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nmp08

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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Verstorbenen?“
    Der Regisseur schluckte erst
mal. Dann sagte er tonlos: „Das paßt,... paßt verdammt gut zu ihr. Ich weiß
nicht, ob das so abgelaufen ist, aber auf jeden Fall ist die Erklärung genial.“
    „Hier geht’s nicht um Genie.
Ist die Erklärung stichhaltig?“
    „Ja, Herrgott nochmal!“ Jetzt
erst schien sich der Filmemacher des Dramas richtig bewußt zu werden. Sein
Gesicht veränderte sich. „...Ich hätte dran denken müssen, an die Möglichkeit
einer solchen Wahnsinnstat! Hätte Verdacht schöpfen müssen. Das war doch nicht
mehr normal, diese Unruhe, die Zweifel... Ich hätte...“
    „Ja, Jacques, Sie hätten“,
schnauzte Sammy Bochra seinen Regisseur an.
    Den nächsten Film, den er mit
Lucie Ponceau drehen wollte, konnte er zu Grabe tragen. Und er scheute sich
nicht, seinen Ärger zu zeigen. Jacques Dorly warf ihm einen schrägen
Seitenblick zu.
    „Nahm sie Drogen?“ fragte
Faroux.
    „Nicht daß ich wüßte“, sagte
der Regisseur. „Aber manchen gelingt es, das geheim zu halten.“
    „Schön... Die Ermittlungen
werden wahrscheinlich auf Selbstmord schließen lassen. Jedenfalls...“ Der
Kommissar sah den Produzenten an. „...wird die Publicity für den Film nicht
darunter leiden. Im Gegenteil.“
    Genausogut hätte er auf den
Boden spucken können.
     
    * * *
     
    Endlich hatte Florimond Faroux
keine Verwendung mehr für Covet und mich. Wir stiegen in meinen Dugat.
    „Schnell zur Redaktion“, trieb
mich der Journalist an. „Mein Artikel muß noch in die erste Ausgabe.“
    Ich gab Gas. Um ein Haar hätte
ich den Luxus-Schlitten von Sammy Bochra & Co. gerammt, in dem jede
Menge Blumen lagen. Eigentlich waren sie dafür gedacht gewesen, den Erfolg von
Lucie Ponceau zu feiern. Jetzt konnten sie immerhin als Beerdigungsschmuck
dienen.
    Ich setzte Marc Covet vor dem Crépuscule ab. Dann fuhr ich zum Cosmopolitan zurück. Mein Bett war leer. Kein Starlet
oder so was Ähnliches zu sehen. Aber morgen gab’s ja auch noch eine Nacht. Die
Nächte meines Urlaubs in dieser piekfeinen Gegend schienen sich
abwechslungsreich zu gestalten. Gestern eine lebendige, quicklebendige
Überraschung, heute eine, die zuerst im Sterben lag und dann mausetot war. Ich
legte mich ins Bett und schlief wie ein Toter.

5.

Paradiesvögel
     
    Am nächsten Morgen wachte ich
gegen elf Uhr auf. Ich bat den Zimmerkellner, mir zusammen mit dem Frühstück
sämtliche Tageszeitungen zu bringen. Marc Covet war schneller als alle seine
Kollegen gewesen. In der Frühausgabe des Crépu wurde bereits über das
Drama am Parc de Monceau berichtet. Natürlich auf der ersten Seite, über drei
Spalten. Unter der fettgedruckten Überschrift GEHEIMNISVOLLER SELBSTMORD VON
LUCIE PONCEAU las ich einen vollständigen Bericht der nächtlichen Ereignisse
und dazu noch meine Theorie. Ich wurde ausführlich zitiert. Spielte sozusagen
die Hauptrolle, neben der Toten. In der zweiten Ausgabe des France-Soir stand
ebenfalls was. Als Zugabe hatten sie noch eine Verlautbarung der Polizei
abgedruckt. Sehr vage, wie üblich. Ich rief Faroux an.
    „Hallo, Faroux? Hier Nestor
Burma.“
    „Hm... Ja?“
    „Schon obduziert?“
    „Hmja.“
    „Rauschgiftsüchtig?“
    „Hm... nein.“
    „Und... hm…“
    „Hmja.“
    Er legte auf. Ich beendete mein
verspätetes Frühstück, rauchte eine Pfeife und dachte nach. Dann nahm ich ein
Bad, rasierte mich und zog mich an. Als ich meine Schuhe zuband, läutete das Telefon.
Marc Covet war am Apparat. „Glückwunsch“, sagte ich.
    „Interessanter Artikel, nicht
wahr?“ plusterte er sich auf. „Ich war sogar schnell genug für die
Provinzausgabe. Ich hoffe, es bleibt nicht bei dem einen Knüller... Mit Ihrer
Hilfe.“
    „Hab Ihnen aber nicht viel zu
erzählen.“
    „Abwarten, Burma. Ich fühle,
daß Sie was haben werden. Montferriers Sekretärin hat mich grade angerufen. Sie
kommen auch gleich dran.“
    „Wer ist Montferrier?“
    „Filmproduzent. Jean-Paul
Montferrier. Er möchte Sie sprechen. Ich nehme an, das hängt mit Lucie Ponceau
zusammen. Scheint bei ihm wie eine Bombe eingeschlagen zu haben, mein Artikel.
Aber mich hat er nur angerufen, weil ich Sie kenne, nicht weil ich Journalist
bin. Bei Ihnen zu Hause und im Büro hat sich niemand gemeldet. Ich habe gesagt,
daß Sie vorübergehend im Cosmopolitan wohnen. Gut?“
    „Gut. Aber erklären Sie doch
mal...“
    „Kann Ihnen auch nicht mehr
sagen, ich weiß nur, daß Montferrier Sie treffen will und daß er im Augenblick
nicht in Paris

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