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Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition)

Titel: Ninragon – Band 1: Die standhafte Feste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horus W. Odenthal
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aufzuzwingen. Sein Blick schweifte wieder zurück; es sah so aus, als käme der Korporal geradewegs auf sie zu.
    „Wer hat denn noch getönt, dieser Pass wäre bei den Spitzohren längst vergessen? Diese bleichen Bastarde hätten ja fast vergessen, dass es hier einmal ein Land gab, das ihnen gehörte. Und außerdem hätten sie was weiß ich für Manschetten vor Dem Blut, so dass sie ihren Fuß nie mehr in Blutland setzen würden. Tja, das hier ist Virconex Atanum, Hoch-Blutland, und trotzdem wartet die ganze bleiche Elfenhorde mitsamt ihrer Hilfsvölker da unten im Tal darauf, dass ihre Vasallenhorden uns platt machen, damit sie geradewegs über uns hinweg und hoch zum Pass marschieren können, um Kelam mit seiner Dritten den schwarzen Arsch aufzu– –“
    Drjuvnan, der Sprecher blickte hoch, denn ein Schatten fiel auf ihre Runde. Er sah den Korporal mit unbewegtem Gesicht vor ihnen stehen. Der Korporal ließ den Blick über ihre Gruppe schweifen. An Auric blieb er hängen.
    „He, du. Schwarzer Auric.“ Der Korporal sprach seinen Namen valgarisch aus. „Du, raus!“
    Auric hatte keine Ahnung von welchem Stamm der Korporal war. Er hatte bisher immer gedacht, er käme aus irgendeinem Land Mittelnaugariens.  
    Auric trat vor und salutierte. Der Korporal musterte ihn eindringlich.
    „Kannst du reiten?“, fragte er.
    „Sir, ich bin Skrimare“, antwortete Auric. „Wir sind alle Pferdediebe.“
    Fast sah es aus, als würde der Korporal grinsen. Es konnte aber auch an der Narbe liegen.
    „Gut. Dann reitest du mit mir.“
    Jag und den kleinen Kudai und die meisten anderen, die das Pech hatten, hier miteinander herumzusitzen, traf es auch noch, um die zwei Dutzend voll zu machen.

    „Sie haben von Kinphaurenoffizieren gesprochen, welche die Surnyaken befehligten. Dann von einer Elfenhorde und sogar von einer Nichtmenschen-Allianz.“
    Darachel sah Auric, der jetzt, während er erzählte, leicht aufrecht in seinem Bett saß, mit einem Blick der Verwirrung an.
    „Ich weiß, dass die Neuen Menschen es nicht so genau nehmen, was die Bezeichnungen für die angeht, die nicht ihrer Rasse angehören“, sagte Darachel. „Und es stört mich keineswegs.“ Er hob beschwichtigend die Hände. „Erzählen Sie nur weiter so, Auric Torarea Morante. Erzählen Sie, wie Sie es einem ihrer Art erzählen würden. Ich weiß das zu schätzen. Es gibt ihrer Geschichte den scharfen, klaren Klang der Wahrheit, und ich kann nur daraus lernen.
    Aber“, er rückte seinen Stuhl zurecht und setzte sich etwas aufrechter in ihm hin, „es ist nun einmal so, wie ich Ihnen schon sagen durfte: Wir Ninraé haben uns sehr aus der äußeren Welt zurückgezogen und wissen wenig von den Vorgängen in den jüngeren Ländern.
    Nun, ich bin etwas verwirrt. Die Kinphauren, wie wir sie kennen, sind ein zwieträchtiges Volk. Seit sie nach den Feuerkriegen kein gemeinsames Ziel und keine gemeinsame Führungsmacht mehr eint, sind sie untereinander zerstritten und in verfeindete Clans aufgespalten. Wie kommt es, dass sie nun eine Allianz bilden? Und mit wem?“
    Auric lächelte. Damit war dieser Ninra auch nicht mehr verwirrt als viele Bürger des Idirischen Reiches und die meisten Soldaten, die an den Kämpfen teilnahmen. Aber es hatte sie nur selten daran gehindert, sich ein Urteil zu bilden.
    „Die Nichtmenschen. Die Elfen. Die Spitzohren“, begann er. „So nennt man sie meistens. Das lässt meistens unausgesprochen die Ninraé außen vor. Man nennt die Ninraé zwar auch Elfen, weiß aber wenig von ihnen und schenkt ihnen kaum Beachtung. Wenn ein Idirer von Elfen spricht, meint er meist die Gruppe von nichtmenschlichen Völkern, mit denen ihr Reich sich über die letzten Jahrhunderte auf die eine oder andere Art auseinander setzen musste.
    Einige Idirer kennen sich besser aus, wissen ungefähr, wovon sie reden, und unterscheiden sie in Kinphauren und Verbannte. Noch seltener trifft man jemanden, meist einen Gelehrten, der sogar zwischen den verschiedenen Rassen der Verbannten unterscheiden und einige davon mit Namen benennen kann.  
    Über die Verbannten gibt es wenig verlässliche Kunde. Man hat vielleicht den Namen der sagenhaften Stadt der Verbannten gehört: Abyddhon, die Vielgesichtige Stadt am Kalten Meer. Alte Schriften berichten von einer Zeit der Konvergenz, es gibt Gerüchte von einem früheren blühendem Handel und Verkehr mit Abyddhon. Dann muss etwas geschehen sein, irgendeine Katastrophe. Der Handel mit der Stadt versiegte. Der Kontakt

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