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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Daunenmatratze war dick genug, um darin zu versinken, und lag auf einer festen Oberfläche auf. An manchem Morgen musste mich Suzie mit dem Brecheisen aus dem Bett hebeln. Angeblich hatte Königin Elizabeth I. auf einer ihrer ausgedehnten Reisen einmal in diesem Himmelbett genächtigt. Wenn man bedachte, was das Bett mich gekostet hatte, hätte sie Saltos und Purzelbäume darin schlagen müssen.
    Ein sorgsam aufgeschichtetes Feuer prasselte in einem großen Kamin und füllte den Raum mit gerade genug Wärme, um die kalten Winde, die draußen wehten, in Schach zu halten. Das Holz in dem Feuer verbrannte dank eines einfachen Moebiuszaubers nie, also ging auch das Feuer niemals aus. Eine der Wände meines Schlafzimmers nehmen Bücherregale ein, vor allem Western von Zane Grey und Louis L’Amour und ein ganzer Haufen alter John-Creasy-Thriller, auf die ich total stand. Eine andere Wand verschwand fast vollständig hinter einem riesigen Oh-Scheiße-ist-der-groß-Plasmafernseher, der in Richtung Bett gerichtet war, und an einer weiteren Wand konnte man all meine DVDs und CDs in strikter alphabetischer Reihenfolge finden, weshalb mich Suzie auch ständig mit spitzen Bemerkungen aufzog.
    Ich hatte Gaslicht in meinem Schlafzimmer. Ich fand es um einiges wärmer und freundlicher.
    Ein reich gemusterter Perserteppich bedeckte den Großteil des Bodens. Angeblich war er irgendwann einmal ein fliegender Teppich gewesen, doch niemand konnte sich mehr an die Worte der Macht erinnern, um ihn in Betrieb zu nehmen. Also war es einfach nur ein Teppich. Na ja, man sollte trotzdem außerordentlich vorsichtig sein, was man sagte, während man auf ihm stand. Im Raum verteilt fand sich eine fantastische Auswahl verschiedener Mitbringsel und an Krimskrams, die ich über die Jahre hinweg angesammelt hatte, oft als Teil meiner Bezahlung für einen Fall. Manchmal sogar als einzige Bezahlung. Ein paar angebliche Gegenstände der Macht, einige Antiquitäten mit einer faszinierenden Geschichte und ein ganzer Berg von Dingen, die eines Tages wahnsinnig wertvoll oder nützlich werden konnten oder auch nicht.
    Dort steht eine Spieluhr, die die in dreißig Jahren angesagtesten Top-Zwanzig-Hits spielt. Auch dann wird der überwältigende Großteil noch Müll sein … ein wenig Tyrannosaurus-Rex-Dung in einem versiegelten Einweckglas mit der Aufschrift „Für Zeiten, in denen irgendeine alte Scheiße einfach nicht ausreicht“. Ein Bronzekopf, der angeblich die Zukunft voraussagen konnte, doch in meiner Gegenwart hatte er bis jetzt kein Sterbenswörtchen von sich gegeben. Eine einzelne, blutrote Rose in einer hohen Glasvase. Man musste sie nicht gießen, aber sie zischte immer ganz wütend, wenn ihr jemand zu nahe kam, deswegen ließ ich sie auch meistens in Frieden. Sie war nur da, um dem Zimmer etwas Farbe zu verleihen.
    Während ich auf den Decken meines riesigen Bettes lag und in der sicheren Wärme dem Wind lauschte, der draußen um die Häuser pfiff, fiel mir plötzlich auf, wie weit ich es gebracht hatte, seit ich in die Nightside zurückgekehrt war. Es war noch nicht so lange her, dass ich versucht hatte, im normalen London ein normales Leben zu führen. Ich war verdammt schlecht darin gewesen. Ich hatte in meinem Einraumbüro in einem Gebäude gehaust, das von Rechts wegen abgerissen gehört hätte, und auf einem Feldbett geschlafen, das an eine Wand gequetscht gewesen war. Ich hatte mich von Billigfraß ernährt und mich unter meinem Schreibtisch versteckt, wenn die Gläubiger mir einen Besuch abstatteten … ich hatte die Nightside verlassen, um in Sicherheit zu sein, und weil ich gefürchtet hatte, dass ich zu einem Ungeheuer werden könnte. Aber es gab Schlimmeres. Versagen schmeckte nach alter Pizza, ausgelutschten Teebeuteln und dem Wissen, dass man niemandem damit half, noch nicht einmal sich selbst.
    Ich würde die Nightside nie wieder verlassen. Trotz aller Makel war sie mein Zuhause, und hier gehörte ich hin. Zusammen mit all den anderen Monstern – und natürlich mit Suzie Shooter. Meiner Suzie.
    Ich stand auf, was mich doch einige Anstrengung kostete, und trabte die Stiegen hinab, um nachzusehen, was sie gerade trieb. Wir liebten einander, so gut wir das konnten, aber es lag immer an mir, zu ihr zu gehen. Suzie … konnte das nicht. Aber das war mir voll bewusst. Ich ging also die Treppe hinunter und der gemusterte Teppich war wie die Schwelle zu einer anderen Welt. Suzie war nicht gerade das, was man ein Heimchen nannte.
    Ihr

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