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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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Verwandten angibst, während ich die Flasche mit meiner speziellen langgriffigen Zange öffne.“
    Das Getränk stellte sich bei seiner Ankunft als blass bernsteinfarbener Likör heraus. Er brodelte nicht und versuchte sich, seinen Weg durch das Glas zu ätzen, weswegen ich einen guten Schluck nahm. Der Likör rollte träge über meine Zunge – und dann traf er mich wie mit einem halben Ziegelstein zwischen den Augen und überfiel meinen Gaumen. Es war, als trinke man einen ganzen sommerlichen Obstgarten auf einmal. Aber nach meinem Ausflug in den Drachenschlund war das Kindergeburtstag. Ich nahm einen weiteren großen Schluck, und Alex grinste triumphierend in die vollgestopfte Bar.
    „Seht! Er trinkt es! Bezahlt eure Wettschulden!“
    „Es ist gut“, sagte ich. „Schlimm, aber gut. Warum probierst du nicht ein Glas?“
    „Weil ich mehr Verstand habe.“ Alex lehnte sich kumpelhaft über die polierte Theke. „Es will echt was heißen, wenn das Interessanteste in dieser Bar Wetten darüber sind, ob das neue Getränk deinen Kopf explodieren lässt oder nicht. Hier war es in letzter Zeit echt ruhig, und du weißt, wie gefährlich das sein kann. Irgendwas ist natürlich immer, klar … Kleinkram wie Schlangen, die in die Real-Ale-Fässer fallen und den Geschmack verbessern … und es sind keine Ratten in den Fallen, was bedeutet, das irgendwas sie wieder frisst …“
    „Wie steht ’ s mit Cathy und dir?“, fragte ich beiläufig. „Du weißt schon, meine jugendliche Sekretärin, die noch nicht mal halb so alt ist wie du und bei der ich einen übermäßig en Beschützerinstinkt entwickle?“
    „Überraschend gut“, entgegnete Alex. „Ich warte gerade auf das Einschlagen eines anderen Blitzes. Ich habe den abscheulichen Verdacht, dass ich glücklich sein werde, wenn sie wieder hier ist, und ich bin es nicht gewohnt, glücklich zu sein.“
    „Sie ist viel jünger als du!“
    „Ich weiß! Die Hälfte der Bands, die ich mag, hat sich getrennt, bevor sie überhaupt geboren war, und sie hat noch nicht einmal von der Hälfte der Fernsehserien, die ich auf DVD gucke, gehört, und sie wird darauf bestehen, mich aufzuheitern.“
    Ich musste lachen. „Ich hätte ihr sagen sollen, dass das verlorene Liebesmüh ist.“
    „Ich weiß nicht“, antwortete Alex. „Da ist diese Sache, die sie im Bett macht …“
    „Wechsle sofort das Thema“, sagte ich.
    „Gut. Hast du Agathas Zustand bemerkt?“ Alex wies bitter auf seinen Hausgeier, der im Augenblick auf der altmodischen Kasse saß und jeden mit bösen Blicken bedachte. „Sieh dir die kleine Schlampe an. Zwanzig Monate schwanger, was für einen Geier schon was heißen will. Gott allein weiß, womit sie Sex hatte oder was sie eventuell ausbrüten wird. Da läuft eine Wette, falls du ein bisschen Geld setzen willst …“
    Dann brach er ab und starrte quer durch die Bar, seine Kinnlade fiel herunter. Ich drehte mich um, um nachzusehen, und zuckte zusammen. Es gab einige Leute, von denen wusste man, dass es Schwierigkeiten geben würde, wenn sie durch einen Raum liefen. Alex ’ Ex-Frau durchschritt die brechend volle Gaststätte mit ihrer gewohnten einschüchternden Haltung des kompletten Selbstvertrauens, nicht im Mindesten verärgert darüber, dass sie gerade die Art von Ort betreten hatte, den nicht zu betreten selbst die meisten Engel klug genug gewesen wären. Sie war groß, mager und trug ihren ultrageschäftsmäßigen Hosenanzug wie eine Rüstung. Sie hatte ein markantes Gesicht, das selbst das Make-up nicht weicher machte, und kurzgeschnittenes platinblondes Haar. Leute gingen ihr aus dem Weg, ohne überhaupt zu begreifen, warum sie das taten, nur weil sie es von ihnen erwartete. Sie kam neben mir an der Theke zum Stehen, warf mir einen schnellen Blick zu und schniefte laut.
    „Hallo, John. ’ ne Weile her, dass wir uns gesehen haben. Du siehst aus wie immer. Aber andererseits hattest du nie viel Ehrgeiz.“
    „Hallo, Agatha“, sagte ich eisig. „Du beehrst uns nicht oft mit deiner Anwesenheit. Was führt dich von den großen Büros des Geschäftsviertels in diese dreckigeSpelunke? Haben sie dir freigegeben, um Etikette zu lernen?“
    „So weit kommt’s noch“, entgegnete sie. „Spielst du immer noch den Privatdetektiv?“
    „Ja, und zwar sehr erfolgreich“, entgegnete ich. „Wie steht’s mit dir? Spielst du immer noch eine Frau?“
    Sie warf mir einen kalten, unverwandten Blick zu. „Du warst immer schon auf seiner Seite.“
    „He“, sagte

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