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Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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Ausbildung. « »Tauchen Sie ? »Was? « »Ob Sie tauchen. Mit Anzug und Flasche und so. « »Nein. Ich bin kein großer Schwimmer und schon gar kein Taucher. Es interessiert mich nicht, was unter Wasser ist. Waru m wollen Sie das wissen? « »Ich habe meine Gründe. Wissen Sie, ob einer Ihrer Schulkameraden taucht? « »Nein, das weiß ich nicht. Die müssen Sie schon selbst fragen« , kam es patzig . Petra nickte. »Danke, das war es schon. «
    Paul stand auf und strebte in Richtung Ausgang . Als er außer Sicht war, streckte die Kommissarin auf der Ban k die Beine aus, schloss die Augen und ließ sich für ein paar köstliche Minuten die Sonne aufs Gesicht scheinen .

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    Am Samstag verbrachte Franziska eine volle Stunde im Bad. Danach probierte sie ihren Kleiderschrank durch. Verdammt. Jetzt rächte sich die Nachlässigkeit in Sachen Garderobe. Katrin wäre für so einen Fall sicherlich bestens gerüstet gewesen. Was wohl mit ihren Kleidern geschehen würde? Franziska schämte sich für solche Gedanken. Sie wählte schließlich eine helle Jeans und ein zitronengelbes Top. Dann ging sie hinunter und studierte am Küchentisch das Kinoprogramm in der Zeitung. Die Auswahl war im Juli nicht gerade überwältigend. Eine romantische Komödie mit Sandra Bullock. Bloß kein Mädchen-Film! Ein Action-Streifen mit Bruce Willis, ein computeranimierter Tierfilm, eine satirische Komödie über das Rauchen, ein Katastrophenfilm mit Sturmflut und Überschwemmungen. Himmel, das fehlte noch, sich mit Paul ertrinkende Menschen auf einer Großbildleinwand anzusehen. »So schick heute?«, fragte ihr Vater. Er machte gerade eine Pause vom Rasenmähen und stand vor dem offenen Kühlschrank. »Ach. Stimmt, du gehst ja heute ins Kino.« Er zog das letzte Wort vielsagend in die Länge. »In welchen Film?« »Ich suche noch. Am liebsten wäre mir natürlich etwas Gewaltverherrlichendes, das zugleich sexistisch ist und Minderheiten diskriminiert.« »Bitte?!«
    »War ein Scherz. Ich weiß nicht, welchen Film ich aussuche n soll«, gestand Franziska unumwunden, denn bestimmt wusst e ihr Vater längst Bescheid. Ihre Mutter konnte selten etwas fü r sich behalten . »Was meinst du als Mann, was würde Paul interessieren?« , fragte Franziska . »Paul? « Mist, Mist, Mist. Er hatte es doch nicht gewusst – bis jetzt . »Vergiss es«, sagte sie rasch . »Ach der Paul. Hat er dich eingeladen? « »Keine Ahnung? Ist das wichtig? Er hat gefragt, ob ich mitkomme. Und ich soll den Film aussuchen. « »Warum fragst du dann, was ihn interessieren könnte? « »Häh? « »Erstens heißt es nicht häh und zweitens: Wenn er dir die Filmauswahl überlässt, dann solltest du doch einen Film wählen , der dir gefällt. « Franziska starrte ihren Vater groß an. Von dieser Seite hatte si e das noch gar nicht betrachtet . »Ihr Mädchen nehmt viel zu viel Rücksicht auf die Kerle«, sagt e er und öffnete eine Bierflasche. »Woher kommt dieser fatal e Hang zur Opferrolle? Das hat dir deine Mutter nicht vorgelebt. « »Mensch, Papa! Du bist ja ’ne Emanze! « »Jetzt reicht es aber! Übrigens solltest du was anderes anziehen . Ein anderes Oberteil. « »Warum? « »Das ist zu...zu... wenig. Im Kino ist es kühl. Wie sieht da s aus, wenn du mit einer Gänsehaut dasitzt? « »Im Kino ist es dunkel«, versetzte Franziska . »Mach doch, was du willst«, winkte er ab und ging in den Garten .
    Franziska verdrehte die Augen. »Danke für die Hilfe«, rief sie ihm nach.

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    Die Schlange rückte vor, sie waren dran. Paul bezahlte und reichte ihr die Kinokarte. Franziska hatte sich schließlich für die satirische Komödie entschieden und Paul schien ihre Wahl zu begrüßen. Es war noch eine halbe Stunde Zeit. »Möchtest du noch was trinken gehen?« Franziska nickte. Sie steuerten in Richtung Pizza Hut . Ein kleiner Tisch am Fenster war noch frei, sie bestellten Cola. »Was machst du in den Ferien?«, fragte Franziska. »Da bin ich auf Usedom«, antwortete Paul. »Mein Onkel hat da ein Hotel. Meine Mutter, meine Schwester und ich machen dort zwei Wochen Urlaub und ich arbeite den Rest der Ferien als Kellner und als Mädchen für alles. Seit mein Vater tot ist, ist das mit dem Geld etwas schwierig bei uns«, gestand er. »Und du?« »Zwei Wochen Teneriffa«, sagte Franziska und kam sich plötzlich wie ein verwöhntes Luxusgirl vor. Wahrscheinlich war sie das ja auch. »Warum seid ihr eigentlich hierhergezogen?«, fragte sie. »Meine Mutter hat hier eine besser

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