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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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Fladen. „Eigentlich habe ich sie nicht verloren — der Dummkopf, der bei uns übernachtete, nahm sie mit und meine Jacke dazu."
    Doktor Kaltwickel zog die Fahrerlaubnis aus der Tasche und hielt sie Fladen hin.
    „Ja, das ist meine!" rief Fladen. „Wie kommen Sie dazu?"
    Doktor Kaltwickel erzählte Fladen und Witzbold von dem Knirps erich, den die Knirpseline Mohnkörnchen ins Krankenhaus gebracht hatte. Witzbold und Fladen berichteten dagegen von dem Knirpse rich, der in ihrer Wohnung geschlafen und beim Weggehen Fladens Jacke angezogen hatte.
    Witzbold und Fladen holten Pfeifstengels Jacke und begaben sich mit Doktor Kaltwickel ins Krankenhaus. Dort erkannten sie in dem schlafenden Pfeifstengel den Knirpserich, der bei ihnen übernachtet hatte. Fladen nahm seine eigene Jacke wieder in Empfang, und dann gingen die Freunde fort, nachdem sie die Erlaubnis eingeholt hatten, am nächsten Tag den Kranken zu besuchen. Sie wollten ihn fragen, wie er damals in ihre Wohnung geraten war.
    Als sie fort waren, versank Doktor Kaltwickel in Gedanken. Dann sagte er: „Es zeigt sich, daß unser Fladen nicht der richtige Fladen ist. Folglich muß er der verlorengegangene Pfeifstengel sein."
    Er rief bei der Zeitungsredaktion an und teilte mit, daß der verlorengegangene Polizist Pfeifstengel gar nicht verlorengegangen sei, sondern sich in seinem Krankenhaus befände. Daraufhin schickte die Redaktion den Reporter Schreibflink ins Krankenhaus. Schreibflink hatte mit Doktor Kaltwickel und mit dem Polizisten Pfeifstengel eine lange Unterhaltung, begab sich sodann zu Witzbold und Fladen, erkundete alles, was sie von dem Fall wußten, zog von der Knirpseline Mohnkörnchen Erkundigungen ein und fuhr schließlich zur Polizeiwache, wo er die Zerstörungen besichtigte und mit dem Polizisten Wachkugel sprach.
    Am nächsten Morgen stand ein ausführlicher Bericht über die  Abenteuer des Polizisten Pfeifstengel in der Zeitung, und die ganze Stadt war auf den Beinen. Die Knirpse rissen einander die Zeitung geradezu aus den Händen. Jeder wollte die Meldung lesen, daß der Polizist Pfeifstengel, um den man so viel Wirbel gemacht hatte, nun doch noch gefunden worden war. Alle Knirpseriche und Knirpselinen redeten nur von Pfeifstengel.
    Nimmerklug, der .in aller Frühe ins Schachstädtchen gefahren war und mit dem Automaten „Dussel" eine Partie. Schach spielte, betrachtete verwundert die vielen Knirpse, die überall herumstanden, Zeitung lasen und sich eifrig unterhielten. Er hätte gern gewußt, wovon sie sprachen, aber er mochte die Partie nicht unterbrechen. Da tauchte Feinfädchen mit einer Zeitung auf.
    „Nimmerklug", rief sie .schon von weitem. „Pfeifstengel ist wieder da!" Nimmerklug riß ihr die Zeitung aus der Hand und begann die Berichte von Witzbold und Fladen, von Mohnkörnchen, vom Polizi sten Wachkugel, von Doktor Kaltwickel und von Pfeifstengel selbst zu lesen. Pfeifstengel behauptete, der Zauberer, der die Mauern der Polizeiwache hatte einstürzen lassen, trüge eine kanariengelbe Hose, an der man ihn leicht erkennen könne, denn man müsse ihn unbe dingt finden und ihm seinen schädlichen Zauberstab fortnehmen. Nimmerklug sank auf die Bank und versuchte, seine kanariengelbe Hose mit der Zeitung zu verdecken.
    ,,Was hast du denn, Nimmerklug?" fragte Feinfädchen. „Ach so! Du trägst ja eine gelbe Hose. Hast du Angst, daß man dich für einen Zauberer hält?"
    Ja!"
    „Aber, Nimmerklug!" rief Feinfädchen, „weißt du nicht, daß es überhaupt keine Zauberer gibt?"
    „Warum sagte Pfeifstengel dann, daß er einen Zauberer gesehen hätte?"
    „Unsinn!" antwortete Feinfädchen. „Pfeifstengel ist krank. Er bildet sich das nur ein. Lies doch, was Doktor Kaltwickel schreibt.“
    Nimmerklug überflog Kaltwickels Bericht. Der Doktor schrieb, daß der Polizist Pfeifstengel noch nicht ganz gesund sei. Nach der Gehirnerschütterung wäre seine Einbildungskraft gestört, und deshalb fasele er von einem Zauberer in gelber Hose, als habe er tatsächlich einen gesehen, obgleich es natürlich niemals der Fall gewesen sein könnte. Bis der Kranke diese Zwangsvorstellungen nicht aufgebe, müsse er im Krankenhaus bleiben, denn solche Geistesgestörten seien für ihre Umwelt gefährlich.
    Nimmerklug beruhigte sich, wagte aber immer noch nicht, von der Bank aufzustehen, da er glaubte, alle Leute würden seine gelbe Hose anstarren.
    „Dummkopf!" sagte Feinfädchen. „Du bist doch nicht der einzige, der eine gelbe Hose anhat. Schau dich

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