Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
Lehrer packte die beiden Mädchen und warf sie ebenfalls in die Wurmhütte zu Cesco, der vor Ekel nicht aufhören konnte zu schreien. José knallte die Tür zu und riss den Griff ab, sodass die Tür nicht mehr geöffnet werden konnte.
Nina kam angerannt und schoss dem Lehrer mit ihrem Taldom Lux auf den Fuß. Mit einem Schmerzensschrei stürzte der sich auf die junge Alchimistin und schmiss sie zu Boden. Blind vor Wut legte er ihr die Hände um den Hals und drückte ihr die Luft ab. Nina konnte kaum noch atmen. Sie zappelte mit den Beinen, aber Professor José hatte sie fest in seiner Gewalt. Sie war kurz davor zu ersticken!
Andora sah die ausweglose Situation des Mädchens und griff nach einem Stein. Heftig schlug sie auf den Professor ein, der endlich von der jungen Alchimistin abließ. Eine große Wunde klaffte an seinem Hinterkopf. Benommen sackte er auf dem Boden zusammen.
Andora stand wie angewurzelt da. Sie hatte José in ihrer Verzweiflung schwer verletzt.
Nina rappelte sich keuchend auf und kniete sich neben ihren früheren Lehrer.
Als José sie ansah, kam es ihm vor, als ob er die gütigen Augen von Professor Michail Mesinski vor sich hatte. In Sekundenschnelle sah er sein ganzes Leben ablaufen. Er röchelte, und unter übermenschlicher Anstrengung brachte er noch zwei Worte hervor: »V-e-r-g-i-b m-i-r.« Dann stieß er seinen letzten Atemzug aus und schloss für immer die Augen.
Andora unterdrückte einen erschrockenen Aufschrei.
Nina schlang weinend die Arme um ihn. Ihre Tränen tropften auf das Gesicht des Professors.
»Ich weiß nicht, ob ich Ihnen vergeben kann, Professor«, schluchzte Nina. »Auch wenn ich mir sicher bin, dass Sie nicht aus freien Stücken böse geworden sind. Karkon ist schuld. Er hat Sie manipuliert. Ich weiß es!«
Nina war am Boden zerstört und ließ ihren Blick auf José ruhen.
Der Körper des Lehrers begann sich plötzlich zu verändern. Sein Gesicht schien zu Pappmaschee zu werden. Die Hände verwandelten sich in knöchrige Klauen. Josés Leiche war dabei, sich in rasender Geschwindigkeit zu zersetzen.
Nina zog bestürzt den schwarzen Umhang über das Gesicht des Professors. Dann stand sie auf und schleppte sich zu Max. Sie kauerte sich neben ihren metallenen Freund, hob den Blick zur Kuppel von Atlantis und der wundersamen Unterwasserlandschaft und schwor schluchzend Rache an Karkon.
Wenn sie daran dachte, dass Professor José noch bis vor Kurzem ihr Alchimielehrer gewesen war! Es war furchtbar, von einem vertrauten Menschen verraten zu werden.
Max dagegen hatte sie nie hintergangen. Er war ein wahrer Freund und seine Hilfe immer sehr wertvoll gewesen. Noch immer hielt er die Augen geschlossen. Das Mädchen vom Sechsten Mond und Andora streichelten besorgt über seine Glockenohren.
»Er hat sich ausgeschaltet«, hauchte Andora kraftlos.
»Mach dir keine Sorgen. Du wirst sehen, wir werden ihm den Arm wieder anschrauben und die Schaltkreise auf Vordermann bringen. Er wird wieder ganz gesund werden«, versicherte ihr Nina.
»Aber Dodo hat den Arm mitgenommen«, gab die Androidenfrau zu bedenken.
»Und wo ist Dodo?«, fragte Nina aufgeschreckt.
»Ich weiß es nicht. Bei der Aufregung habe ich nicht darauf geachtet, wohin er gelaufen ist«, antwortete Andora bedrückt.
Indessen erschallten laut die Rufe von Cesco, Roxy und Fiore aus der Wurmhütte. Den drei gefangenen Freunden ging es miserabel.
»Bei allen Schokoladen der Welt! Wir müssen sie sofort befreien!«, rief Nina und sprang auf.
»Ich werde mich um sie kümmern. Du musst jetzt zu Karkon gehen. Sobald er das vierte Geheimnis an sich nimmt, haben wir keine Chance mehr. Lauf, Nina, und besieg ihn!«, drängte Andora sie. Tränen liefen ihr in Strömen über das Androidengesicht.
»Und Dodo?«, fragte Nina mit großen Augen.
»An ihn denken wir später. Er wird sich bestimmt irgendwo versteckt haben«, sagte Andora überzeugt.
»Ich habe kein gutes Gefühl ...« Nina zögerte.
»Vertrau mir. Geh jetzt ins 600. Klerossu und hol dir das vierte Geheimnis.« Die Androidenfrau kam zu ihr und schloss sie fest in die Arme. Von dieser Umarmung getröstet, zückte Nina den Taldom Lux und lief los zum Palast der Riesenanemonen. Rasch ließ sie die Straße der blauen Laternen hinter sich, überquerte die Brücken der ringförmig angelegten Flüsse und rannte mit roten Wangen und keuchendem Atem bis zum gefährlichen Brunnenschacht der Shandà im 600. Klerossu.
In der Zwischenzeit versuchte Andora, die drei
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