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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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rauchten. Ich mußte ein Stück zurückfahren, bis ich eine Lücke zum Parken fand. Dann ging ich zu ihnen hinüber.
    Wir sahen zu Eddies Haus hinauf. Es war über einer Garage erbaut, die sich auf Höhe der Straße befand - eines jener weißen Stuckhäuser aus den vierziger Jahren mit nur drei Zimmern. Es brannte Licht, und wir hörten die Stimme von Frank Sinatra.
    Graham sagte: »Er ist wirklich nicht allein. Hat irgendwelche Weiber bei sich.«
    »Wie willst du es angehen?« fragte ich.
    »Die Jungs lassen wir hier. Keine Sorge, ich habe ihnen schon gesagt, daß nicht geschossen werden soll. Wir beide gehen rauf und erledigen die Sache.«
    Neben der Garage führten steile Stufen zum Haus hinauf.
    »Okay. Du gehst vorne rein, ich komme von hinten.«
    »Nein, nein«, sagte Graham. »Ich will dich bei mir haben, Kumpel. Er ist doch nicht gefährlich, oder?«
    Eine Frau ging oben am Fenster vorbei. Man sah nur die Umrisse. Sie war offenbar nackt. »Ich glaube nicht.«
    »Okay, dann bringen wir’s hinter uns.«
    Wir stiegen hintereinander die Stufen hinauf. Frank Sinatra sang »My Way«. Wir hörten Frauenlachen. Es klang, als seien es mehr als eine. »Mensch, hoffentlich liegt auch ein bißchen Stoff herum«, sagte Graham.
    Ich hielt das sogar für ziemlich wahrscheinlich. Wir waren oben angekommen und duckten uns, um nicht durchs Fenster gesehen zu werden.
    Das Haus hatte eine schwere, schmiedeeisenbeschlagene Tür.
    Graham blieb stehen. Ich ging ein paar Schritte in Richtung Garten, sah aber nur ein grünlich beleuchtetes Schwimmbek-ken. Wahrscheinlich führte eine hintere Tür zum Pool. Ich versuchte, mich zu orientieren.
    Graham klopfte mir auf die Schulter. Wir gingen zur Haustür zurück. Graham drückte vorsichtig die Klinke. Es war nicht abgeschlossen. Er holte seinen Revolver hervor und sah mich an. Auch ich nahm meine Waffe zur Hand.
    Er blieb stehen und hielt drei Finger in die Höhe. Bei drei geht’s los.
    Graham stieß die Tür mit dem Fuß auf, betrat leicht geduckt das Haus und rief: »Halt, Polizei! Stehenbleiben!« Noch bevor ich im Wohnzimmer war, hörte ich die Frauen kreischen.
    Es waren zwei, beide völlig nackt. Sie liefen im Zimmer herum und schrien wie am Spieß: »Eddie! Eddie!« Eddie war nicht da.
    Graham brüllte: »Wo ist er? Wo ist Eddie Sakamura?«
    Die Rothaarige griff nach einem Couchkissen, um sich zu bedecken, und rief: »Raus hier, du Wichser!« Dann schleuderte sie das Kissen nach Graham.
    Das andere Mädchen, eine Blondine, rannte mit einem gellenden Schrei ins Schlafzimmer. Wir folgten ihr. Die Rothaarige warf uns noch ein Kissen hinterher.
    Im Schlafzimmer fiel die Blonde zu Boden und heulte vor Schmerz auf. Graham beugte sich mit gezücktem Revolver über sie. »Nicht schießen!« rief sie. »Ich mache doch nichts!«
    Graham packte sie am Fußgelenk. Sie krümmte und wand sich, nackt wie sie war, völlig hysterisch. »Wo ist Eddie?« fragte Graham. »Wo ist er?«
    »Bei einem Treffen!« winselte das Mädchen.
    »Wo?«
    »Bei einem Treffen!« Sie warf sich herum und kickte Graham mit dem anderen Bein in die Eier.
    »Ah - verdammt!« Graham ließ das Mädchen los und plumpste hustend in einen Sessel. Ich ging ins Wohnzimmer zurück. Die Rothaarige trug jetzt Stöckelschuhe, aber mehr auch nicht.
    »Wo ist er?« fragte ich.
    »Ihr Scheißkerle! Ihr dreckigen Scheißkerle!«
    Ich ging an ihr vorbei zu einer Tür in der gegenüberliegenden Wand; sie war zugesperrt. Die Rothaarige kam angelaufen und hämmerte mit den Fäusten auf meinen Rücken. »Laßt ihn in Ruhe! Ihr sollt ihn in Ruhe lassen!« Ich versuchte, die Tür zu öffnen, während das Mädchen mich schlug. Ich glaubte, dahinter Stimmen zu hören.
    Im nächsten Augenblick warf sich Graham mit seiner ganzen Masse gegen die Tür, so daß das Holz splitterte. Die Tür ging auf. Wir standen in der Küche, die nur vom grünen Schein der Pool-Lampen beleuchtet war. Der Raum war leer. Die Tür zum Garten stand offen.
    »Scheiße!«
    Inzwischen war mir die Rothaarige auf den Rücken gesprungen und umklammerte mit den Beinen meine Hüften. Sie zog mich an den Haaren und beschimpfte mich obszön. Ich wirbelte ein paarmal herum, um sie loszuwerden. Es war ein seltsamer Augenblick - mitten im größten Chaos dachte ich: Sei vorsichtig, tu ihr nicht weh! Denn es hätte sich nicht gerade gut gemacht. Wenn ein junges Mädchen sich den Arm oder ein paar Rippen brach, würde es nach einem brutalen Polizeieinsatz aussehen, obwohl sie

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