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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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wie weit sie von den menschlichen Belangen entfernt waren.
    Ich könnte hier sterben und sie würden einfach weiterleuchten, dachte Hannah. Sie fühlte sich sehr klein und sehr unwichtig – und sehr allein.
    Und dann hörte sie, wie hinter ihr irgendjemand oder irgendetwas Atem holte.
    Komisch. Das Heulen der Wölfe war so laut gewesen und dieses Geräusch war so leise … Und doch war es noch viel beängstigender. Es war nah – vertraut. Ein persönliches Geräusch, das ihr sagte, dass sie definitiv nicht allein war.
    Ihren Stock erhoben fuhr Hannah herum. Sie hatte eine Gänsehaut und konnte Galle aus ihrem Magen schmecken, aber sie hatte die Absicht, um ihr Leben zu kämpfen. Sie war diejenige mit der kühlen Windstimme; ihr Herz war dunkel und kalt und stählern.

    Eine hochgewachsene Gestalt stand dort. Sternenlicht spiegelte sich auf hellblondem Haar.
    Thierry.
    Hannah ließ ihren Stock sinken.
    »Was ist los? Bist du zurückgekommen, um dir noch mehr zu holen?«, fragte sie und stellte zu ihrer Freude fest, dass ihre Stimme einen ruhigen Klang hatte. Heiser, aber ruhig. Sie schwang den Stock in seine Richtung, um zu zeigen, welche Art von »mehr« sie meinte.
    »Geht es dir gut?«, fragte Thierry.
    Er sah – anders aus als bei ihrer letzten Begegnung. Sein Gesicht war anders. Seine dunklen Augen wirkten wieder nachdenklich, und darin stand die Art von Ausdruck, die ein Stern vielleicht haben würde, wenn ihn irgendetwas, das unter ihm vorging, wichtig gewesen wäre. Unendlich fern, aber auch unendlich traurig.
    »Was kümmert dich das?« Eine Woge des Schwindels schlug über ihr zusammen.
    Sie kämpfte dagegen an – und sah, dass er mit ausgestreckter Hand auf sie zutrat. Sie bewegte den Stock auf gleicher Höhe mit seiner Hand, nur zwei oder drei Zentimeter davon entfernt. Die Geschwindigkeit, mit der sie das tat, beeindruckte sie selbst. Sie bewegte sich, wie sie es bei den Werwölfen gesehen hatte, instinktgesteuert und geschmeidig.
    Ich nehme an, ich habe wohl ein Leben als Kriegerin verbracht, überlegte sie. Daher kommt wahrscheinlich
auch die kühle Windstimme, genauso wie die Kristallstimme von Hana von den Drei Flüssen kommt.
    »Es kümmert mich sehr wohl«, erwiderte Thierry. Seine Stimme sagte, dass er nicht erwartete, dass sie ihm glaubte.
    Hannah lachte. Die Mischung aus ihrem Schwindel und dem Instinkt ihres Körpers hatte eine seltsame Wirkung. Sie fühlte sich verwegen, voller übertriebenem, törichtem Selbstbewusstsein. Vielleicht fühlen Betrunkene sich so, ging es ihr durch den Kopf, und ihre Gedanken schweiften wieder ab.
    »Hannah …«
    Hannah ließ den Stock durch die Luft peitschen, um Thierry daran zu hindern, ihr noch näher zu kommen. »Bist du verrückt ?«, fragte sie ihn. In ihren Augen standen Tränen. »Denkst du, du kannst mich einfach angreifen und dann zurückkommen und ›Es tut mir leid‹ sagen, und alles wird wieder gut? Nun, so funktioniert das nicht. Falls jemals irgendetwas zwischen uns war, ist jetzt alles vorüber. Es gibt keine zweite Chance.«
    Sie konnte sehen, dass sein Gesicht sich anspannte. Ein Muskel zuckte an seinem Kinn. Aber das Seltsamste war, dass sie hätte schwören können, dass auch in seinen Augen Tränen standen.
    Es machte sie wütend. Wie konnte er es wagen, so zu tun, als habe sie ihn verletzt – nach allem, was er getan hatte?

    »Ich hasse dich.« Sie zischte die Worte mit einem Nachdruck, der sie selbst erschreckte. »Ich brauche dich nicht. Ich will dich nicht. Und ich sage dir noch einmal, halte dich von mir fern. «
    Er hatte den Mund geöffnet, als wolle er etwas erwidern, aber als sie zu »Ich brauche dich nicht« kam, schloss er ihn plötzlich wieder. Als sie fertig war, wandte er den Blick ab und schaute über die Prärie.
    »Und vielleicht ist es das Beste so«, sagte er kaum hörbar.
    »Dass du dich fernhältst?«
    »Dass du mich hasst.« Er sah sie wieder an. Solche Augen hatte Hannah noch nie gesehen. Sie waren unmöglich fern und zerstört und reglos … Wie der Friede nach einem Krieg, bei dem alle getötet worden waren.
    »Hannah, ich bin gekommen, um dir mitzuteilen, dass ich tatsächlich fortgehen werde«, sprach er weiter. Seine Stimme war wie seine Augen, blutleer und erloschen. »Ich gehe nach Hause. Ich werde dich nicht noch einmal belästigen. Und du hast recht; du brauchst mich nicht. Du kannst ein langes, glückliches Leben ohne mich führen.«
    Falls er erwartete, dass sie beeindruckt war – sie war es nicht.

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