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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nach.
    ”Ja.“
    „Scheiße! Mein
Autokennzeichen!“
    „Und wo steht Ihr Auto?“
    „In der Nähe des Berkeley. Seit
gestern abend.“
    „Falsch, mein Lieber. Es ist
abgeschleppt worden.“
    „Abgeschleppt? Geht das jetzt
so weiter? Operation Abschleppkran. Operation Strafzettel. Oper... Verdammt
nochmal! Erzählen Sie mir nicht, daß Bankräuber meine Karre geklaut haben.
Hätte mir noch gefehlt.“
    „Ja, ein Banküberfall hätte
noch gefehlt in der Sammlung“, bemerkte Faroux sarkastisch. „Soweit sind wir
aber noch nicht. Inzwischen wollen wir uns Ihren Wagen mal ansehen, Seite an
Seite.“
    Wir verließen das Cosmopolitan
durch einen Hinterausgang. Dort stand für uns ein Polizeiwagen bereit.
    „Sieht so aus, als hätten Sie
eine Beule am Hinterkopf.“
    „Hab mich an der Tür gestoßen.“
    „Gehen Sie rückwärts?“
    „Scheint so.“
    „Typisch Nestor Burma! Nichts
so tun wie alle andern. Verübt eine Frau Selbstmord, an ihrem Bett stehen. Wird
ein Mann erschlagen, ihn zufällig kennen, flüchtig natürlich. Wird ein Auto
gestohlen, sein eigenes zu Verfügung stellen.. , Wie
ich schon sagte: Das geht zu weit.“
    „Und Sie übertreiben“, zitierte
ich ihn.
    Dann schwiegen wir. Micheline
bedauerte sicher, mich besucht zu haben. Ich tätschelte ihr die Hand.
    Auf dem Sammelplatz für
heimatlose Autos sprang ein halbes Dutzend Polizisten
um meinen Dugat herum.
    „Nun?“ fragte Faroux. „Kein
Zweifel, hm? Ihrer?“
    „Meiner. Bis auf die Beule am
Kotflügel.“
    „Folgen eines Unfalls.“
    „Darf man fragen, wie er hier
gelandet ist?“
    „Ist am Cours la Reine gefunden
worden, mutterseelenallein. Kleiner Motorschaden.“
    „Kleiner Motorschaden? Völlig
im Eimer, wollten sie wohl sagen, oder?“
    „Nein.“
    „Wär mir auch egal. Wann kann
ich ihn wiederhaben?“
    „Wenn wir mit ihm fertig
sind... Haben Sie alle Fingerabdrücke?“ fragte er die geschäftigen Flics.
    „Ja, Chef. Weiß nicht, ob das
was nützt. Wenn’s zu viele sind...“
    „Wir werden sehen... Und jetzt,
Burma, wenn Sie mir bitte folgen würden...“
    Wir stiegen wieder in den
Polizeiwagen. Inspektor Fabre war inzwischen mit Micheline verschwunden. Ich
erkundigte mich nach den beiden.
    „Sie werden sie später
wiedersehen.“
    „Wohin geht die Reise?“
    Er antwortete nicht. Ich
runzelte die Stirn. Ich runzelte sie noch mehr, als der Wagen anhielt... vor
der Morgue. Sah ganz einladend aus in der heißen Junisonne. Ich wußte nicht,
was ich sagen sollte. Also schwieg ich. Nur unsere Schritte hallten auf den
blitzblanken Fliesen der Flure wider. Schweigend gingen wir in die Kühlhalle.
    „Nr. 15“, sagte Faroux zu einem
Mann mit grauem Kittel und ebensolcher Gesichtsfarbe, der sich in den makabren
Schubladen auskannte.
    „So, und deswegen bin ich der
Meinung, daß Sie übertreiben, Burma. Das lag in Ihrem Kofferraum.“
     
    * * *
     
    Sie war nackt. Von nun an würde
sie immer nackt bleiben! Ihre Haut hatte nicht mehr diese zarte
bernsteinfarbene Tönung. Wurde langsam elfenbeinfarben. Sehr unangenehm. Ihr
straffer, üppiger Busen schien sich in einem letzten Anflug von Stolz noch
einmal aufzurichten. Ihr kastanienbraunes Haar bedeckte einen Teil des
Gesichtes, das vor kurzem noch so hübsch, so unverschämt herausfordernd gewesen
war. Jetzt hatten es ungläubiger Schrecken und Schmerz völlig verzerrt. Das Make-up
verblaßte nach und nach, wirkte abstoßend giftig. Am Hals war ein häßliches
kleines Loch zu sehen. Dadurch war das Leben der verführerischen Evastochter
zum Teufel gegangen.
    „Mein Gott!“ rief ich.
„Monique!“
    „Ja. Monique Grangeon. Wohnhaft
ihm Hotel Dieppois. Genauso wie ihre Freundin Micheline, Künstlerin wie sie,
mit der Sie sich anscheinend bestens verstehen… Kannten Sie sie gut?“ fragte
der Kommissar und wies mit dem Kinn auf die Tote.
    „Hab sie einmal gesehen.“
    „Leute, die Sie nur flüchtig
kennen, haben kein Glück. Das kann man schon mal festhalten. Na schön... Sie
können sie wieder einpacken, Alfred. Kommen Sie, Burma! Gehen wir in mein
Büro.“
    Schwankend folgte ich ihm. Ich
hatte das Gefühl, daß ich nach Leiche roch. Wie gestern.
     
    * * *
     
    Florimond Faroux ließ sich auf
seinen Stuhl hinter dem mit Papier überhäuften Schreibtisch fallen. Er atmete
schwer, öffnete den obersten Hemdknopf, löste den Krawattenknoten und begann,
sich systematisch den Schweiß abzuwischen: Nacken, Hals, Kinn, Stirn. Ich schwitzte
auch wie ein Affe. Nicht nur wegen der

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