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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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wo mir das Salz ausgegangen war), doch der Äther war verstopft mit den Ausstrahlungen all der Wesen draußen auf der Straße, die den alten Schrecken bekämpften. Es fühlte sich an, als würde ich von Scheinwerfern geblendet – ich konnte überhaupt nichts sehen. Ich musste mein inneres Auge fest zukneifen, ehe mich die Sinneseindrücke überwältigen konnten.
    Als ich wieder klar sehen konnte, schritt der Wanderer mitten in das Herz der peitschenden und zuckenden Tentakel und hielt direkt auf das dreigespaltene Auge zu. Es ragte gefährlich über ihm auf, zu diesem Zeitpunkt war es bereits größer als ein Haus. Die Tentakel konnten ihm nicht nahe kommen, geschweige denn ihn berühren. Irgendetwas ließ sie unwillkürlich zurückschrecken, als würde eine einfache Berührung das, was sie ertragen konnten, bei weitem überschreiten. Er war geschützt, da er auf dem Pfad des Himmels wandelte. Er ging an Chandra Singh vorbei, der immer noch furchtlos kämpfte, auch wenn er von allen Seiten vollständig eingeschlossen war. Der Wanderer würdigte Chandra keines einzigen Blickes, da all seine Aufmerksamkeit auf das dreigespaltene Auge gerichtet war.
    Er hielt direkt auf das Auge zu. Tentakel zogen sich aus seiner Nähe zurück, und als er direkt davor stand … hob er seine langläufigen Revolver und schoss dreimal auf das Auge; eine Kugel für jede Pupille. Das Auge explodierte in einem Schauer weißglühenden Feuers, und eine Welle fast unerträglicher Hitze schwemmte über die Straße, aber nichts davon hatte auch nur die geringste Auswirkung auf den Wanderer. Die Tentakel fielen in sich zusammen und zuckten nicht mehr. Dann schmolzen sie langsam und verschwanden in großen, blauen Strömen faulen Ektoplasmas. Das unaussprechliche Grauen war nicht mehr. Ich hätte mir gerne eingeredet, dass es endgültig im Jenseits angekommen war, aber solche Kreaturen waren fast nicht totzukriegen.
    Überall um uns herum starrten Entitäten und Menschen gleichermaßen den Wanderer an, und ein Wispern erfüllte die Straße: „Gottmörder …“
    Ich lief abermals auf ihn zu und Chandra Singh schloss sich mir an. Man sah ihm an, dass er sich in einem Kampf befunden hatte, seine Seidenkleidung war zerrissen und dampfte vor schwarzen Blutflecken, aber er hatte immer noch sein langes Schwert in Händen und sein Rücken war stolz durchgestreckt. Er hatte nur Augen für den Wanderer und er kochte vor Wut.
    „Du!“, schrie er, als er nahe genug war. „Wanderer! Du hast das getan! Wie viele Tote und Verletzte, nur weil sie einfach hier waren, als du beschlossen hast, dich mit dem unaussprechlichen Grauen anzulegen? Wie viele unschuldige Tote an diesem Tag, nur deinetwegen?“
    „Es gibt hier keine Unschuldigen“, sagte der Wanderer ruhig. „Nicht in der Straße der Götter und nicht in der ganzen verdammten Nightside. Stimmt ’ s nicht, John?“
    „Nicht jeder hier hat es verdient zu sterben“, entgegnete ich stur. „Manchmal kann ein Ort wie dieser als Zuflucht für die Verletzten und Gebrochenen dienen … ein Ort, an den man gehen kann, wenn man überall sonst abgewiesen wird. Du kannst hier nicht einfach jeden töten!“
    „Nein?“, grinste der Wanderer. „Na, dann sieh zu.“
    Er machte sich nicht mal die Mühe, seine Schießeisen zu ziehen. Er stolzierte ohne Eile die Straße entlang, ließ seinen schrecklichen, unerbittlichen Blick von links nach rechts schweifen, und Gebäude überall um uns herum begannen unter der Last dieses tödlichen Glaubens zu erzittern, zu erbeben und einzustürzen. Jahrhundertealter Stein sprang und splitterte, als Baumaterialien aus Hunderten von Dimensionen und Welten in sich zusammenstürzten, wie Glas zerbarsten oder einfach wie Nebel verwehten. Welchen Zweck hatten ehrwürdiges Alter und Mysterium angesichts dieses brutalen Glaubens? Er war der Wanderer. Er hatte Gott auf seiner Seite und er zögerte nicht, ihn einzusetzen. Wesen, Kreaturen und Dinge jenseits jeder Vorstellungskraft stolperten entsetzt auf die Straße, als sie aus ihren Anbetungsorten getrieben wurden. Einige heulten und schrien, andere schluchzten herzerweichend, und dann kam es zum Kampf.
    Der Robotergott, der Deus in Machina, ein Dämonenkonstrukt aus dem einundvierzigsten Jahrtausend, kam in all seiner Fremdartigkeit, seinem Zauber und gleißenden Quarks auf Stahlbeinen die Straße entlanggestampft. Die göttliche Maschinerie in seinem Inneren war klar zu sehen und Teile schabten klackend aneinander. Seine Augen

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