Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nimm s bitte nicht personlich

Nimm s bitte nicht personlich

Titel: Nimm s bitte nicht personlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wardetzki Barbel
Vom Netzwerk:
kontrollieren uns stark. Um nicht eine erneute Kränkung auszulösen, machen wir lieber alles mit und zeigen gute Miene zum bösen Spiel. Dass darin der nächste Kränkungskonflikt angelegt sein kann, entgeht uns meist. Denn wenn wir unsere Grenzen nur vorsichtig ziehen oder ganz darauf verzichten, wenn wir uns völlig auf den anderen einstellen und uns dabei vergessen, werden wir irgendwann sauer und frustriert. Diese Gefühle zeigen wir nicht offen, trotzdem bekommt sie unser Gegenüber mit durch Gesten, spitze Bemerkungen, Unfreundlichkeit, Genervtsein. Unsere Reaktion kann sogar in Ärger oder blinden Hass umschlagen. Dann nämlich, wenn wir keine Veränderung beim Gekränkten wahrnehmen und immer in die Rolle der Bösen geraten. Im Grunde können wir dann tun, was wir wollen, es kann vom gekränkten Gegenüber immer als unsere Boshaftigkeit oder böse Absicht ausgelegt werden. Dagegen hilft nur eins, sich direkt zu wehren und den Teufelskreis zu durchbrechen. Sonst bleibt uns nur die innere Emigration, bei der wir zwar körperlich anwesend sind, unsere emotionale Beteiligung jedoch schon längst eingestellt haben. Kränkend ist dieses Verhalten allemal, löst den Konflikt jedoch nicht.

Den Umgang mit Mimosen …
Wenn Sie Samthandschuhe im Umgang mit jemand brauchen, stimmt etwas nicht im Kontakt.
Wenn Sie eine negative Reaktion vom anderen befürchten, trauen Sie sich nicht mehr, Sie selbst zu sein.
Indem Sie mit dem anderen schonend umgehen, stellen Sie ihn in den Mittelpunkt und vergessen sich selbst.
Ihren Ärger und Frust zeigen Sie indirekt, was den anderen kränken kann.
    â€¦ verbessern
Goldwaagen sind gut für Gold aber nicht für Worte.
Sprechen Sie das Problem direkt an, sagen Sie,
wie schwer für Sie der Kontakt wird.
Fragen Sie nach, was Ihr Gegenüber so verletzlich macht
und was es braucht.
Trauen Sie sich, bei sich zu bleiben und authentisch zu sein.
Denken Sie daran, Sie sind mindestens so wichtig
wie Ihr Gegenüber.

Die Macht der Gekränkten
    Gekränkte Menschen spielen sich besonders dadurch in den Vordergrund, dass sie uns für ihre Gekränktheit verantwortlich machen. Wir werden von ihnen als Kränkende abgestempelt, die an ihrem Leid schuld sind und nur Böses im Sinn haben. Deshalb verlangen sie auch von uns, dass wir uns nach ihnen richten, da wir ihnen ja scheinbar etwas schuldig sind. Oft gehen wir viel zu lange auf ein solches Spiel ein, in der Hoffnung, dadurch den Konflikt zu lösen. Wenn wir beweisen können, dass wir keine schlechten Absichten haben, müssten wir doch aus der Rolle des Kränkenden entlassen werden. Leider ist das aber in vielen Fällen nicht so, im Gegenteil. Wir werden in dieser Rolle zementiert, sobald wir sie einmal übernommen haben.
    Auf diese Weise wird aus der Gekränktheit ein Machtmittel, mit dem wir manipuliert werden, uns so zu verhalten, wie die Gekränkten es wollen. Sie machen uns Vorwürfe, lösen Schuldgefühle aus und sind eine lebende Anklage. Dass ihr Verhalten für uns kränkend ist, nehmen sie nicht wahr. Sie fühlen sich im Recht, beleidigt zu sein. Manchmal setzen sie ihre Kränkungsreaktionen sogar bewusst ein, um Druck und Macht auszuüben. Das kann bis zur Tyrannei gehen, gegen die wir uns immer schwerer zur Wehr setzen können.
    Eine Frau erzählte mir, dass ihre Schwiegermutter sie und ihren Mann durch ihr Gekränktsein seit Jahren unter Druck setzt. Nie ist ihr etwas recht, sie mischt sich in alles ein, hat an allem etwas auszusetzen und ist beleidigt, wenn es nicht so läuft, wie sie es will. Um keinen Streit im Haus zu haben, passen sich die Eheleute an, fühlen sich jedoch tyrannisiert durch deren Leiden, Empfindlichkeit und Launenhaftigkeit. Vor allem auch deshalb, weil die Schwiegermutter zu anderen aus der Familie freundlich und aufgeschlossen ist und niemand versteht, warum sie solche Schwierigkeiten mit ihr haben. Die Eheleute stehen vor der Wahl, das Spiel der Schwiegermutter weiterhin mitzumachen und darunter zu leiden, oder einen Eklat in der Familie zu riskieren, wenn sie sich abgrenzen. Schlimmstenfalls gefährden sie sogar ihr Erbe. Eine scheinbar ausweglose Situation. Eine Veränderung wirkt fast unvorstellbar, weil der Konflikt schon Jahrzehnte andauert.
    Gekränkte Menschen können andere sehr
subtil manipulieren.

Das Machtmittel der Gekränkten
Sie, als Angehörige, kommen dadurch in die

Weitere Kostenlose Bücher