassen.« Sie schaute zu der Stelle, an der die Phantomgestalt gestanden hatte – nichts. Und Chess war einfach Chess: klug, scharfsinnig und eine Spur exotisch, wie eine Orchidee, die in der Wildnis blühte.
    »Nun, das kannst du tun, wenn wir dieses Wochenende
einkaufen gehen«, erwiderte Chess. Sie sah Hannah von der Seite an. »Wir müssen einkaufen gehen. Nächste Woche ist dein Geburtstag und ich brauche etwas Neues zum Anziehen.«
    Hannah musste grinsen. »Vielleicht eine neue Kette«, murmelte sie.
    »Was?«
    »Nichts.« Was wohl aus Ket geworden sein mochte, ging es ihr durch den Kopf. Selbst wenn Hana jung gestorben war, musste Ket zumindest erwachsen geworden sein. Ich frage mich, ob sie Ran geheiratet hat, den Jungen, der sich mit ihr »paaren« wollte.
    »Bist du dir sicher, dass du okay bist?«, fragte Chess.
    »Ja. Tut mir leid; ich bin ein wenig hirntot. Ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen.« Was Chess betraf, verfolgte sie genau den gleichen Plan wie bei ihrer Mutter: ihr alles zu erzählen – demnächst. Wenn sie weniger aufgeregt war.
    Chess legte einen Arm um sie, während sie mit dem anderen geschickt lenkte. »He, wir müssen dich schnellstens auf Vordermann bringen, Mädel. Ich meine, zuerst kommt dein Geburtstag, dann der Abschluss. Tut dieser Psychologe denn nichts, um dir zu helfen?«
    »Vielleicht zu viel«, murmelte Hannah.
     
    In dieser Nacht fand sie wieder keine Ruhe. Der Schultag war ereignislos verstrichen. Hannah und ihre Mutter
hatten friedlich zu Abend gegessen. Aber nachdem ihre Mutter zu einem Treffen mit einigen Fossilienjägern aus dem Ort aufgebrochen war, war Hannah durchs Haus geschlendert, zu aufgewühlt, um zu lesen oder zu fernsehen, zu abgelenkt, um irgendwohin zu gehen.
    Vielleicht brauche ich ein wenig frische Luft, dachte sie – und dann schüttelte sie sich und grinste selbstironisch.
    Klar. Luft. Obwohl du in Wirklichkeit daran gedacht hast, dass er dort draußen sein könnte. Gib es zu.
    Sie gab es zu. Nicht dass sie glaubte, es sei wahrscheinlich, dass Thierry in ihrem Garten herumlungerte, wenn sie bedachte, was sie ihm gesagt hatte.
    Und warum solltest du überhaupt mit ihm reden wollen?, fragte sie sich. Er mag nicht absolut und total und sinnlos böse sein, aber er ist trotzdem kein Pfadfinder.
    Doch sie konnte das vage Gefühl, nach draußen gehen zu wollen, nicht abschütteln. Schließlich ging sie auf die Veranda und sagte sich, dass sie fünf Minuten hier verbringen und dann wieder hineingehen würde.
    Es war wieder eine wunderschöne Nacht, aber Hannah konnte sich nicht daran erfreuen. Alles erinnerte sie zu sehr an ihn. Sie konnte spüren, dass sie ihm

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