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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ängstlich. Unter ihrem Mantel trug sie ein hautenges, schwarzes Top und einen kurzen Rock, und ihre schwarzbestrumpften Beine glitzerten, während sie auf die Tür des Klubs zueilte.
    Im Futter von Rashels Mantel verborgen, steckte ein Messer. Wie ihr Schwert war es aus Lignum vitae gefertigt, dem härtesten Holz auf Erden. In seiner Scheide gab es mehrere interessante Geheimfächer.
    Es war das Messer eines Ninjas, und Sensei, der Rashel in den Kampfkünsten unterwiesen hatte, hätte nicht alles gutgeheißen. Er hätte es auch nicht gutgeheißen, dass Rashel sich wie ein Ninja kleidete. Seine eigene Familie waren Samurai gewesen, und er hatte sie gelehrt, mit Ehre zu kämpfen.
    Aber andererseits hatte Sensei auch keine Ahnung von Vampiren gehabt... bis es zu spät war. Sie hatten ihn im Schlaf überwältigt, nachdem sie Rashel bei ihrer Rückkehr von einem Job gefolgt waren.
    Manchmal kam man mit Ehre nicht sehr weit, dachte Rashel, während sie auf den Klub zuging und sich größte Mühe gab, auf ihren hohen Absätzen nicht zu stürzen. Manchmal muss man mit schmutzigen Tricks kämpfen.
    Der Eingang zur Crypta war eine zerschundene Tür, in die ein schmales, trübes Fenster eingelassen war. Das Gebäude sah so aus, als sei es früher einmal eine kleine Fabrik gewesen - an der Tür war noch immer ein uraltes Holzschild befestigt, auf dem zu lesen stand: EINTRITT FÜR UNBEFUGTE VERBOTEN.
    Rashels Lippen zuckten, als sie direkt unterhalb des Schildes klopfte.
    Im nächsten Moment hatte sie das Gefühl, als würde sie inspiziert, taxiert. Sie hatte die Hände in den Manteltaschen, und der Mantel stand offen, um den Samtanzug darunter zu zeigen. Sie versuchte, ihrem Gesicht den gleichen Ausdruck zu geben wie Daphne.
    Lichter schienen in den trüben Fenstern auf: düstere Lichter, tiefe Purpur- und Blautöne mit dem gelegentlichen Aufblitzen eines schwülen Rots. Rashel knirschte mit den Zähnen und wartete.
    Endlich wurde die Tür geöffnet.
    »Hi, wie geht's, und woher hast du von uns erfahren?«, fragte der blonde Junge auf der anderen Seite der Tür und streckte ihr eine Hand hin. Er murmelte und spulte das Ganze wie eine Litanei herunter, als habe er es auswendig gelernt, und sein Körper schien völlig in sich zusammengesackt zu sein. Aber in seinen Augen lag eine gewisse Härte, und Rashel musste ihren Instinkt unterdrücken, Kampfhaltung anzunehmen.
    Er war ein Vampir.
    Es gab keinen Zweifel. Diese silbrigblauen Augen gehörten einem Killer.
    Ivan der Schreckliche, vermute ich, dachte Rashel. Sie reichte ihm die Hand und ließ sie schlaff und passiv in der seinen liegen. Dann lächelte sie ihn an.
    »Eine Freundin meinte, dieser Klub sei extrem cool«, sagte sie mit ihrer neuen Stimme, die leicht und melodisch klingen sollte wie die von Daphne. Stattdessen klang sie, wie sie bedauernd feststellte, ein wenig wie das helle Schnurren einer Katze, die vor ihrem Abendessen stand.
    »Also musste ich einfach herkommen, und mir gefällt wirklich, was ich sehe. Ich würde dich tatsächlich gern besser kennenlernen.« Sie trat näher an Ivan heran und lächelte abermals. Sollte sie mit den Wimpern klimpern?
    Ivan wirkte gleichzeitig interessiert und eine Spur wachsam. »Wer ist deine Freundin?«
    Rashel sah ihm in die Augen und antwortete: »Marnie Emmons.« Sie vvusste, dass Marnie an diesem Abend nicht im Klub war.
    Ivan der Schreckliche nickte und bedeutete ihr, einzutreten. »Viel Spaß. Und, ähm, vielleicht sehe ich dich später noch irgendwann.«
    Rashel sagte: »Oh, das hoffe ich«, und rauschte hinein.
    Sie hatte die erste Prüfung bestanden. Sie zweifelte nicht daran, dass sie in diesem Moment draußen auf dem Pflaster stünde, hätte Ivan sie nicht gutgeheißen. Und da Daphne es ebenfalls in den Klub geschafft hatte, musste auch ihre Geschichte einer Inspektion standgehalten haben. Das erleichterte sie sehr.
    Im Inneren sah der Klub aus wie die Hölle. Nicht etwa heruntergekommen. Er sah buchstäblich aus wie die Hölle. Der Hades. Die Unterwelt. Die Lichter verwandelten ihn in einen Ort von infernalischem Feuer und verzerrten, purpurnen Schatten. Die Musik war unheimlich und misstönend und klang in Rashels Ohren, als würde sie rückwärts gespielt.
Als sie durch den Raum ging, schnappte sie Bruchstücke von Gesprächen auf.
    »... und später dann noch irgendeine abgehalfterte Schlampe abschleppen...«
    »... kein Geld. Also muss ich jemanden ausnehmen...«
»... habe Mammy gesagt, ich wäre bei einem

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