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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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zu spät, und ziemlich bald hatte sie keine Lust mehr, mit mir zusammenzuleben, weil meine Wohnung klein war und ich nicht genug Geld verdiente und außerdem in Culver City wohnte statt in Brentwood. Als das Baby dann da war, wirkte sie völlig desillusioniert und sagte, sie habe einen Fehler begangen. Sie wolle lieber Karriere machen als mit einem Bullen verheiratet sein. Sie hatte keine Lust, ein Kind großzuziehen. Sie sagte, es tue ihr sehr leid, aber das Ganze sei ein Riesenfehler gewesen. Und dann ging sie einfach.«
    Connor hörte mit geschlossenen Augen zu. »Ja …«
    »Ich kapiere nicht, warum das alles eine Rolle spielen soll. Es ist zwei Jahre her, daß sie abgehauen ist. Und danach konnte ich - wollte ich nicht mehr als Detective arbeiten, weil ich doch für das Kind dasein mußte. Deshalb habe ich die Tests gemacht und mich ins Sonderdezernat versetzen lassen und ein Jahr lang in der Presseabteilung gesessen. Da gab’s auch keine Probleme. Alles lief wunderbar. Letztes Jahr wurde mir dann der Job als Kontakt-Officer für Asiaten angeboten, der ist besser bezahlt, ungefähr zweihundert Dollar mehr im Monat. Also habe ich mich dafür beworben.«
    »Hm.«
    »Das Geld konnte ich wirklich brauchen. Ich habe jetzt mehr Ausgaben als früher. Ich muß die Betreuung für Michelle bezahlen. Wissen Sie, was das für eine Zweijährige pro Tag kostet? Und dann noch ganztägig eine Haushälterin - dabei zahlt Lauren ihren Unterhalt für das Kind bestenfalls zur Hälfte. Sie sagt, sie kommt mit ihrem Geld nicht aus, dabei hat sie sich gerade einen neuen BMW gekauft. Ich weiß auch nicht, was das soll. Aber was kann ich machen, soll ich Sie vor Gericht zerren? Schließlich arbeitet sie für den Staatsanwalt, verdammt noch mal!«
    Connor sagte nichts. Dicht über uns flogen Flugzeuge. Wir näherten uns dem Airport.
    »Auf jeden Fall war ich froh, als man mir den Job als Kontakt-Officer anbot. Das paßt von der Arbeitszeit her besser, und mehr Geld verdiene ich, wie gesagt, damit auch. Und deshalb sitze ich jetzt hier, in diesem Wagen, neben Ihnen. Das ist alles.«
    »Wir sitzen beide in einem Boot, kōhai«, sagte Connor leise. »Erzählen Sie es mir einfach! Was ist es?«
    »Es gibt kein Problem.«
    »Kōhai.«
    »Wirklich nicht.«
    »Kōhai …«
    »Jetzt sage ich Ihnen mal was, John«, erwiderte ich. »Wenn Sie sich für das Sonderdezernat bewerben, werden Ihre Unterlagen von fünf verschiedenen Kommissionen geprüft. Um Kontakt-Officer zu werden, muß man clean sein. Die Kommissionen haben sich meine Unterlagen angesehen, und sie haben nichts von Bedeutung gefunden.«
    Connor nickte. »Aber etwas haben sie doch gefunden.«
    »Verdammt noch mal! Ich war fünf Jahre lang Detective. So einen Job kann man nicht ohne Beschwerden durchziehen. Das wissen Sie doch ganz genau!«
    »Und welche Beschwerden wurden gegen Sie vorgebracht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nichts, im Grunde. Kleinigkeiten. In meinem ersten Jahr habe ich einen Kerl verhaftet, der mich daraufhin wegen unbilliger Härte angezeigt hat. Die Anklage wurde nach Abschluß der Ermittlungen fallengelassen. Eine Frau habe ich wegen bewaffneten Raubes verhaftet, die dann behauptete, ich hätte ihr Drogen untergeschoben. Die Anklage wurde fallengelassen, es war ihr Zeug. Ein Mordverdächtiger bestand darauf, ich hätte ihn während der Vernehmung geschlagen und getreten, aber es waren die ganze Zeit über andere Officers dabei gewesen. Einmal habe ich eine betrunkene Frau auf eine Anzeige wegen Kindesmißhandlung hin verhaftet, und sie sagte, ich hätte ihr Kind belästigt. Sie zog die Anklage ziemlich schnell wieder zurück. Der Anführer einer Jugendbande, der wegen Mordes verhaftet worden war, sagte, ich hätte einen homosexuellen Annäherungsversuch unternommen. Die Klage wurde zurückgezogen. Das ist alles.«
    Als Polizist weiß man, daß Anschuldigungen dieser Art nur Hintergrundmusik sind wie der Verkehrslärm auf der Straße. Man kann nichts dagegen tun. Man arbeitet in einer feindseligen Atmosphäre und klagt ununterbrochen Menschen irgendwelcher Verbrechen an. Sie versuchen zurückzuschlagen. So ist das eben. Die Behörde nimmt davon keine Notiz, außer im Wiederholungsfall. Wenn gegen einen im Lauf einiger Jahre drei, vier Beschwerden wegen ungerechtfertigter Härte eingehen, wird man dazu befragt. Das gleiche passiert, wenn mehrere Anschuldigungen wegen rassistischen Verhaltens erhoben worden sind. Ansonsten aber braucht man als Polizist eben eine

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