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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Ausdruck, der jedoch umgehend von einem strahlenden Kunstlächeln ersetzt wurde, bevor sie hoheitsvoll davonschwebte.
    »Also was ist …? Wann können wir uns nach oben verziehen?«, raunte Jack J.P. zu und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Da seid ihr ja!«, rief Candice in diesem Moment, fasste sie beide am Ellbogen und führte sie in einen VIP-Bereich, dessen Eingang von zwei großen aufgezogenen Postern flankiert wurde, auf denen Jack abgebildet war. Die Aufnahmen waren bisher noch nicht für die Kampagne benutzt worden und zeigten sie in einem smaragdgrünen Regenmantel von Prada, wie sie in einem der Brunnen vor den Cashman-Lofts planschte. Es sah so aus, als sei sie unter dem Mantel völlig nackt, was Jack zum Zeitpunkt der Aufnahmen noch cool gefunden hatte. Im gedämpften Licht der Lobby kamen ihr die Bilder allerdings jetzt fast ein bisschen trashig vor. Als wäre sie eine perverse Exhibitionistin. Sie wandte sich schaudernd ab. Zu ihrem Glück balancierte gerade ein Kellner Champagner und grüne Cocktails an ihr vorbei. Sie nahm sich jeweils ein Glas.
    Und hoch die Tassen!
    »Wir haben noch ein paar Interviewtermine mit euch beiden vereinbart, oben im Penthouse – abseits von dem ganzen Rummel hier. Wir stellen uns vor, dass ihr euch als Donald und Ivana Trump des neuen Jahrtausends präsentiert«, gurrte Candice und zupfte an Jacks kastanienbraunen Haaren herum.
    Jack erstarrte. Die Interviews sollten in ihrem Apart ment stattfinden?
    »Selbstverständlich nicht so, wie sie heute sind, sondern wie sie während ihrer Glanzzeit Mitte der Achtziger waren«, präzisierte Jeannette und tippte wie wild auf ihr BlackBerry ein, als müsse sie sich das, was sie sagte, sofort notieren. Jack unterdrückte das Bedürfnis, den Rest ihres Champagners über Candice' schwarze Seidenbluse von Dior zu schütten. Und was, wenn sie keine Lust hatte, die nächste Ivana Trump zu sein? War Ivana Trump nicht total billig ?
    Und waren J.P.s Eltern nicht viel besser für diese Rollen geeignet?
    »Kommt mit«, drängte Candice. Jack schnappte sich das nächste Glas von einem vorbeischwebenden Tablett. Den Champagner würde sie brauchen.
    Am besten gleich die ganze Flasche.

beste feindinnen
    »Danke.« Avery bemühte sich, so anmutig wie möglich aus der Luxuslimousine zu steigen und den roten Teppich zu betreten, der zum Eingang der Cashman-Lofts führte. Ihr Herz setzte einen Takt aus, als James sie sanft am Ellbogen stützte, bis sie auf ihren mörderisch hohen schwarzen Satin-Peeptoes von Prada, zu denen sie ein schwarzes Spitzenkleid von Diane von Fürstenberg trug, das Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Sie lächelte, als sie die Horde von Fotografen sah, die ihre Kameras wie wild zwischen den ständig neu eintreffenden Partygästen hin- und herschwenkten. Avery war eigentlich davon ausgegangen, dass nur irgendwelche namenlosen Medien- und Immobilienheinis eingeladen sein würden, aber so wie es aussah, war ganz New York – und halb Hollywood – hier versammelt. Sie war in ihrem Leben bisher nur auf einer einzigen Veranstaltung gewesen, die zumindest etwas Ähn lichkeit mit einem echten Red-Carpet-Event gehabt hatte, und das war die jährliche Hummer-Grillparty der Feuer wehr von Nantucket gewesen. Aber das hier war um Längen besser.
    »James!« Gemma, von der Avery wusste, dass sie als Presse assistentin zur Party abkommandiert worden war, kam von der anderen Seite des roten Teppichs auf sie zugeeilt. Sie trug eine langweilige schwarze Hose zu einer schlichten schwarzen Bluse und ein Headset.
    »Gemma, hi!« Avery küsste die Luft neben Gemmas blas sen Wangen, als würde sie sich wahnsinnig freuen, sie zu sehen. »Und? Macht der Job hier Spaß?«, fügte sie betont harmlos mit zuckersüßem Lächeln hinzu.
    »Hier sind eure Presseausweise.« Gemma reichte ihnen zwei hässliche Namensschilder aus Plastik. »Ticky möchte, dass ihr Jack Laurent interviewt. Sie ist aber gerade erst gekommen«, erklärte sie leicht genervt. Es passte ihr ganz offensichtlich nicht, den Assistentinnenjob übernehmen zu müssen. Avery grinste. Wer war jetzt die Praktikantin?
    Ähm. Also jetzt mal ganz streng betrachtet … immer noch sie?
    »Großartig, vielen Dank.« James küsste Gemma auf die Wange. »Vielleicht bringen wir dir später ein Glas Champagner vorbei – wenn du hübsch artig bist!« Er zwinkerte ihr zu.
    Avery runzelte die Stirn. Flirtete James etwa mit Gemma?
    Sie betraten die Lobby und gingen zwischen Lianen und

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