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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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müssen noch entscheiden, wo in der Siddarmark unsere Truppen anlanden sollen«, fuhr Cayleb fort.
    »Angesichts der letzten Lagebeschreibung des Reichsverwesers erscheint mir Siddar-Stadt das Beste«, erklärte Rock Point. Nachdenklich sah ihn der Kaiser an. Über die Schulter hinweg suchte er dann Blickkontakt zu dem saphiräugigen Gardisten, der wie stets vor der Ratssaaltür stand.
    »Merlin, vielleicht solltet Ihr Euch zu uns gesellen. Es wird sich gewiss noch ein Platz am Tisch finden lassen«, sagte er. Keiner der Anwesenden, entweder weil sie dem Inneren Kreis angehörten oder in die ›Visionen‹ des Seijin eingeweiht waren, wunderte diese Einladung.
    »Ihr habt Euch in unserem Auftrag mit Herzog Eastshare und Baron Green Valley beraten. Daher dürftet Ihr derzeit am ehesten als Armee-Experte gelten«, erläuterte Cayleb die Hintergründe für seine Aufforderung trotzdem. »Wo und wie können wir Eurer Expertenmeinung nach die Truppen – Armee wie Marineinfanterie – bestmöglich einsetzen?«
    Mit einer leisen Respektsbezeugung vor Kaiser und Rat ließ Merlin sich in dem leeren Sessel zwischen Rock Point und Seamount nieder.
    In vielen anderen Reichen hätte schon die Vorstellung, ein Bürgerlicher nähme am Tisch des Kaiserlichen Rates Platz, als ungeheuerlich gegolten. Doch im Adel von Charis war es üblicher als sonst auf Safehold, Fähigkeiten höher einzuschätzen als Geburtsrecht. Sämtliche in diesem Ratssaal versammelten Adligen wussten ganz genau, wie nahe Merlin Athrawes dem Monarchenpaar stand. Außerdem verließen sie sich fast ebenso sehr wie die beiden auf Merlins Urteilsvermögen – wenn auch nicht aus exakt den gleichen Gründen.
    »Also, würdet Ihr Domynyk zustimmen?«
    »Weitgehend ja, Euer Majestät.« Kaum merklich zuckte Merlin die Achseln. »Ich weiß, dass sämtliche Berichte vermuten lassen, der Reichsverweser habe den überwiegenden Teil der ihm noch verbliebenen Truppen in der Alten Provinz zusammengezogen. Aber das liegt an der Gefahr, die aus Mountaincross und New Northland droht. Zudem benötigen die Truppen in Midhold dringend Entsatz, sobald der Reichsverweser Männer dafür erübrigen kann. Wenn ihm das gelingt und er sowohl Sylmahn-Kluft wie die Northland-Klamm halten kann, lässt sich alles, was nördlich von Shiloh liegt, gegen die Tempelgetreuen verteidigen. Damit wäre jegliche direkte Bedrohung der Hauptstadt abgewehrt. Ich nehme an, genau deswegen hat er die Truppen auch so zusammengezogen. Was uns fehlt, sind Informationen darüber, wie groß der Armeeteil ist, der ihm die Treue hält und kampfbereit ist.«
    Natürlich kannte der Innere Kreis die Zahlen, sogar besser als Stohnar selbst. Nur war das Ergebnis wahrlich nicht ermutigend.
    Endlich war es Owls SNARCs gelungen, die Gesamtbevölkerung von Safehold leidlich genau abzuschätzen. Aber es waren Zahlen, die sich auf die Zeit vor Clyntahns ›Schwert Schuelers‹ bezogen.
    Insgesamt lebten auf Safehold etwa eine Milliarde Menschen. Das entsprach in etwa der Bevölkerung von Terra im Jahr 1800 der dort üblichen Zeitrechnung. Allerdings waren auf Safehold Territorialstaaten im Mittel größer als ihre terranischen Gegenstücke. Die Siddarmark beispielsweise umfasste mehr als neun Millionen Quadratmeilen und war damit etwa so groß wie der terranische Kontinent Nordamerika. Zugleich war es auf Safehold sowohl um die Agrikultur wie auch um das Gesundheitswesen deutlich besser bestellt als in jedem Land auf Terra zu Beginn den neunzehnten Jahrhunderts. Nahrungsmittelproduktion und Infrastruktur waren sogar sehr viel fortschrittlicher. Safeholdianer verfügten über Last-Drachen; sie betrieben Vierfelderwirtschaft und wussten um ganz andere Düngemittel. Darüber hinaus hatten sie den Vorteil, dank Pei Shan-weis Terraformierungsteams ausschließlich gentechnisch optimierte, sehr ertragreiche Feldfrüchte anzubauen. Safeholdianer nutzten seit beinahe neunhundert Jahren ein ausgedehntes Netz aus Straßen und Kanälen, weil dies die Heilige Schrift vorschrieb. Während die alte terranische Nation Großbritannien, um das Jahr 1800 eine fortschrittliche Agrarnation, pro Quadratmeile Ackerfläche vielleicht achteinhalb Menschen zu ernähren vermocht hatte, kamen die Farmer der Siddarmark auf mehr als dreizehn . Diese Effizienz war auch erforderlich: Vor dem ›Schwert Schuelers‹ hatte die Republik mehr als 129 Millionen Einwohner.
    Theoretisch erlaubten diese Bevölkerungszahlen das Ausheben ungleich größerer Armeen

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