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Nix als Ärger mit dem Kerl!

Nix als Ärger mit dem Kerl!

Titel: Nix als Ärger mit dem Kerl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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Wilmas Miene sehr besorgt. "Roger ist ein hochsensibles Kind, das vor allem Selbstvertrauen und sehr viel liebevolle Zuwendung braucht. Wenn man den Jungen zu hart anfasst, zerbricht er."
    Simon reagierte sofort aggressiv auf diese Bemerkung.
    "Wollen Sie mir sagen, wie ich meinen Sohn erziehen soll?" fuhr er Wilma an. "Eins sollten Sie wissen: Roger und ich sind bisher ohne gute Ratschläge ausgekommen. Ich weiß genau, wie ich meinen Jungen behandeln Muss. Er bekommt von mir wirklich alles, was er braucht."
    Wilma blieb äußerlich gelassen.
"Auch Liebe?"
    Dieses Wort schien Simon irgendwie Schwierigkeiten zu bereiten. Er musste dreimal Anlauf nehmen, ehe er antworten konnte.
    "Auch Liebe." Er sprang auf. "Ihr Frauen mit eurer Gefühlsduselei!" brach es aus ihm heraus. "Wieso lasse ich mich überhaupt auf diese Unterhaltung ein? Ich bin eigentlich nur gekommen, um wegen der Geschichte von heute Nachmittag mit Ihnen zu sprechen. Es tut mir leid, dass meine Gäste Ihnen Ärger bereitet haben. Ich hoffe, Sie sind noch pünktlich zu Ihrer Besprechung gekommen?"
    "Nein, ich kam eine halbe Stunde zu spät", erwiderte Wilma sachlich. "Aber der Produktionschef steckte auf der A fünfundvierzig in einem Stau. Da fiel meine kleine Verspätung gar nicht auf."
    "Nun, dann haben Sie ja noch mal Glück gehabt." Simon griff nach seinem Glas und trank in kleinen Schlucken. Der Drink schien ihm zu schmecken. "Es ist mir gelungen, Frau von Beuerbach zu beruhigen", fuhr er anschließend fort. "Sie sieht davon ab, Sie anzuzeigen, und sie wird auch die Abschleppkosten übernehmen."
    "Na, da bin ich aber beruhigt." Es klang so spöttisch, dass Simon wie getroffen zusammenzuckte. Wilma sah es mit Befriedigung. "Möchten Sie noch einen Gin-Fizz?"
    "Nein, danke!" Simon hob abwehrend die Hände. "Er schmeckt herrlich, aber ich fürchte, er steigt einem ganz schön zu Kopfe. Außerdem Muss ich mich langsam auf den Heimweg machen. Roger Muss ins Bett. Wenn ich nicht aufpasse, liest er die halbe Nacht, und dann kommt er morgen im Unterricht nicht mit."
    "Ach ja, ein guter Schüler soll er ja auch noch sein." Wilma seufzte. "Meine Güte, Sie erinnern mich unheimlich an meinen Vater. Für den zählte auch bloß Leistung."
    "Nun, und ist das so verkehrt?" brauste Simon sofort auf. "Sehen Sie sich doch mal um. In unserer Gesellschaft hat nun mal nur der eine Existenzberechtigung, der Leistung erbringt. Wer schwach ist, geht unter."
    "Mein Sohn soll später mal zu den Gewinnern gehören", fügte er nach einer kurzen Pause beinahe trotzig hinzu.
    Wilma musterte ihn kopfschüttelnd. Sie hätte gerne noch länger mit Simon Hartmann über dieses Thema diskutiert, aber er ließ ihr keine Gelegenheit dazu.
    "Ich muss wirklich gehen", erklärte er, während er sich bereits erhob. "Vielen Dank für den Drink. Und wenn wieder einmal etwas ist, dann sagt mir bitte Bescheid. Wir sollten erst über die Probleme sprechen, anstatt gleich die Polizei zu holen."
    Himmel, der Mann glaubte ihr immer noch nicht! Wilma öffnete den Mund zu einer heftigen Entgegnung, Schloss ihn aber wieder. Es hatte keinen Sinn, sich zu rechtfertigen. Wenn Simon Hartmann sich mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, war er anscheinend nicht mehr davon abzubringen.
    Stumm sah sie zu, wie er zur Haustür ging. Nach einer kurzen Verabschiedung eilte er zu seinem eigenen Haus zurück. In der Dunkelheit, die sich jetzt über das gesamte Land gelegt hatte, leuchtete sein weißes Hemd weithin.
    Wilma hätte wohl noch ewig an der Tür verharrt, wenn sie nicht ein leises Winseln aufgeschreckt hätte. Droste stand neben ihr und sah sie eindringlich an.
    "Okay, dann komm", seufzte Wilma und nahm die Leine vom Garderobenhaken.
    Gemeinsam verließen sie das Grundstück.

15. Kapitel
    Hugo von Beuerbach war äußerst schlechter Laune. Der heutige Besuch bei Simon Hartmann hatte nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Hugo hegte den Verdacht, dass sein Schwiegersohn in spé überhaupt nicht daran dachte, sich intensiver um Clarissa zu bemühen.
    "Du hast dich dumm benommen", warf Hugo seiner Tochter vor. "Dein hysterischer Auftritt hat dir sämtliche Sympathien bei Simon verscherzt. Wieso musstest du dich nur mit dieser Person streiten?"
    Clarissa schob ärgerlich die Brauen zusammen.
    "Hätte ich 'danke, dass Sie meinen Wagen abschleppen lassen' sagen sollen?" höhnte sie gereizt. "Die – diese Pute hat doch dieses Theater veranstaltet, nicht ich."
    "Aber du hattest Schuld", erwiderte Hugo wütend.

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