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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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sagte, dass es zurzeit keinen Grund gab,
sich zu fürchten. Sie müssten drei Tage durch die Wälder laufen, bis sie ihr
Ziel erreichten. Sie könnten sich verlaufen, doch darüber wollte er gar nicht
nachdenken. Sie marschierten immer tiefer in den Wald hinein. Schon am Nachmittag
wurde es dunkel. Durch die dichten Baumwipfel schien der Mond und warf ein
wenig Licht auf den Weg. Das machte den Wald noch unheimlicher, als er ohnehin
schon war. Niklas war hungrig und müde, er entschied, Rast zu machen. Die
Kobolde folgten ihm mit mürrischem Gezänke. Es ging noch lange so weiter, bis
das Gemurmel erstarb und sie sich in ihr Schicksal fügten. Sie suchten sich
einen Platz unter einem großen Busch, wo kaum Schnee lag. Schon nach kurzer
Zeit hörte man ein gleichmäßiges Atmen und leises Schnarchen. Niklas und Thoralf
I – XII waren fest eingeschlafen. Keiner dachte daran, dass sie noch nichts
gegessen hatten, alle waren viel zu müde.
    Es dämmerte bereits, als Niklas durch ein Geräusch geweckt wurde. Trotz
seiner warmen Felljacke war ihm furchtbar kalt, die Jutedecke war ihm vom
Körper gerutscht. Ein raues Krächzen, das immer lauter wurde, erschreckte ihn.
Er schaute nach oben, weil es aus dem Baumwipfel zu kommen schien, aber er
konnte nichts erkennen. Auf einmal rauschte es, und aus dem kahlen Astgewirr
flogen drei große schwarze Raben, die sich geradewegs vor seine Füße setzten.
Sie schüttelten ihr schwarzes Federkleid, das wie Seide im fahlen Mondlicht
glänzte. Niklas wollte aufspringen, doch die Raben fingen an zu sprechen:
    „Fürchte dich nicht, kleiner Troll. Wir wollen dich nicht ängstigen. Du
und deine Freunde hier“, dabei zeigte einer der Raben auf die zwölf Kobolde,
„ihr habt etwas sehr Gefährliches vor. Wir können euch helfen, den Weg in die
Anderwelt zu finden, ihr müsst uns nur folgen.“ Niklas stand auf, die Gedanken
wirbelten nur so durch seinen Kopf, vor Furcht war er ganz benommen. Das Ganze
war ihm unheimlich. Raben, die sprechen können, so etwas gibt es doch gar
nicht, dachte er. Andererseits dürften sie nicht mehr weit von der Anderwelt
entfernt sein, hier geschahen sicher Dinge, die woanders unmöglich wären. Er
nahm seinen ganzen Mut zusammen und erwiderte den langsam ungeduldig werdenden
Raben:
    „Wer seid ihr, und wieso könnt ihr mit mir reden?“ Einer der Rabe begann
zu krächzen und meinte:
    „Wir Raben sind schlau, hast du noch nicht von uns gehört? Das solltest
du aber.“ Niklas bemühte sich, seine Angst nicht zu zeigen.
    „Ich glaube nicht, dass wir euch folgen sollten. Wir werden aufbrechen,
sobald die Sonne aufgegangen ist.“ Das klang so bestimmt, dass es keinen Zweck
hatte, ihm zu widersprechen. Die Raben warfen verächtlich den Kopf in den
Nacken und kreischten:
    „Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt. Ihr macht
einen großen Fehler.“ Sie schüttelten erneut ihr Gefieder und flogen davon. Als
Niklas sie nicht mehr sehen konnte, verwandelten sie sich in drei arglistige Hexen.
Sie hatten ihn aushorchen wollen, warum er den Weg in die Anderwelt zu Sagremor
suchte. An den Kobolden waren sie nicht interessiert, doch so ein junger Troll
wäre schon etwas Besonderes. Woher sollten sie auch wissen, dass Niklas ein
Mensch war. Ihr schwarzes Gefieder verwandelte sich nach und nach in lange,
nachtschwarze Gewänder, die ihnen das Fliegen ohne ihre Besen ermöglichten.
    In der Zwischenzeit waren auch die Kobolde aufgewacht. Nacheinander
rappelten sie sich auf und kamen zu ihm gelaufen. Sie redeten wild
durcheinander, Niklas wurde ganz schwindelig von dem Gewusel. Er holte tief
Luft und rief dazwischen:
    „Seid doch mal still, wir müssen …“, doch bei dem Geschrei
konnte er selbst seine eigene Stimme nicht hören. Die Kobolde ließen sich nicht
beruhigen. Niklas nahm seinen ganzen Mut zusammen und brüllte so laut er
konnte: „RUHE!“ Augenblicklich war es still. Es war unheimlich, selbst die Tiere
im Wald waren verstummt. Niklas wusste gar nicht, dass er so laut schreien
konnte. Da sie sich in einem engen Tal befanden, das von hohen, bewaldeten
Bergen eingerahmt war, hörte er sein Echo noch lange. Aus allen Richtungen
vernahm er seine Stimme. Obwohl er erschrocken war, regte sich doch ein wenig
Stolz in ihm, das heißt, er war eigentlich sehr stolz auf sich. Die Kobolde
sahen ihn erwartungsvoll an, er wusste nicht so recht, was er sagen sollte, plötzlich
kam ihm eine Idee. „Wir suchen jetzt den Eingang zur Anderwelt. Wenn wir ihn
gefunden

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