Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)
Persönlichkeiten waren.
„Gut“, sagte ich. „Ich habe angebissen. Was haben all die Namen gemeinsam?“
„Alle kannten Tommy“, entgegnete Larry. „Jeder einzige von ihnen.“
„Tommy kam viel herum.“ Ich dachte nach. „Wer ist mächtig genug, all diese Leute verschwinden zu lassen?“
„M öglicherweise jemand, der daran interessiert ist, potenzielle Nebenbuhler auszuschalten“, überlegte Larry. „Aber … weshalb Tommy? Er war nicht daran interessiert, berühmt, wichtig oder mächtig zu werden. Ich kann nur feststellen, dass er sich in den gleichen Kreisen wie diese Leute bewegte. Ich muss wissen, was meinem Bruder zugestoßen ist, und ich muss wissen warum. Wirst du an diesem Fall mit mir zusammenarbeiten?“
„Kein Geld, richtig?“
„Du schuldest mir das. Du hattest versprochen, auf ihn aufzupassen.“
„Das habe ich auch. Aber gut; wir machen es. Ich habe mich schon immer gefragt, was mit Tommy geschehen ist.“
„Steht uns Suzie Shooter zur Verfügung, um mit uns zusammenzuarbeiten?“
Ich zog eine Braue hoch. „Erwartest du Probleme?“
„Immerzu.“
„Leider nicht. Sie ist draußen an den Rändern für Walker auf Kopfgeldjagd. Mütterchen Shipton hat eine weitere Baby-Klon-Klinik aufgebaut, und Suzie hat den Auftrag, sie mit extremen Maßnahmen dichtzumachen. Mutter Shipton hat ihre eigene Privatarmee; das könnte Suzie also eine Weile beschäftigen. Erwartest du ernsthaft Widerstand?“
„Ja“, antwortete Larry, „und sie ist die einzige Person, die ich kenne, die sich nicht von Hadleigh einschüchtern lassen würde.“
„Was denkst du über ihn?“, fragte ich vorsichtig. „Ich meine, er ist dein Bruder.“
„Ich weiß nicht, was Hadleigh noch ist. Einige Geschichten, die ich gehört habe …“
Ich nickte. Wir hatten alle Geschichten über den Geisterdetektiv gehört. Nur wenige endeten glücklich.
„Ich habe schon einen Bruder verloren“, sagte Larry abrupt. „Ich will nicht auch noch den anderen verlieren. Tommy … hätte niemals Privatdetektiv werden sollen. Er hat es nur getan, um unseren Vater zu erfreuen und weil seine spezielle existentielle Gabe erworben hatte. Weißt du, er hat sie beim Pokern gewonnen, indem er mit einem Dreierpärchen geblufft hat. Keiner konnte es glauben. Ich war dabei, und selbst ich kann es nicht glauben. Ich habe ihn gebeten, mitzukommen und für mich zu arbeiten, im Büro. Damit ich ihm die Grundbegriffe beibringen und auf ihn achtgeben konnte, bis er auf eigenen Füßen stehen könnte. Aber Tommy … musste immer seinen eigenen Weg gehen. M öglicherweise hatte er recht. Am Ende konnte ich mich nicht einmal vor meinem eigenen Partner schützen.“
„Warum kommst du zu mir?“, wollte ich nach einer Weile wissen. „Wo du doch ein ganzes Büro deiner eigenen Leute hast, die du darauf ansetzen kannst?“
„Weil keiner von ihnen dem gewachsen ist“, presste er hervor. „Verdammt, vielleicht ist noch nicht einmal der berüchtigte John Taylor der Aufgabe gewachsen, Hadleigh Oblivion von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Aber ich kann es nicht allein. Ich brauche eine strapazierfähige Unterstützung für den Fall, dass alles … außerdem schuldest du mir das. Du hast mir versprochen, Tommy wäre bei dir sicher.“
„Ja“, sagte ich. „Habe ich. Man sollte meinen, ich wüsste es besser, als solche Versprechen zu geben.“ Ich sah ihn einen Augenblick lang an. „Du hast mich nie … gemocht, Larry. Warum?“
„Du bist kein echter Ermittler. Nicht wie mein Vater oder ich. Wir tun unsere Arbeit so, wie es vorgesehen ist: Aussagen aufnehmen, Beweise sammeln, die Indizien zu einem Ergebnis zusammenfügen. Du hast eine Gabe, die die Hälfte der Arbeit für dich erledigt, und für den Rest verlässt du dich auf Schätzungen, Eingebung und darauf, Leute so einzuschüchtern, dass sie die Wahrheit sagen. Du bist kein Experte, nur ein begabter Laie. Ich bin nur bereit, mit dir zusammenzuarbeiten, weil ich, sollten wir Hadleigh treffen, Feuer mit Feuer bekämpfen können muss.“ Er beugte sich plötzlich vor, um mich mit seinen kalten, blauen Augen zu fixieren. „Ich brauche deine Gabe, um Tommy zu finden.“
„Ich habe es schon versucht“, sagte ich. „Gleich nach dem Krieg, und seitdem viele Male. Dachtest du, es würde mich nicht kümmern? Tommy war mein Freund. Aber ich kann ihn nirgendwo finden. Er ist nicht tot, sonst hätte meine Gabe mir seine Leiche gezeigt. Aber ich sehe ihn nirgends in der
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