Nina 04 - Nina und das Raetsel von Atlantis
und Max schritten sofort ein und hielten den vor Hass überschäumenden José im letzten Moment zurück.
»Aber da ist noch mehr. Deine beiden Tanten sind zur Villa gekommen. Sie haben dich gesucht«, erklärte Andora. Sie sah Nina fest in die Augen.
»Meine spanischen Tanten? Sie sind aus Madrid angereist?« Das Mädchen vom Sechsten Mond war vollkommen verwirrt.
»Sie werden sterben! Das Knebelpech wird sie für immer festhalten und niemand wird sie mehr retten können!«, krächzte José und lachte schadenfroh.
»Wie konnten Sie das nur tun? Ausgerechnet Sie, der Lieblingsschüler von meinem Großvater. Sie haben mir so viel beigebracht. Sie sind nur noch am Leben, weil wir Sie vor Karkons Zauber gerettet haben.« Ninas Augen glänzten feucht. Den Taldom Lux ans Herz gedrückt fühlte sie ihre Kräfte schwinden. Diesen niederträchtigen Verrat würde sie nicht verschmerzen können, das spürte sie. Da erinnerte sie sich an den Brief über das Schicksal, den ihr Opa Mischa geschrieben hatte. In dem Brief und in den Gesprächen mit ihm auf Xorax hatte der Großvater sie gewarnt. Er hatte schon von Josés Schicksal gesprochen. Erst in diesem Moment verstand Nina alles und fühlte das Blut in ihren Adern gefrieren.
»Ich habe für mich entschieden, dass der schwarze Magier recht hat. Die Alchimie der Dunkelheit ist viel mächtiger als die Alchimie des Lichts. Und ich glaube, dass auch du das mittlerweile kapiert hast«, forderte José Nina keifend heraus.
»Sie haben den Namen meines Großvaters beschmutzt!«, empörte sich Nina.
»Ja. Und ich habe auch Ljuba und Carlo einsperren lassen. Natürlich habe ich es geschickt angestellt, ohne mich erwischen zu lassen.«
»Dann waren Sie es, der die Flasche Toxikum in unsere Küche gestellt hat?!«, rief Nina bestürzt.
»Wer sonst? Und bald wirst auch du in den dunklen Zellen des Kerkers landen.« José war zum Kampf bereit - und davon überzeugt, zu gewinnen.
»Sie niederträchtiger Verräter!«, rief Roxy wutentbrannt, richtete das Zepter auf José, drückte den schwarzen Knopf und schoss.
Ein blauer Blitz traf den Lehrer an der linken Schulter. Dieser verzog vor Schmerz das Gesicht und stürzte sich wutentbrannt auf Andora. Er versetzte ihr einen so starken Schlag, dass sie mit voller Wucht auf den Boden prallte.
Da platzte Max vor Wut. »Rühr xie nie wieder an!«, schrie er und stürmte auf ihn zu.
Aber José packte ihn mit beiden Händen, riss ihm den rechten Arm aus und schleuderte ihn vor Dodos Füße.
Der treue Androide taumelte. Seine Schaltkreisläufe spielten verrückt. Er verdrehte die Augen, ließ die Ohren wild kreisen und brach bewusstlos auf der Erde zusammen.
Andora stürzte zu ihm. Sie schlang die Arme um ihn und begann verzweifelt zu weinen. »Max, Max, wach auf! Ich flehe dich an, lass mich nicht allein!«
In der Zwischenzeit hatte sich José auf den Weg zum 159. Klerossu gemacht. Nina lief ihm hinterher.
Dodo griff sich, vollkommen unter Schock, Max’ Metallarm und flüchtete zur Straße mit den Laternen aus blauem Quarz. Orientierungslos stolperte er davon.
Cesco, Roxy und Fiore blieben bei Max, der kein Lebenszeichen von sich gab.
Die Freunde streichelten behutsam über seinen Kopf, damit er wieder zu Bewusstsein kam, doch nichts passierte.
Andora war völlig aus der Fassung. »José, das wirst du noch büßen!«
Der Professor war bereits einige Meter gelaufen, als plötzlich die Ringmauer von Atlantis vor ihm in die Höhe ragte. Er steckte in einer Sackgasse. Nina schoss eine Feuersalve aus ihrem Taldom Lux, der José jedoch geschickt auswich. Dann lief er wieder zurück. Vor Wut schäumend und mit feuerroten Augen fand er sich Andora gegenüber.
»Dir werde ich es zeigen!«, drohte die Androidenfrau.
José warf sich auf die Gruppe der Kinder und wollte Roxy als Geisel nehmen. Da versetzte Cesco ihm einen Fußtritt mitten auf die Brust und Fiore feuerte mit ihrem kleinen Taldom Lux einen Schuss auf ihn ab.
»Verfluchte Rotznasen! Das werdet ihr bereuen!« José schnappte sich Cesco und schleuderte ihn gegen einen kleinen Steinbau. Es war die Wurmhütte. Die Tür gab nach und der Junge landete in einem Meer sich widerlich windender Würmer. Der spanische Lehrer war schon dabei, den Verschlag zu verrammeln, als hinter ihm wie zwei Furien Roxy und Fiore auftauchten.
Die beiden Mädchen schossen verzweifelt mit ihren magischen Zeptern. Aber da sie noch nicht sehr geübt waren, trafen sie José nicht ein einziges Mal.
Der
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