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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die Anstrengung, die sie allein diese harmlose Geste kostete. Sie zog die Hände zurück und wandte sich von mir ab. Sie schüttelte den Kopf.
    „Es ist in Ordnung“, sagte ich. Weil ich irgendetwas sagen musste.
    „Es ist nicht in Ordnung! Es wird nie in Ordnung sein!“ Sie konnte mich immer noch nicht anschauen. „Wie kannst du jemanden lieben, wenn dieser Mensch dich noch nicht einmal berühren kann?“
    Ich nahm ihre Schultern, so sanft ich es vermochte, in meine Hände und drehte sie um, damit sie mich ansah. Sie verkrampfte sich unter meiner Berührung, auch wenn sie sich daran hindern wollte. Sie erwiderte meinen Blick, ohne zu blinzeln, warf sich dann auf mich und presste mich auf die Couch. Sie legte die Hände auf meine Brust und küsste mich mit einer brennenden Wildheit. Sie küsste mich, solange ihr das möglich war, und stieß sich dann von mir ab. Sie sprang von der Couch und zog sich von mir zurück, während sie die Arme fest um sich selbst schlang, als befürchte sie, in tausend Stücke zu zerbersten. Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte.
    So war es wahrscheinlich das Beste, dass plötzlich die Türglocke läutete. Ich ging, um nachzusehen, und vor der Tür stand Walker persönlich. Der Mann, der die Nightside am Laufen hielt, soweit das irgendjemand vermochte. Er war ein eleganter Herr mittleren Alters in einem perfekt geschnittenen Anzug, mit einer altmodischen Krawatte, Melone und einem zusammengerollten Regenschirm. Man konnte ihn nur zu leicht für einen Niemand aus der Innenstadt halten, einen unbedeutenden Parteifunktionär, der die Räder der Bürokratie irgendeiner Regierungsorganisation am Laufen hielt. Doch musste man nur in seine ruhigen, gedankenvollen Augen blicken, um zu wissen, wie gefährlich er in Wirklichkeit war oder sein konnte. Walker hatte in der Nightside die Macht über Leben und Tod, und das sah man. Er lächelte mich entspannt an.
    „Nun“, sagte ich. „Das kommt … ein wenig unerwartet. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie Hausbesuche machen. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Sie wissen, wo wir wohnen.“
    „Ich weiß, wo jeder sich aufhält“, antwortete Walker. „Das ist alles Teil meiner Arbeit.“
    „Nur aus Interesse“, fragte ich, „wie sind Sie an den Minen, Fallen und Sprengladungen vorbeigekommen, die wir installiert haben, um Paparazzi abzuschrecken?“
    „Ich bin Walker.“
    „Natürlich. Nun, Sie kommen besser herein.“
    „Ja“, sagte Walker.
    Ich führte ihn in Suzies Wohnzimmer. Der Zustand des Raumes machte ihn eindeutig nervös, aber er war zu wohlerzogen, um sich etwas anmerken zu lassen. Also schenkte er ihr ein breites Lächeln, tippte sich an die Melone und ließ sich, ohne wahrnehmbar zu zögern, auf der Couch nieder. Ich setzte mich neben ihn. Suzie lehnte sich mit eng verschränkten Armen an die nächste Wand und starrte ihn unverwandt an. Falls es ihm etwas ausmachte, ließ Walker sich nichts anmerken. Überraschenderweise kam er nicht direkt zum Punkt und erklärte uns nicht augenblicklich, was ihn zum ersten Mal in unser Zuhause geführt hatte. Stattdessen plauderte er ein wenig, war höflich, interessiert und sogar charmant, bis ich nur noch schreien wollte. Bei Walker rechnete man jede Sekunde damit, dass die Bombe platzte. Normalerweise redete er nur mit mir, wenn das für ihn unumgänglich ist – wenn er mich anheuern, umbringen oder mitten in einen Schlamassel stürzen wollte. Diese neue, freundliche Art … passte einfach nicht zu Walker. Aber ich beschloss mitzuspielen und nickte immer, wenn es angemessen war, während Suzie so bitterböse aus der Wäsche sah, dass ihr sicher schon das ganze Gesicht weh tat.
    Irgendwann gingen Walker die banalen Dinge aus, mit denen er mich bis jetzt beworfen hatte, und er sah mich nachdenklich an. Irgendetwas Großes bahnte sich an – ich spürte es. Also gab ich mein Bestes, andere Dinge vorzuschieben, wenn auch nur, um meine Unabhängigkeit zu demonstrieren.
    „Also“, sagte ich. „Haben Sie alle Patienten des Schönheitssalons wieder sicher in ihre Heimatdimension geschickt?“
    „Ich fürchte nicht“, sagte Walker. „Im Endeffekt weniger als die Hälfte. Viele haben es nicht überlebt, als wir sie von den lebenserhaltenden Technologien trennten. Noch viel mehr starben aus Schock vor dem, was ihnen angetan wurde, und eine ganz schöne Menge war weder in einer körperlichen noch einer geistigen Verfassung, um irgendwo hingeschickt zu werden. Man kümmert sich in

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