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mir
Spaß.“
„Ja, wir zwei sind schon ein
lustiges Paar.“
„Die Flics rufen! Zu wem? Reden
Sie kein Blech, Burma.“
„Das ist kein Blech.“
„Die Flics können mich nicht
einsperren.“
„Doch, alter Freund.“
„Und weswegen, wenn ich fragen
darf?“
„Ich werd denen einen Grund
liefern. Gestern nacht haben Sie mich im Cosmopolitan
angerufen, um mich zu Ihnen zu bestellen. Kaum liegt Ihr Hörer auf der Gabel,
fahren Sie mit Ihrem Superschlitten weg. Ich fahr hierher. Sie lauern mir auf
und schicken mich in eine Baugrube an der Place de l’Alma, Sie Asphaltcowboy!“
„Aber das stimmt doch nicht!“
„Weiß ich. Der Unfall oder,
besser gesagt, das Attentat hat sich tatsächlich ereignet. Aber Sie haben
nichts damit zu tun. Womit Sie was zu tun haben, will ich Ihnen wohl sagen: Sie
brauchen Geld. Mit Laumier können Sie nicht rechnen, also ran an Burma und
seine geheimnisvolle Gruppe mit dem Haufen Geld. Aber mitten im Telefongespräch
ändern Sie Ihre Meinung. Ihr Mißtrauen gewinnt wieder die Oberhand, verdrängt
Ihre Spontaneität. Sie lassen mich zwar kommen, haun aber ab, um mir nicht zu
begegnen. Nur ärgerlich, daß dieses Attentat dazwischenkommt. Sie sind kein
Mörder, aber die Umstände sprechen gegen Sie. Ich hab mich davon auch zuerst
täuschen lassen.“
„Aber dann haben Sie doch
gemerkt, daß das nicht stimmt?“
Wie er so vor mir saß,
schwitzend und schnaufend, erinnerte er mich an Laumier, nur nicht ganz so
häßlich.
„Ja, aber ich muß es ja keinem
weitererzählen.“
„Ich hab ein Alibi.“
„Ja, ja. Halten Sie Ruhe, bis
Sie mit Montferrier gesprochen haben. Dann werden Sie sich schon mit ihm
einigen. Ist wirklich besser. Und schlauer. Wenn Sie etwas geschickt sind,
können Sie ihm noch eine oder zwei Millionen zusätzlich abknöpfen. Na, geb ich
keine guten Ratschläge?“
„Ja, ja“, imitierte er mich.
„Tja, anständige Leute wissen nichts von ihrem Glück!“
„Also: schön brav bleiben.
O.k.?“
„O.k.“
„Gut. Und Laumier? Völlig am
Ende?“
„Völlig.“
„Wann wollten Sie mit ihm
abschließen?“
„In den letzten Tagen. Hat den
Betrag aber nicht überwiesen. Gestern wollte er mich noch weiter hinhalten.
Aber das haben Sie mir ja alles schon erzählt.“
„War nur ‘ne Annahme. Schön,
daß Sie’s bestätigen.“
„Also wirklich! Sie sind ganz
schön ausgekocht!“
„Ich schlage das Geheimnis
k.o., mehr nicht. Tagelang treibe ich mich auf der Straße rum, und dann:
zackbumm! Irgendwann, keiner weiß warum, funkt’s bei mir im Kopf.
Normalerweise, wenn ich was draufgekriegt hab. Manche Detektive funktionieren
mit Alkohol oder Tabak. Ich brauch Knüppelschläge. Auf Wiedersehn, Monsieur.“
Ich ließ ihn völlig verdutzt
stehen und ging zurück zu Covet ins Bistro. Zur Abwechslung gab es dort
Telefon. Ich rief die Résidence Montferrier an.
„Auftrag erledigt, Mademoiselle
Annie“, sagte ich. „Adrien Froment wird sich ganz ruhig verhalten.
Neutralisiert. Sie sollten jetzt Montferrier benachrichtigen. Er muß herkommen
und die Geschichte ein für allemal in Ordnung bringen.“
„Danke, Monsieur Burma“, sagte
Mademoiselle Annie sanft und legte auf.
Sie konnten alle so sanft
sein... wenn sie wollten! Annie... Denise... Monique... Micheline... Und dann
wieder... schroff, sachlich... überrascht, wütend... Liebesgeflüster und
Todesröcheln... Von Micheline wußte ich’s nicht. Von Lucie Ponceau auch nicht.
Auf der Leinwand war ihre Stimme sanft. Im Leben war sie’s sicher auch gewesen.
Aber ich hörte nur ein Flüstern... zwei... eins klang resigniert, das andere
verführerisch, hinterhältig, zum Kotzen. Ich schüttelte mich, den Hörer noch
immer in der Hand. Ich legte ihn wieder auf die Gabel.
Das Schwierigste stand mir noch
bevor!
15.
Rauschgift
in rauhen Mengen
Wenn man mal einen Flic
braucht, ist keiner da. Florimond Faroux bildet da keine Ausnahme. Erst am
späten Abend erwischte ich ihn. Dabei lief mir die Zeit davon!
„Was Neues?“ fragte ich, als
ich zusammen mit Covet sein Büro betrat. Der Journalist ließ mich keinen
Schritt mehr alleine tun.
„Nichts“, antwortete Faroux.
„Dann bin ich also doch als
erster im Ziel!“
„Ach ja? ... Sagen Sie, warum
haben Sie denn eben wieder in den Klamotten der Toten rumgewühlt?“
„Hatte was Wichtiges
vergessen.“
„Was?“
„Ein Taschentuch.“
„War ein Taschentuch von Ihnen
dabei?“
„Nein, eins von Laumier,
Filmproduzent. Sie können
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