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nmp08

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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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einen Haftbefehl auf seinen Namen ausstellen. Mord
oder Beihilfe, vielleicht beides.“
    „Was faseln Sie da?“
    „Die Wahrheit, nichts als...
Aber der Reihe nach. Ihr Jérôme Blanchard, in Personalunion Autodieb und Mörder
der kleinen Monique, ist, rein körperlich gesehen... Sie haben die Karteikarte
mit seinem Foto wiedergefunden?“
    „Ja...“
    „Zeigen Sie’s mir noch nicht.
Er ist groß und dünn, kantige Gesichtszüge, sieht ganz und gar nicht blöd aus.
Stimmt’s?“
    „Kommt hin.“ Der Kommissar
reichte mir die Karteikarte. „Natürlich wieder einer Ihrer Bekannten“, seufzte
er.
    „Ja, aber ich hab’s nicht
geahnt. Wissen Sie, wer das ist? Diener, Sekretär, Faktotum, Vertrauter,
Berater von Laumier.“
    Faroux brummte nur vor sich
hin.
    „Hat man den Komplizen von
Melganno identifiziert, der bei dem Überfall erschossen wurde?“ fragte ich.
    „Keine Ahnung. Ich bin nicht
auf dem neusten Stand. Aber Sie, Sie haben ihn doch sicher identifiziert?“
    „Ja. Einer aus der
Venturi-Bande. Vorname Clovis.“
    „Sehr schön“, sagte der
Kommissar erstaunlich ruhig. „Ich nehm an, Sie wollen mir jetzt alles
erzählen?“
    „Genau.“
    „Dann mal los.“
    „Venturi hat den großen Schatz
aufgestöbert, das riesige Rauschgiftlager, geklaut von Blanchard 8c Co. Hab ich
ihm auf den Kopf zugesagt, als wir über Lucie Ponceau sprachen. Melganno hat
ihn auf dumme Gedanken gebracht. Denn der gehört nicht zu denen, die für nichts
und wieder nichts über die Grenze gehen. Melganno ist also im Knast, und Venturi
sagt sich: ,Ich werd ihn befreien“...“
    „...und er wird mir dafür den
Weg zum Stoff zeigen.“
    „Warum zum Stoff? Damit hat
Venturi nichts mehr im Sinn. Da hat er was Besseres: Wer Rauschgift kaufen
will, braucht Geld. Melganno hatte keins bei sich, als er gefaßt wurde, nicht
wahr?“
    „Jedenfalls nicht die Summe,
die für so ein Geschäft nötig ist. Das hätte man gehört.“
    „Eben. Für die Summe muß ein
Straßenfeger lange fegen... Also sitzt irgendwo einer, der aufs Geld aufpaßt.
Melganno muß wissen, wo Geld und Stoff sind. Venturi schnappt sich Melganno —
das war eher ‘ne Entführung als ein Ausbruch! — und kann sicher sein,
irgendetwas zu kriegen...“
    „Ja, ein paar Jahre Knast.“
    „Seien Sie nicht so kleinlich!
Venturi hat sich so was Ähnliches wie ein Treffen zwischen Melganno und
Blanchard vorgestellt. Und richtig: Die beiden haben sich getroffen.“
    „Von wem wissen Sie das? Von
Melganno oder Blanchard?“
    „Von Monique.“
    „Hing die auch mit drin?“
    „Nein. Und über so ernste
Sachen hat sie sich auch nicht unterhalten... als sie noch lebte... Aber ihre
Leiche hat’s mir verraten... Als sie in meinem Bett lag, wollte sie eigentlich
Laumier verführen. Hat sich nur im Zimmer geirrt. Als sie mir zum Abschied
sagte: ,Bis bald, wenn ich meinen Mechano getroffen
habe“, haben das andere Leute falsch verstanden. Laumier wohnte auf derselben
Etage wie ich. Er oder Blanchard, einer von ihnen hat verstanden
, ... wenn ich Melganno getroffen habe“. Als ich meine Tür zugemacht
hatte, hörte ich ein flüchtiges Geräusch. Monique konnte noch nicht weit sein.
Laumier oder Blanchard ist wohl den Korridor entlanggelaufen, um Moniques
Gesicht zu sehen. Ein Mädchen, das bei einem Detektiven war, offensichtlich mit einer präzisen Mission beauftragt. Sie kannten mich
nämlich als Leibwächter von Grace Standford, meinten, daß ich im Camera-Club
Kontakt zu Laumier gesucht hatte — was nicht stimmt. Vielleicht haben sie mich
deshalb beobachtet und belauscht. Am nächsten Abend hat Monique wahrscheinlich
einen neuen Versuch gestartet, zu Laumier vorzudringen. Mit Erfolg. Das Tuch in
ihrer Rocktasche gehört Laumier.“
    „Und das Mädchen hat die
dunklen Geschäfte mitgekriegt?“
    „Ja. Vergessen Sie nicht: das
muß an dem Abend besprochen worden sein, als Lucie Ponceau sich mit Opium
vollgepumpt hat.“
    „Und weiter?“
    „Das war Beihilfe zum
Selbstmord. Dieser Laumier ist bösartig, rachsüchtig. Zwei Beispiele seiner
Rache hat er schon geliefert: Firma X... hat ihm Pierre Lunel weggeschnappt.
Laumier nutzte es aus, daß der Schauspieler früher mal drogenabhängig gewesen war. Muß wohl nicht besonders schwer gewesen sein, ihm
Morphium oder Opium wieder schmackhaft zu machen. Und schon ist Lunel nicht
mehr imstande, vernünftig zu arbeiten. Der Film platzt, und Firma X... ist
angeschmiert. Dasselbe Drehbuch beim Schauspieler Morgues, mit

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