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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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gestern überhaupt zu Chess gefahren war.
    Aber jetzt … jetzt, im hellen Licht des Morgens wollte sie es Chess nicht mehr erzählen. Es ging nicht nur darum,
dass sie Chess damit möglicherweise in Gefahr brachte, entweder von Seiten Thierrys oder von Seiten der Nachtwelt im Allgemeinen. Es ging darum, dass Hannah nicht darüber reden musste; sie konnte allein damit fertig werden. Es war nicht Chess’ Problem.
    Und bisher kenne ich noch nicht einmal die Wahrheit, dachte Hannah. Aber das wird sich ändern.
    »Hannah, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja. Es tut mir leid. Und mir geht es gut; gestern Abend habe ich mich irgendwie schwindelig gefühlt, aber jetzt ist alles in Ordnung. Darf ich dein Telefon benutzen?«
    »Ob du was darfst ?«
    »Ich muss Paul anrufen – du weißt schon, den Psychologen. Ich brauche einen Termin bei ihm, schnell.«
    Sie sprang auf und hielt sich fest, als eine Woge des Schwindels sie erfasste, dann ging sie an Chess vorbei, die sie nur verwundert betrachtete.
     
    »Nein«, sagte Paul. »Nein, das kommt absolut nicht in Frage.« Er wedelte mit den Händen, dann klopfte er nervös seine Taschen ab, fand jedoch nichts darin.
    »Paul, bitte. Ich muss das tun. Und wenn Sie mir nicht helfen wollen, werde ich es allein versuchen. Ich denke, Selbsthypnose sollte wohl funktionieren. Ich habe in letzter Zeit ohnehin ziemlich viel Erfolg gehabt, was meine Träume betrifft.«
    »Es ist … zu … gefährlich.« Paul sprach jedes Wort
einzeln aus, dann ließ er sich auf seinen Stuhl sinken, die Hände an den Schläfen. » Erinnerst du dich nicht mehr daran, was beim letzten Mal geschehen ist?«
    Er tat Hannah leid. Aber sie sagte unbarmherzig: »Wenn ich es allein mache, könnte es noch gefährlicher werden. Richtig? Wenn Sie mich hypnotisieren, wären Sie zumindest da, um mich zu wecken. Sie könnten mir wieder ein Glas Wasser ins Gesicht schütten.«
    Er blickte scharf auf. »Ach ja? Und was ist, wenn es diesmal nicht funktioniert?«
    Hannah senkte den Blick. Dann schaute sie wieder auf und sah Paul direkt an. »Ich weiß es nicht«, gestand sie leise. »Aber ich muss es trotzdem versuchen. Ich muss die Wahrheit kennen. Wenn ich das nicht tue, denke ich wirklich, dass ich vielleicht verrückt werde.« Sie sagte es nicht melodramatisch. Es war lediglich eine Feststellung der Tatsachen.
    Paul stöhnte. Dann griff er nach einem Stift, begann darauf herumzukauen und schaute sich im Raum um. »Was würdest du denn wissen wollen? Mal angenommen, ich würde mich bereit erklären, dir zu helfen.« Seine Stimme klang gepresst.
    Erleichterung stieg in Hannah auf. »Ich will etwas über diese Frau wissen, die mich die ganze Zeit über warnt«, erwiderte sie. »Ihr Name ist Maya. Und ich will wissen, wie ich in meinem anderen Leben sterbe.«
    »Oh, wunderbar. Das klingt nach einer Menge Spaß.«
    »Ich muss es tun.« Sie holte tief Luft. Sie würde sich nicht gestatten, den Blick von ihm abzuwenden, obwohl sie die Wärme spüren konnte, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. »Hören Sie, ich weiß, dass Sie es nicht verstehen. Und ich kann Ihnen nicht erklären, wie wichtig das für mich ist. Aber es ist … wichtig.«
    Stille trat ein, dann sagte Paul: »In Ordnung. In Ordnung. Aber nur weil ich denke, dass es für dich sicherer ist, es nicht allein zu versuchen.«
    »Danke«, flüsterte Hannah.
    Dann blinzelte sie und faltete ein Stück Papier auseinander. »Ich habe einige Fragen aufgeschrieben, die Sie mir stellen sollen.«
    »Großartig. Wunderbar. Ich bin mir sicher, dass du schon bald deinen Abschluss in Psychologie bekommen wirst.« Aber er nahm das Papier entgegen.
    Hannah ging zur Couch und machte es sich bequem. Sie schloss die Augen und befahl ihren Muskeln, sich zu entspannen.
    »Okay«, sagte Paul. Seine Stimme klang eine Spur unsicher, aber Hannah konnte erkennen, dass er sich um einen beruhigenden Tonfall bemühte. »Ich möchte, dass du dir ein wunderschönes violettes Licht vorstellst …«

KAPITEL ZWÖLF
    Sie war sechzehn und ihr Name war Ha-nahkt. Sie war eine jungfräuliche Priesterin, die der Göttin Isis geweiht war. Sie trug einen feinen Leinenrock, der ihr von der Taille bis zu den Knöcheln reichte. Über der Taille trug sie nichts außer einer langen silberfarbenen Kette, auf die Perlen aus Amethyst, Karneol, Türkis und Lapislazuli aufgereiht waren. An den Oberarmen hatte sie zwei silberne Armreifen und zwei davon an den Handgelenken.
    Der Morgen war ihre liebste

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