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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sich gehörte. Da es zudem keine Beweise gab, die die Vorwürfe gegen Cahrtair erhärtet hätten, hatte Maiksyn davon Abstand genommen, einzuschreiten. Das war der Disziplin des 3. Saiknyr-Regiments alles andere als dienlich. Ironischerweise gaben Baikyrs kurz darauf ausgehändigten Dienstvorschriften ihm, dem übertrieben vorsichtigen Colonel, recht und nicht Pater Shainsail. Nachgewiesene Vergewaltigungen etwa und das Foltern und Töten von Personen, die nicht förmlich durch die Inquisition der Ketzerei für schuldig befunden worden waren, war nun unter schwere Strafen gestellt. In Maiksyns anderen Kompanien war so größerer Schaden verhindert worden. Aber die wechselseitige Abneigung zwischen ihm und Cahrtair war seitdem noch gewachsen. Der Colonel war sich sicher, dass Cahrtair und alle, die dachten wie er, Baikyrs Vorschriften weiterhin nach Herzenslust ignorierten. Sie ließen vielleicht etwas mehr Vorsicht walten, und ihre Berichte fielen nicht mehr ganz so detailliert aus wie früher. Maiksyn jedoch wusste genau, was da vor sich ging.
    Eines aber musste er dem Major bei aller Abneigung zugestehen: Die Boshaftigkeit, mit der er Frauen und Kinder in die Kälte und damit in den sicheren Tod hinausschickte, machte Cahrtair im Gefecht zu einem gefürchteten Gegner. Zaudern und Zögern kannte der Major nicht. Wenn es überhaupt etwas gab, was man ihm auf dem Schlachtfeld vorwerfen konnte, dann übermäßig aggressives Vorgehen.
    Damit ist er für diese Aufgabe genau der Richtige. Und wenn ich wählen könnte, ob nun er oder doch lieber Chermyn fertig gemacht wird, wüsste ich schon jetzt, wen ich wählen würde. Eigentlich , Maiksyns Lippen zuckten und beinahe hätte er gelächelt, als er sah, wie der Major von der Landstraße abbog und durch den Schlamm auf ihn zustapfte, habe ich die Wahl ja schon getroffen.
    »Sir?« Cahrtair legte sogar die Hand an den Brustpanzer. In einem persönlichen Gespräch hatte Baikyr ihn sich vorgeknöpft. Unmissverständlich hatte er klargemacht, er werde Insubordination eines einfachen Miliz-Majors nicht dulden. Selbst wenn besagter Miliz-Major zufälligerweise Pater Shainsails persönlicher Liebling war.
    »Die Kundschafter melden, der Weg sei frei bis Jairth«, erklärte Maiksyn knapp. »Die Flanken konnten sie nicht angemessen erkunden, und es war auch nicht möglich, die Hänge abzusuchen. Führen Sie Ihre Kompanie auf der Straße bis zu den Ruinen. Wenn Sie Patrouillen bis nach Ananasberg weiterschicken können, tun Sie das – aber Ihre Kompanie zieht nicht weiter als bis Jairth. Ich schicke Ihnen zur Unterstützung die Erste Kompanie hinterher. Provozieren Sie kein Gefecht, solange wir hier nicht genug Verstärkung haben, um Ihnen notfalls beizuspringen – vor allem, wenn die Gegenseite über diese verdammten Gewehre verfügt.«
    »Wenn die Straße bis nach Jairth frei ist, warum dann nicht bis nach Serabor vorstoßen … Sir?« Die militärische Ehrenbezeugung kam gerade noch rechtzeitig, um die Vermutung zu gestatten, der Major sei lediglich ein wenig geistesabwesend gewesen. »Wenn der Feind sich wirklich so weit zurückgezogen hat, wie wir annehmen, wäre es doch besser, ihn so weit wie möglich die Kluft hinunterzudrängen, bevor er Verstärkung erhält.«
    »Recht bedacht, Major «, versetzte Maiksyns bemerkenswert kühl, »wissen wir nicht, ob der Feind sich wirklich ›so weit zurückgezogen hat, wie wir annehmen‹. Und ich möchte noch einmal betonen, dass Colonel Baikyr ausdrücklich betont hat, dahingehende Berichte seien bislang noch unbestätigt . Oder habe ich das falsch in Erinnerung?«
    »Nein … Sir«, erwiderte Cahrtair nach kurzem Schweigen.
    »Und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, was die Landkarten angeht – ganz zu schweigen von all den zahllosen Fahrten von Saiknyr aus den Kanal hinab –, wäre das Gelände südlich von Jairth für einen Hinterhalt geradezu ideal, oder nicht?«
    Maiksyn blickte dem übereifrigen Major so lange fest in die Augen, bis Cahrtair widerwillig nickte. Dann atmete der Colonel tief durch und nahm sich sichtlich zusammen.
    »Ich weiß es wirklich zu würdigen, dass Sie den Feind so weit wie möglich nach Süden treiben wollen, Major! Falls sich dazu eine Gelegenheit bietet, werden wir das auch tun. Aber wir haben schon viel zu viele gute Männer verloren. Ich möchte unbedingt vermieden wissen, dass Ihre Männer in eine brenzlige Situation kommen, bevor der Rest des Regiments sie notfalls heraushauen kann.«
    »Ich

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