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Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition)

Titel: Nimue Alban: Kampf um die Siddarmark: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hinsicht mag ich den Burschen sogar! –, muss man eines doch bedenken: Als Clyntahn beschlossen hat, den kleinen Daivyn aus dem Weg räumen zu lassen, hatte Coris keine Wahl. Zu diesem Zeitpunkt waren wir die Einzigen, die ihm helfen konnten, ganz egal, was das im Gegenzug für ihn bedeutete. Und das war dem Grafen auch voll und ganz bewusst. Thirsk hingegen hat eine Familie – und sie wurde samt und sonders von Rahnyld und Erzbischof Trumahn ›eingeladen‹, ganz in Trumahns Nähe in Gorath zu wohnen.«
    »Ihr denkt, nur die Angst um seine Familie hält Thirsk davon ab, etwas zu unternehmen?«
    »In gewisser Weise, ja. Er ringt im Augenblick mit komplexen Fragen der Moral. Und zumindest ein Teil von ihm verabscheut Charis immer noch für das, was es seiner Flotte vor dem Armageddon-Riff angetan hat. Aber wenn ich noch einmal an ein Gespräch zurückdenke, das er vor einiger Zeit mit Bischof Staiphan geführt hat, meine ich, dass vor allem seine Töchter und Enkelkinder für ihn entscheidend sind.«
    »Er hat nie das Geringste unternommen, das mich vermuten ließe, er könne sich von Rahnyld und der Kirche abwenden«, gab Howsmyn zu bedenken. »Sicher, ich versuche gar nicht erst, sämtliche von Owls Berichten über ihn im Blick zu behalten. Das ist einfach nicht mein Gebiet. Aber weder Bynzhamyn noch Ihr habt jemals etwas in dieser Richtung gesagt oder auch nur angedeutet.«
    »Weil Thirsk bislang tatsächlich noch nichts in dieser Richtung unternommen oder auch nur gesagt hat . Aber vergessen Sie bitte nicht, wie klug dieser Mann ist. Er wird niemals etwas aussprechen, das einen seiner Untergebenen kompromittieren könnte. Thirsk weiß ganz genau, dass die Augen und Ohren der Inquisition überall sind. Es würde mich nicht im Mindesten überraschen zu erfahren, dass er bei jedweden Schriftstücken, die er aufsetzt, die gleiche Vorsicht walten ließe – vor allem, nachdem Clyntahn sich für diese Politik der kollektiven Verantwortung entschieden hat, mit der er auch die Familienmitglieder derjenigen aufs Korn nimmt, die ihn enttäuscht haben. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass es nicht tief in Thirsks Innerem heftig brodelt. Und je deutlicher der Admiral sieht, wie sehr er sich von den offiziellen Positionen der Inquisition entfremdet, desto heftiger wird der Druck. Tatsächlich hege ich, was den guten Grafen betrifft, eine gewisse Hoffnung, so bescheiden sie auch sein mag.«
    »Na ja«, erwiderte Howsmyn, der nun das Haupttor erreicht hatte. »Mutter hat mir immer gesagt, es sei unhöflich, jemand anderen als verrückt zu bezeichnen. Also werde ich taktvoll davon Abstand nehmen. Abgesehen davon«, er lächelte und bremste sein Fahrrad ab, um seine Ankunft noch ein wenig hinauszuzögern, »habt Ihr bislang aus dem Nichts heraus schon das eine oder andere beeindruckende Wunder gewirkt. Deswegen erdreiste ich mich nicht, zu behaupten, es könnte Euch kein weiteres Mal gelingen … so unwahrscheinlich es mir auch scheinen mag.«

.XIX.
    HMS Kaiserin von Charis ,
der Kessel,
und
HMS Destiny ,
Straße der Delfine
    »Ich weiß, dass wir uns glücklich schätzen sollten, überhaupt dafür Gelegenheit zu haben. Aber das macht es mir nicht leichter«, sagte Kaiser Cayleb Ahrmahk, den Blick auf das wogende Kielwasser von HMS Kaiserin von Charis .
    Er stand auf der Heckgalerie seines Lieblings-Flaggschiffs. Jetzt lehnte er sich gegen die Reling und betrachtete das ungewohnt ruhige Wasser des sogenannten Kessels. Im Schein der Abendsonne lag die Kaiserin hart am Wind in Richtung Nordwesten. Mittlerweile war die Galeone nicht mehr so schwer bewaffnet wie einst. Doch Sir Dustyn Olyvyr hatte aus dem Verhalten der Schiffe dieser Klasse auf hoher See viel gelernt. So wusste er jetzt, wie viele schwere Geschütze man auf einem aus Holz gebauten Schiff unterbringen konnte, ohne dass sich der Kiel unter dem Gesamtgewicht krümmte. Genau das hatte bei der Kaiserin dazu geführt, dass man die Bewaffnung deutlich vermindert hatte. Trotzdem blieb die Galeone – von der Cayleb felsenfest behauptete, er habe sie nicht nach seiner Gemahlin benannt – eines der schwerstbewaffneten Schiffe auf ganz Safehold.
    »Mir auch nicht«, erwiderte Kaiserin Sharleyan Ahrmahk.
    An Bord von HMS Destiny war es bereits deutlich dunkler. Sie segelte gerade in nord östlicher Richtung die Straße der
    Delfine hinab und befand sich mittlerweile zweitausend Meilen (und drei Stunden) östlich der Kaiserin . Auch Sharleyan befand sich auf der

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