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Nixenjagd

Nixenjagd

Titel: Nixenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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gebrochenen Handgelenk . »Da haben wir es. Paul hat seine Schwester beschützt, in ihre n Augen sogar noch effektiver, als der Vater das getan hätte. « »Und dann lernt der Bruder ein Mädchen kennen, mit dem e r sehr viel Zeit verbringt...Sie meinen also... «
    »Ich meine gar nichts«, wehrte Dr. Jacobi ab. »Ich spinne nu r ein bisschen rum. « »Ich danke Ihnen sehr«, sagte Petra und stand auf .

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    Als sich Franziska nach Ende der sechsten Stunde mi t dem Fahrrad durch die Schülermenge schob, rief Oliver ihr hinterher : »Franziska, warte doch mal! « Sie blieb stehen . »Es tut mir leid wegen neulich. Ich wollte Paul nicht schlechtmachen. Ich bin nicht etwa eifersüchtig oder so was. Na ja , höchstens ein bisschen«, gestand er und erprobte sein Ladykiller-Lächeln, das er sich im Lauf der vergangenen Monate zugelegt hatte . »Ist schon gut«, sagte Franziska. Sie hatte heute nicht mehr di e Kraft für Auseinandersetzungen und Oliver war trotz alle m noch immer ihr alter Freund. In stummem Einverständnis schoben sie ihre Räder nebeneinanderher . »Kann ich mich mal mit dir über Paul unterhalten, ohne dass d u gleich wütend wirst?«, fragte er . »Ich versuch’s. « »Ich habe dir das mit der Klapse nur erzählt, weil ich mir Sorge n um dich mache. Ich will dich nicht auch in einem Sarg liege n sehen. « »Übertreib nicht. « »Zwei Mädchen sind tot. Was gibt es da zu übertreiben? « »Du redest wie meine Eltern. «
    »Ja, ich kann mir schon denken, dass die nicht sonderlich begeistert sind von Paul. « Franziska verdrehte nur die Augen . »Weißt du, ich habe da so eine Theorie... « »Was denn?«, fragte Franziska, da sie ohnehin nicht darum herumkommen würde, sie sich anzuhören . »Vielleicht hat Paul es getan und weiß es gar nicht. « »Wie meinst du das? « »Schon mal was von Dr. Jekyll und Mr Hyde gehört? « »Natürlich«, antwortete Franziska mit leiser Ungeduld . »Ich rede von Schizophrenie. Das ist eine Geisteskrankheit. « »Das weiß ich«, sagte Franziska unwirsch. Für wie blöd hielt e r sie eigentlich ? »Vielleicht ist Paul ja so ein... Fall. Eine gespaltene Persönlichkeit. Es soll Schizos geben, die beherbergen eine ganze Fußballmannschaft an Charakteren in sich. « »Tatsächlich?«, spöttelte Franziska. »Und die eine Person wei ß nicht, was die andere tut? « »Genau. Das sind am einen Tag die nettesten Kerle und a m nächsten kennen sie dich nicht mehr. Weil sie dann wer anderer sind, verstehst du? « »Du schaust zu viele Filme. « »Es muss bei Paul ja nicht so sein. Aber es ist doch zumindes t nicht ausgeschlossen, oder? « Unweigerlich musste Franziska an Pauls ambivalentes Verhalten denken. Es war wirklich so, wie Oliver es beschrieb . »Nein, ausschließen kann man das nicht«, räumte Franzisk a ein. »Aber es ist eine recht gewagte Theorie. « Sie waren an der Kreuzung angekommen. Die Schülerschare n hatten sich inzwischen etwas verlaufen. Ehe sie sich auf di e Räder schwangen, legte Oliver seine Hand auf ihren Arm un d sagte: »Franziska, wäre es möglich, dass du in nächster Zei t besser auf dich aufpasst? Ich komme auch gerne mit dir mit , wenn du mit dem Hund deiner Tante rausgehst. Ich meine da s ehrlich, ganz ohne Hintergedanken. Du bist mein älteste r Kumpel. « Oliver schien ehrlich besorgt um sie. In seinem Blick lag ein e Ernsthaftigkeit, die sie an ihm noch nicht kannte . »Du bist auch mein ältester Kumpel«, sagte Franziska . »Da ist noch was«, sagte Oliver und seine Augen blinzelten nervös . »Noch eine Theorie?«, seufzte Franziska mit unterdrückter Ungeduld . »Ich muss dir was gestehen. « »Was denn? « »Das neulich vor den Ferien...mit den Zeichnungen an de r Klotür, du weißt schon. Das war ich. « Franziska schwankte zwischen Empörung und Erleichterung . Zumindest das war geklärt . »Wieso?«, fragte sie . »Ach, ich war halt sauer auf den Typen und wie dem alle Weiber...äh, Mädchen nachgelaufen sind. Und dann du auc h noch. « »Woher hattest du den Lippenstift? « »Der hat unter Utes Bank gelegen. Dadurch bin ich erst auf di e saublöde Idee gekommen. Es tut mir leid, ehrlich. « »Du bist ein Kindskopf«, stellte Franziska fest . Oliver nickte zerknirscht und Franziska sah ihm streng in di e Augen: »Sei jetzt bitte ehrlich. Hast du außer diesen Zeichnungen sonst noch was angestellt? « »Was meinst du damit? « »Irgendwas. Meinen Fahrradreifen zerstochen, zum Beispiel. «
    Oliver schüttelte entsetzt den Kopf.

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