Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
unter Beweis zu stellen.
»Gut. Als Erstes zieh dir die Schmerzklaue an, den Handschuh, mit dem du lähmende Elektrostöße austeilen kannst. Und dann benutz den Helikonder, den Propeller aus Bronze, um zu fliegen.« Karkon erklärte ihm alles in großer Eile, aber Loui Meci Kian nahm die Informationen mühelos auf.
»Wenn du Nina aufgehalten hast, musst du sie dazu bringen, wieder zurückzukehren. Hast du verstanden?«, befahl Karkon ungeduldig.
Der chinesische Androide antwortete ohne zu zögern: »Sicher, ich habe verstanden. Nina muss wieder zurückkehren. Nach Venedig.«
»Genau. Sag mir Bescheid, wenn du deine Aufgabe erfüllt hast. Ich werde dieses verfluchte Mädchen erwarten und es ein für alle Mal erledigen.« Der Graf beendete die Unterhaltung und steckte den Jambir wieder in die Tasche.
Zusammen mit Andora und seinem neuen Schüler, der den Kessel mit Knebelpech trug, eilte der Magier aus dem Palast in Richtung Villa. Alvise, Barbessa und Visciolo blieben mit langen Gesichtern zurück.
Schnellen Schrittes ging Karkon mit seinen beiden Helfern über den Markusplatz.
Andora war sichtlich angespannt. In der Hoffnung, dass Nina es aus dieser Situation herausschaffen würde, kam sie den Wünschen des Magiers nach, um keinen Verdacht zu wecken.
Aber die kleine Alchimistin würde mit Loui Meci Kian einen schweren Kampf ausfechten müssen.
Der chinesische Androide löste seine eingebaute Transportfunktion aus und beförderte sich im Bruchteil einer Sekunde geradewegs zur Chinesischen Mauer.
Ninas Sternenmal war vollkommen schwarz geworden und bedeckte ihre ganze Handfläche. Dodo starrte angestrengt in den Himmel, wo er in weiter Ferne die beiden Drachen davonfliegen sah, während die Sonne langsam ihre Farbe von einem freundlichen Gelb zu einem bedrohlichen Grau änderte.
Ein lautes Getöse und ein heftiger kalter Luftzug fegten über die Freunde hinweg. Max 10-pl kauerte sich mit Dodo an die jahrhundertealten Steine der Mauer, Fiore und Roxy warfen sich auf den Boden und Cesco klammerte sich an einen kleinen Vorsprung.
Nina hielt den Taldom Lux einsatzbereit und blickte angespannt um sich.
Da tauchte hinter ihr wie ein Geist Loui Meci Kian auf!
Seine Augen waren zu zwei Schlitzen zusammengekniffen.
»Du bist erledigt! Tot!«, keifte der chinesische Androide gehässig.
Nina drehte sich ruckartig zu ihm um. Sie musterte ihn schnell und rief sich in Erinnerung, wie der fiese karkonianische Roboter gebaut war. Vor sich sah sie die Bilder ihrer ersten Abhandlung.
Nina hatte Loui Meci Kian eingehend erforscht. Sein alchimistischer Zahlencode war 0663 und der Mikrochip war aus einem Wassermotor und vielen Würfeln zusammengesetzt. Aber seine wahre Stärke bestand in einem tödlichen Elektronetz, das über seinen ganzen Körper verteilt war. Nina wusste, dass sein Schwachpunkt der Kopf war. Sie musste es unbedingt schaffen, ihn mit Quarz zu treffen!
»Ich weiß genau, wer du bist! Und wie du zusammengesetzt bist! Vor dir habe ich keine Angst!« Nina stellte sich kampfbereit in Position und drückte die Augen aus Goasil. Ein Strahl roten Lichts schoss aus dem Taldom Lux geradewegs auf den bösen Menschenroboter. Loui Meci Kian erhob den rechten Arm und wehrte den Lichtstrahl ab.
Erst da bemerkte Nina, dass die Hand des Androiden von einem seltsamen Handschuh bedeckt war, von dem sie weder etwas gelesen hatte, noch wusste sie, wie sie ihn unwirksam machen konnte. Der Androide drehte die Faust, die mit der Schmerzklaue bekleidet war, und richtete sie auf Nina.
Eins, zwei, drei elektrische Ladungen zuckten um den Körper des Mädchens herum und durchdrangen ihn mit unzähligen bunten Blitzen. Nina zitterte und sperrte den Mund zu einem stummen Schrei auf. Aus ihren Augen quollen blutige Tränen. Der starke Elektroschlag hatte sie ganz benommen gemacht!
Der Androide kam näher und zielte mit der Schmerzklaue ein weiteres Mal auf die junge Alchimistin.
Das konnte Cesco nicht länger mitansehen. Er schritt mutig ein und versetzte dem Fiesling einen kräftigen Stoß. Der grausame Roboter reagierte sofort und verpasste ihm einen heftigen Schlag ins Gesicht. Cesco landete der Länge nach auf dem Boden. Der Junge konnte sich nicht mehr rühren und blieb zusammengekrümmt auf der Erde liegen. Den wertvollen Schrein aus Goasil drückte er schützend an sich.
Da sprang Max wütend auf, lief auf den feindlichen Roboter zu und schrie: »Lox, nimm ex mit mir auf! Auch ich bin ein Androide. Komm nur her!«
Loui
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