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Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Der Kriegermönch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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    »Einen Augenblick, Mein Lord«, fiel sie ihm ins Wort. »Ich war noch nicht fertig.«
    Sie sagte es höflich, aber bestimmt. Vyrgyl Fahstyr, der Graf Gold Wyvern, schloss den Mund und setzte sich wieder. Äußerlich tat er gelassen und geduldig. Doch in seinen Augen war ein beinahe störrisches Funkeln zu erkennen.
    »Ich weiß, dass es einige Mitglieder dieses Rates«, fuhr Sharleyan fort, hielt dem störrischen Blick ruhig stand und sprach unerschrocken das Problem an, »für geboten halten, Importe aus dem Alten Charis mit Strafzöllen zu belegen. Auf diese Weise soll für Chancengleichheit gesorgt werden. Auf den ersten Blick ist das auch eine reizvolle Idee. Es würde nicht zuletzt für uns beachtliche Zusatzeinnahmen bedeuten. Bei näherem Hinsehen aber ist klar, dass ein solches Vorgehen der Wirtschaft des Kaiserreichs im Ganzen schweren Schaden zufügt: Es würde die Lebenshaltungskosten in Chisholm steigen lassen und gleichzeitig im Alten Charis für Verärgerung sorgen. Zudem ist die Krone der Ansicht, mit derartigen Handelsbarrieren innerhalb des Kaiserreichs könnte ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen werden, den Wir als Kaiserin dieses gemeinsamen Reiches nicht zuzulassen bereit sind.« Der gesamte Rat setzte sich in seinen Sesseln auf, als die Kaiserin mit unerschütterlicher Stimme zum Pluralis majestatis wechselte. »Verstehen Sie Uns nicht falsch, Meine Lords!« Sie ließ den Blick über den Tisch schweifen. »Seine Majestät Kaiser Cayleb und Wir sind Uns darüber einig, dass das Überleben Unseres Kaiserreichs – und das Überleben eines jeden Königreichs oder Fürstentums – von der Fähigkeit abhängt, das erforderliche Kriegsgerät zu fertigen und zu finanzieren. Waffen bauen zu lassen und den Männern, die sie führen sollen, den ihnen zustehenden Sold auszuzahlen, erfordert Geld. Dieses Geld kann nur dadurch erwirtschaftet werden, dass Wir das Wirtschaftswachstum Unseres Kaiserreichs in jeder nur erdenklichen Weise fördern. Die ›Vierer-Gruppe‹ hat mehr und mehr Schwierigkeiten, ihre eigenen Armeen und Flotten zu finanzieren. Dennoch sind zum jetzigen Zeitpunkt deren Mittel, absolut gesehen, nach wie vor ungleich größer als die Unseren. Das können Wir nur ändern, in dem wir die Uns zur Verfügung stehenden Mittel ausweiten. Reichsinterne Einfuhrzölle, die den freien Handel und eine blühende Wirtschaft behindern, sind dafür nicht der richtige Weg.«
    Gold Wyverns Miene war völlig ausdruckslos geworden, als seine Kaiserin in gemessenem Ton das gesamte Problem zusammengefasst hatte. Die meisten Anwesenden kannten diesen Tonfall bereits. Sie wussten genau, was er bedeutete. Auch ihr langer Aufenthalt im Alten Charis hatte es niemanden vergessen lassen.
    »Daher«, fuhr sie fort und klang mit einem Mal wieder eher wie eine junge Frau, nicht wie die Verkörperung eines ganzen Kaiserreichs, »besteht die offizielle Politik der Krone darin, dem Handel keineswegs künstliche Schranken aufzuerlegen. Vielmehr gilt es, auch in anderen Teilen unseres gemeinsamen Reiches Manufakturen zu begründen. Deswegen suchen Meister Howsmyn und andere Manufaktureigner nach Möglichkeiten für Investitionen hier in Chisholm. Wir haben die Absicht, nicht etwa erhöhte Schutzzölle zu fordern, sondern vielmehr Zölle noch zu senken . Dahinter steckt der Gedanke, Anreize für Zulieferbetriebe aus dem Alten Charis zu schaffen, weitere Manufakturen auf charisianischem Grund und Boden zu errichten. Diese neuen Manufakturen werden zu einem Großteil aus den Gewinnen finanziert, die aus dem Handel mit Chisholm stammen. Und«, wieder blickte sie zu Saint Howan hinüber, »die Krone wird neu gegründeten Manufakturen hier in Chisholm Steuererleichterungen anbieten. Diese Maßnahme wird auf einen Zeitraum von fünfzehn Jahren begrenzt sein und proportional davon abhängen, zu wie viel Prozent sich das betreffende Unternehmen in chisholmianischem Besitz befindet. Werden beispielsweise fünfzig Prozent der Kosten für die Einrichtung einer neuen Manufaktur durch einen chisholmianischen Partner getragen – oder auch durch eine Gruppe entsprechender Partner –, reduziert sich der für dieses Unternehmen geltende Steuersatz für fünfzehn Jahre um fünfzig Prozent. Um es ganz einfach auszudrücken: ein solches Unternehmen zahlt nur die Hälfte der Steuern, die ansonsten fällig würden.«
    Saint Howan verzog gequält das Gesicht, doch die Kaiserin sprach unbeirrt weiter.
    »Wenn Chisholms

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