Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
den schnurrenden Platon neben sich, starrte sie an die Decke und dachte darüber nach, was zu tun war. Wenn auch auf der einen Seite LSL beseitigt worden war, war Karkon auf der anderen jetzt stärker als je zuvor. Darüber hinaus saß er nun auf dem Stuhl des Bürgermeisters! Und dann war da noch die Sache mit Andora und diese verdammte Störung der Elektrik im Acqueo Profundis!
Doch der Schlaf überfiel die junge Alchimistin schnell, auch wenn ihre Gedanken weiter in ihrem Kopf kreisten.
Um acht Uhr morgens wurde sie von Ljuba geweckt. »Ninotschka, schau mal, was für dich angekommen ist!«, frohlockte die russische Kinderfrau und reichte ihr einen Brief aus Moskau.
»Mama und Papa haben mir geschrieben! Was sie wohl zu berichten haben?« Nina war ganz aufgeregt.
Mockba, Forschungszentrum Ferk, Dostojewskistraße 16
Liebe Nina,
wie wir dir schon angekündigt haben, bereiten wir uns auf die Weltraummission vor, Wir sind nickt ganz unbesorgt, denn es werden einige Mühen auf uns zukommen.
Trotz allem ist es eine Ehre für uns, die Suche nach außerirdischem Leben voranzutreiben. Der Raketenstart war für den 30. März vorgesehen, aber die Techniker und Wissenschaftler des Ferk haben beschlossen, ihn zu verschieben. Vermutlich wird die Mission Mitte April beginnen.
Wir haben dich so unendlich lieb, und wir versprechen dir, dass wir am Ende dieser Weltraumreise nach Venedig zurückkehren und mit dir zusammenleben werden.
Wir werden versuchen, dich ganz bald anzurufen. Aber wie du weißt, unterstehen wir strengen Kontrollen und eigentlich dürfen wir keinen Kontakt zu Verwandten und Freunden haben. So sind leider die Regeln im Ferk. Du kennst sie ja. Wir schicken dir einen dicken Kuss.
Grüß Ljuba, Professor José. und deine netten Freunde von uns.
In Liebe, Mama und Papa
Nina wischte sich über die feuchten Augen, und Ljuba gab ihr einen tröstenden Kuss auf die Stirn. »Du wirst sehen, sie kommen bald wieder.«
»Bestimmt, und dann werden wir immer zusammenbleiben. Das haben sie geschrieben, also ist es auch wahr«, antwortete Nina seufzend und faltete den Brief zusammen.
Ljuba strich ihr liebevoll übers Gesicht und ging, gefolgt von Platon und Adonis, aus dem Zimmer. Nina schlüpfte in die senfgelbe Latzhose und in einen knalligen orangefarbenen Pulli. Entschlossen sah sie sich im Spiegel an und gab sich selbst das Versprechen, Karkon zu besiegen. Jetzt war sie bereit, ins Acqueo Profundis hinabzusteigen, wo Max die letzten Arbeiten beendete.
Gerade zog er mit einer Zange eine Mutter am Schaltpult fest.
»Fertig! Jetzt werde ich verxuchen, den Computer anzumachen«, sagte der Androide und drückte auf einen Knopf.
Der riesige Bildschirm leuchtete auf und die grünen Lichter des Schaltbretts fingen wieder an zu blinken.
»Fantastisch, Max! Du hast es geschafft!«, jubelte Nina.
Max setzte sich sofort an die Tastatur und tippte schnell die Nachricht an die Große Hüterin der Alchimie ein, die Nina ihm diktierte: »Hier ist Nina 5523312, ich muss dich dringend sprechen. Die Dinge laufen hier gerade gar nicht gut.«
Der riesige Bildschirm hellte sich auf.
Sei gegrüßt, Nina 5523312,
ich weiß bereits, was du mir sagen möchtest.
Und ich verstehe deine Angst. Aber ich bin mir sicher, dass die Kraft
der Alchimie des Lichts dich leiten wird.
Vergiss nicht deine Mission. Xorax ist auf deine Hilfe angewiesen.
Nur wenn du die Stärke hast, weiterzumachen, wirst du den Kampf
gegen Karkon gewinnen können.
Jetzt nimm die Gugi-Feder. In der Xorax-Kugel wirst du eine feine
Nadel finden, den Trugstecher.
Mehr kann ich dir nicht sagen.
Frag das Systema Magicum Universi um Rat.
Eterea verschwand und der Bildschirm erlosch.
Nina sah Max ratlos an, der mit den Schultern zuckte. Dann zog sie aus der Brusttasche ihrer Latzhose die goldene Gugi-Feder und rieb sie schnell.
Im nächsten Augenblick erschien die smaragdgrüne Xorax-Kugel. Die Sicht war gut. Mitten in den Fustallas, den Pflanzen des Sechsten Mondes mit den riesigen Blättern, lag eine kleine Nadel. Nina ergriff sie vorsichtig. Als sie die Hand wieder aus der Kugel zog, verschwand diese unter einem leuchtenden Funkenregen. Die junge Alchimistin steckte die Feder und die Nadel in die Tasche und sah zu Max. Auf seinem Hocker sitzend starrte er verloren in die Lagune.
»Max, ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst. Aber glaub mir, es wird alles gut werden. Immerhin haben wir jetzt wieder Kontakt zum Sechsten Mond«, versuchte sie ihn zu
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