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Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis

Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis

Titel: Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moony Witcher
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Klein und quadratisch waren die gelb und grün umrandeten Fenster. Doch das Seltsamste war, dass es keinen Fußboden gab. Nina lief auf dem Nichts.
    Kein Lüftchen wehte, auch keine Kerzen brannten. Sie war in einen der rätselhaftesten Türme des Schlosses gelangt.
    Aus dem Dunkel des Zimmers sah sie den Mönch nahen. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und mit der Kutte, die bis zum nicht vorhandenen Boden reichte, kam die seltsame karkonianische Gestalt langsam näher. In der Hand hielt sie eine große Vase aus violettem Glas.
    Als die Stimme nur noch wenige Schritte von Nina entfernt war, ließ sich ein leichtes Knirschen von der Decke vernehmen. Nina schaute hoch und sah, dass es die Nägel waren, die langsam nach unten wuchsen. Wie dünne verrostete Eisenstäbe, die zu einem mit Spitzen versehenen Gitter wurden. Das Zimmer war dabei, sich in einen Käfig zu verwandeln. Nina blickte besorgt auf die violette Vase.
    Ich muss auf diese Vase aufpassen, dachte sie, während sie mit ihren blauen Augen alles um sich herum aufmerksam verfolgte. Konzentriert starrte sie auf den Mönch, der ihr entgegenkam. Er stellte die violette Vase auf den Boden des randvollen Nichts, ließ den linken Arm hochschnellen, und auf Befehl hin hörten die magischen Nägel auf, von den Balken nach unten zu wachsen.
    »Liebste Nina, hattest du etwa gehofft, mich nicht mehr wiederzusehen?«, fragte die Stimme spöttisch.
    »Eigentlich schon. Aber dich zu besiegen, ist nicht einfach. Das ist mir jetzt klar. Doch im Zimmer von Karkons Palast habe ich dir einen schönen Denkzettel verpasst. Nicht einmal das Kabitus Morbante konnte mich aufhalten. Erinnerst du dich?« Nina versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie groß ihre Angst war. Verstohlen tastete sie nach dem Verus-Stäbchen.
    »Mich besiegen? Aber das ist unmöglich! Hast du das noch nicht bemerkt? Du dachtest wohl, du hättest mich mit dem Sikkim Quadim in Stein verwandelt. Aber Osiris’ Messer hat mich nicht lange aufgehalten. Nun ist die Stunde deiner letzten Entscheidung gekommen.«
    Der Mönch hob vom nicht vorhandenen Fußboden ab und blieb in der Luft schweben.
    »Meiner letzten Entscheidung?«, fragte Nina. Angespannt folgte sie den Bewegungen des Mönchs und wartete auf den richtigen Moment, um das alchimistische Stäbchen nach ihm zu werfen, das ihn vernichten würde.
    »Ja, der letzten. Und du kannst dir keine Fehler leisten. Entweder wirst du Teil meiner Welt und nimmst die Regeln der Alchimie der Dunkelheit an oder du wirst sterben und deine Seele wird für immer als Geist in diesem Schloss herumwandern.«
    Die Erklärung der Stimme ließ Ninas Herz wie wild pochen.
    »Du weißt genau, dass ich niemals auf deine Seite wechseln würde. Karkons Alchimie ist barbarisch. Sie ist das Böse.« Ninas Stimme war laut geworden.
    »Nun, wir werden ja sehen. Ich bin sicher, dass du deine Meinung noch ändern wirst.« Und mit diesen Worten ergriff der Mönch die Vase. »Diese wirst du benutzen müssen. Du wirst nicht darauf verzichten können. Sie ist ein Hilfsmittel, das ich dir gebe, keine Falle. Ich weiß, was du brauchst... du brauchst mich!«
    »Nein! Niemals!«, schrie Nina und starrte den Mönch und die Vase aus violettem Glas aufgebracht an.
    »Nun ist es an der Zeit, dass du deine letzte Entscheidung triffst und dich einer Bewährungsprobe stellst.« Der Mönch wandte sich mit einer unheilvollen Geste von Nina ab.
    Da zog das Mädchen hastig das weiße Stäbchen hervor und schleuderte es auf ihn.
    Die Stimme drehte sich ruckartig um. »Nigredo! Rubedo! Albedo!«, rief sie. Das Stäbchen wurde von einer unsichtbaren Energie abgelenkt, die aus der Vase zu kommen schien, und von ihr eingesogen. »Nun kannst du mich nicht mehr treffen«, sagte der Mönch mit seltsamer Ruhe, die Vase fest in den Händen.
    »Du verfluchter Fiesling!« Nina wollte sich voller Verzweiflung auf die Stimme stürzen, aber ihre Füße steckten im randvollen Nichts fest.
    »Beruhige dich. Ich möchte dir nicht wehtun, ich helfe dir nur, den Weg zur wahren Alchimie einzuschlagen«, sprach der Mönch mit schmeichelnder Stimme.
    Nina spürte, dass sich alles in ihrem Kopf wie ein Kreisel zu drehen begann.
    »Ich war gerade dabei zu sagen, dass du dich nun einer Bewährungsprobe stellen musst. Bereite dich vor.« Der Mönch glitt nach links zu den kleinen quadratischen Fenstern.
    »Einer Bewährungsprobe?« Nina konnte ihre Neugier nicht unterdrücken.
    »So ist es ... und diese Vase wirst du brauchen«,

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