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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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ist immer noch irgendwo da draußen, möglicherweise verirrt, vielleicht verletzt … und du wirst ihn mit deiner unglaublichen Gabe für mich finden.“
    „Ich habe getan, was ich konnte, um ihn zu beschützen“, sagte ich bitter. „Es war viel los, und in jedem Krieg … passieren schlimme Dinge. Es gab Menschenmassen, es gab Kämpfe. Eine Mauer brach über Tommy zusammen, dann … drängte uns der Druck des Kampfes ab.“ Ich erzählte Larry nichts von dem halbverrückten Mob, der über Tommys halbbegrabenen Körper hergefallen war. Ich erzählte ihm nichts von den Hilfeschreien. „Ich ging später, als alles vorbei war, zurück, aber nirgends war eine Spur von ihm zu finden. Warum jetzt, Larry? Nach all der Zeit?“
    „Weil Hadleigh sich entschlossen hat, sich einzumischen.“
    Der Name schien in eine plötzliche Stille zu fallen, und ringsum hoben sich ruckartig Köpfe. Einige Leute standen auf und gingen, andere lösten sich einfach in Luft auf , und überall in der Bar herrschte ein allgemeines „Oh-verdammt“-Gefühl …
    Jeder in der Nightside kannte die Geschichte der drei Oblivion-Brüder, und sei es nur, weil Wissen oft Selbstschutz bedeutete. Ihr Vater war Dash Oblivion, der berühmte vertrauliche Ermittler, Privatdetektiv in den Dreißigern. Ihre Mutter war eine gewisse Shirley den Adel, die Lady Phantasma, eine kostümierte Abenteurerin der gleichen Epoche. Sie bekamen ihren ersten Sohn, Hadleigh, kurz nach ihrer Vermählung. Dann reisten sie per Zeitreise ins Jahr 1946, wo sie einen entflohenen Kriegsverbrecher namens D ämonenklaue verfolgten. Sie folgten ihm in eine Zeitanomalie, und als sie dort wieder herauskamen, schrieb man das Jahr 1973.
    Sie hatten zwei weitere Söhne namens Larry und Tommy. In ihrer langen Abwesenheit war Hadleigh seinen eigenen Weg gegangen und hatte sich einen Namen gemacht, der selbst das Ansehen seiner Eltern in den Schatten stellte. Er repräsentierte vor allem während der Sechziger und Siebziger die Autoritäten der Nightside, etwa wie Walker. Hadleigh … war der kommende Mann. Walker hatte ihn alles gelehrt, was er wusste. Aber dann … geschah etwas. Niemand wusste, was – oder falls man es wusste, redete man nicht darüber –, was für die Nightside ziemlich einmalig ist. Danach war Hadleigh nie mehr derselbe. Er wurde ein wenig seltsam … und verließ die Autoritäten, um auf verbotenen Pfaden zu wandeln.
    Es gab verbotene Pfade, selbst an Orten wie der Nightside. Verschiedene Türen und Wege waren abgesperrt, verschlossen und bewacht – versperrt für alle bis auf die Mächtigsten und Stursten. Nicht, weil sie so gefährlich waren oder weil viele, die hineingingen, nicht wieder herauskamen … die Nightside hatte immer die Meinung vertreten, jeder habe das Recht, auf seinem eigenen Weg zur Hölle zu fahren. Das Problem war nur, dass einige von denen, die zurückkamen, sich sehr merkwürdig verändert und schrecklich gewandelt hatten.
    Die Leute flüsterten vom House of Blue Light, das viele dazu verleitete, einzutreten, aus dem aber nur sehr wenige wieder herauskamen. Wenn, dann waren sie nicht mal mehr im Entferntesten menschlich. Sie waren Blue Boys. Menschen, die man ausgehöhlt hatte, um Platz für etwas anderes zu schaffen. Sie studierten unsere Welt durch menschliche Augen und spielten mit uns, als seien wir Marionetten. Sie hatten auch Gelüste … scheußliche Gelüste. Walker ließ sie töten, sobald sie aufflogen, aber die Körper hielten sehr viel aus, und sie waren immer leer. Wenn die Dinge wirklich schlecht liefen und Walker entschied, dass zu viele Blue Boys frei in der Nightside herumliefen, befahl er ein Gemetzel. Er schlug die Trommel und winkte mit einer Handvoll Geld, und wir kamen alle gerannt: die Kopfgeldjäger, die Meuchelmörder und besorgte Bürger wie ich, die nur die Straße von diesen blutigen Dingern säubern wollten. Die Bezahlung war gut, die Risiken waren entsetzlich, und es war egal, wie viele wir töten: Es gab immer neue Blue Boys …
    Suzie sah den Gemetzeln freudig entgegen. Sie entsprachen wohl ihrer Vorstellung von einem All-you-can-kill-Buffet.
    Blue Boys, Doktor Fell und jetzt der Sammler. Jeder von ihnen schaute durch die Augen eines anderen in die Welt hinaus. In Momenten wie diesen fragte ich mich, ob mir irgendjemand etwas sagen wollte …
    Hadleigh Oblivion war in den Untergrund gegangen, nachdem er die Autoritäten verlassen hatte – tief in den Untergrund. Er war in die Welt unterhalb unserer

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