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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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schossen abwech selnd mit einem Luftgewehr, was übrigens niemanden störte. Ein paar Knirpseriche unterhielten sich über den Artikel von Leseblatts Ver schwinden. Ein Fahrgast erzählte von einem Bekannten, der sich nachts auf der Straße verirrt hatte und nicht heimfinden konnte.
    Die Geschichte interessierte Nimmerklug sehr, aber er erfuhr nicht, wie sie endete, denn der Autobus hielt vor dem Zoo, und sie muß ten aussteigen.
     

Im Zoologischen Garten
    In Blumenstadt gab es noch keinen Zoo; deshalb waren Nimmerklug und seine Freunde noch niemals im Zoo gewesen. Sie hatten sich die Tierkäfige wie große, düstere, vergitterte Eisenkisten vorgestellt, aber in Sonnenstadt waren es hübsche kleine Häuser mitten im Grünen und zwischen Blumen. Die Vorderwand eines jeden Häuschens war aus Gitterstäben, deshalb konnte man die darin sitzenden Tiere genau betrachten. Im Zoo gab es außerdem noch viele Teiche, in denen Gänse, Schwäne, Störche, Reiher, Seehunde, Nilpferde und viele andere Schwimmtiere lebten. Für die Vögel waren geräumige Vogel häuser aus Drahtnetz eingerichtet. Pfauen und Truthähne, die weder schwimmen noch fliegen können, spazierten frei umher. Auf einem künstlichen Felsen kletterten Bergkatzen und Gemsen herum.
    Nimmerklug spähte nach Leseblatt aus. Er wollte ihn so schnell wie möglich in einen Knirpserich zurückverwandeln, denn sein Gewissen ließ ihm keine Ruhe. Pünktchen betrachtete die Tiere und wunderte sich unaufhörlich. Sie seufzte aber immer wieder bekümmert und sagte: „Ach, ihr Ärmsten! Weshalb hat man euch in den Käfig eingesperrt. Sicherlich wollt ihr lieber frei herumlaufen."
    Buntfleck dagegen wunderte sich gar nicht, wie immer.
    „Ein Wolf soll das sein!" rief er, als er vor dem Wolfkäfig stand. „Das ist ja nur ein großer Hund!"
    „Und das ist bloß 'ne Katze!" sagte er vor dem Tigerkäfig. „Vor der braucht man keine Angst zu haben."
    „Dann geh doch näher heran, wenn du keine Angst hast", spottete Nimmerklug.
    „Aus der Nähe sehe ich schlecht. Ich bin weitsichtig."
    Neben dem Tigerkäfig stand ein Brausekiosk. Jeder, der Durst hatte, ging hin, drückte auf einen der Knöpfe, und automatisch füllte sich ein Glas mit Brause. Buntfleck fand, ihm sei sehr heiß und er müsse unbedingt ein Glas Saftbrause trinken.
    Ja, das kann man mal probieren", willigte Nimmerklug ein, und sie traten an den Kiosk.
    „Auf welchen Knopf soll ich drücken?" fragte Buntfleck.
    „Auf den mit der Kirsche!" riet Nimmerklug.
    Buntfleck drückte also auf den Knopf, über dem eine rote Kirsche gemalt war. Aus der runden Öffnung unter dem Hahn sprang ein sauberes Glas hervor, und ein rosiger Strahl Brause mit Kirschsaft zischte hinein. Buntfleck trank das Glas aus und stellte es unter den Hahn zurück. Da öffnete sich der Glashalter, und das Glas sank in die Tiefe.
    „So was!" rief Buntfleck gekränkt. „Ich wollte doch noch ein Glas trinken."
    „Dann drück noch einmal auf den Knopf", riet Pünktchen.
    Das tat Buntfleck. Diesmal wählte er den Knopf mit der Apfelsine. Wieder sprang aus der Öffnung ein sauberes Glas hervor, und ein orangefarbener Strahl Brause mit Apfelsinensaft zischte hinein. Bun tfleck trank es auf der Stelle aus.
    Jetzt drücke ich auf den Knopf mit der Zitrone", erklärte er.
    „Und ich auf den mit der Blaubeere", sagte Nimmerklug.
    „Und ich auf den mit der Erdbeere", fügte Pünktchen hinzu.
    Alle drei drückten auf die Knöpfe und tranken Brause. In Bunt flecks Bauch kollerte es, und ihm stieg die Kohlensäure in die Nase. Da stellte er fest, daß er keinen Durst mehr habe, und sie zogen wei ter.
    Bald standen sie vor dem Affenkäfig. Die Affen hatten Treppen, Stangen, Schaukeln und Trapeze in ihrem Käfig, auf denen sie herumschaukelten, kletterten und sprangen. Dabei hielten sie sich mit allen vier Beinen und sogar mit dem Schwanz fest. Ein Affe fand einen kleinen Spiegel und rannte damit durch den ganzen Käfig. Immer wieder sah er hinein und schnitt Grimassen, daß man vor Lachen platzen konnte. Nimmerklug fand, der Affe sähe Buntfleck ähnlich.
     

     
     
    „Der hat einen Schwanz und ich nicht”, widersprach Buntfleck beleidigt.
    Sie stritten, und Buntfleck wurde immer wütender.
    Jetzt sage ich Pünktchen, daß du einen Knirpserich in einen Esel verwandelt hast!" drohte er.
    „Dann kannst du was erleben, du Verräter!" zischelte Nimmerklug und ging mit erhobenen Fäusten auf Buntfleck los.
    „Wollt ihr gleich stille sein! Das ist ja

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