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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Mord an einer Frau in der Innenstadt gesucht worden. Freunde von Sakamura äußern heute jedoch Zweifel an dieser Darstellung und behaupten, das rigorose Vorgehen der Polizei habe den Verdächtigen in Panik geraten lassen und zur Flucht getrieben. Es wird geprüft, ob der Vorfall einen rassistischen Hintergrund hat. Derzeit ist noch nicht klar, ob die Polizei Mr. Sakamura den Mord zur Last legen wollte oder nicht. Es war dies die dritte Verfolgungsjagd auf dem Freeway 101 innerhalb von zwei Wochen. Erste Zweifel an der Angemessenheit des Vorgehens der Polizei wurden laut, als eine Frau aus Compton im Januar bei einer solchen Verfolgungsjagd ums Leben kam. Weder Detective Graham noch sein Kollege Lieutenant Peter J. Smith standen bisher für ein Interview zur Verfügung. Wir warten im Augenblick noch auf Informationen darüber, ob die beiden Officers eine Disziplinarstrafe erhalten oder vom Dienst suspendiert werden.«
    Mein Gott!
    »Daddy …«
    »Gleich, Shel!«
    Man sah, wie das zusammengedrückte, rauchende Autowrack vom Seitenstreifen des Highway auf einen Tieflader gehievt wurde. An der Stelle, wo der Wagen gegen die Betonwand geprallt war, blieb ein schwarzer Fleck zurück.
    Dann wurde ins Studio zurückgeschaltet. Die Nachrichtenmoderatorin blickte in die Kamera und sagte: »Aus anderen Quellen hat KNBC erfahren, daß zwei Officers Mr. Sakamura gestern abend im Zusammenhang mit dem Mordfall befragt, jedoch nicht festgenommen haben. Captain John Connor und Lieutenant Smith werden sich wahrscheinlich einer dienstlichen Überprüfung unterziehen müssen; dabei dürfte es um die Frage gehen, ob sie gegen bestimmte Dienstvorschriften verstoßen haben. Die gute Nachricht lautet: Die Behinderungen auf dem Freeway 101 für den Verkehr in Richtung Süden sind beseitigt. Und jetzt zu Ihnen, Bob …«
    Ich starrte wie gelähmt auf den Bildschirm. Dienstliche Überprüfung?
    Das Telefon läutete. Es war wieder Ellen Farley. »Hast du das gehört?«
    »Ja. Ich komme nicht mit. Was soll das alles, Ellen?«
    »Es stammt nicht aus dem Büro des Bürgermeisters, wenn du das wissen willst. Aber die japanische Kolonie war schon vorher alles andere als glücklich mit Graham. Sie halten ihn für einen Rassisten. Sieht ganz so aus, als wäre er ihnen direkt ins Messer gerannt.«
    »Ich war doch dabei! Graham hat völlig korrekt gehandelt.«
    »Ja, ich weiß, daß du dabei warst, Pete. Unglücklicherweise, muß ich sagen. Hoffentlich hast du nicht dieselben Fehler gemacht.«
    »Graham hat korrekt gehandelt«, wiederholte ich.
    »Hörst du mir überhaupt zu, Pete?«
    »Was soll das mit der Suspendierung und der Überprüfung?«
    »Ich habe gerade eben zum erstenmal davon gehört«, sagte Ellen. »Aber das ist eine interne Sache, das kommt aus dem Polizeipräsidium selbst. Übrigens - ist das wahr? Habt ihr, du und Connor, gestern abend mit Sakamura gesprochen?«
    »Ja.«
    »Und ihn nicht verhaftet?«
    »Nein. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch keinen hinreichenden Verdacht gegen ihn. Erst später.«
    »Glaubst du wirklich, daß er den Mord begangen hat?« fragte Ellen.
    »Ich weiß, daß er ihn begangen hat. Wir haben das Ganze auf Video.«
    »Auf Video? Ist das dein Ernst?«
    »Ja. Der Mord wurde von einer der Überwachungskameras im Nakamoto-Tower aufgenommen.«
    Sie schwieg eine Weile. »Ellen?« fragte ich.
    »Hör mal zu - aber das bleibt unter uns, klar?«
    »Ja, klar.«
    »Ich weiß nicht, was da vor sich geht, Pete. Ich kapiere das einfach nicht.«
    »Warum hast du mir gestern abend nicht gesagt, wer das Mädchen ist?«
    »Das tut mir leid. Ich mußte mich um so vieles kümmern.«
    »Ellen!«
    Sie schwieg. Dann sagte sie: »Pete, dieses Mädchen ist ziemlich rumgekommen. Die kannte eine Menge Leute.«
    »Auch den Bürgermeister?«
    Schweigen.
    »Wie gut kannte sie ihn?«
    »Hör zu«, sagte Ellen, »sagen wir einfach, sie war ein hübsches Mädchen, und sie kannte viele Leute in dieser Stadt. Ich persönlich hielt sie für ausgesprochen labil, aber sie sah gut aus und hatte eine unglaubliche Wirkung auf Männer. Du hättest das mal sehen müssen! Jetzt haben wir den Schlamassel. Hast du heute schon einen Blick in die Times geworfen?«
    »Nein.«
    »Dann schau mal rein! Ich an deiner Stelle würde mich in den nächsten Tagen absolut korrekt verhalten. Sei ein Polizist wie aus dem Bilderbuch! Und sei auf der Hut, ja?«
    »Okay. Danke, Ellen!«
    »Bedank dich nicht, ich habe gar nicht

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