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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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schon losgehen und ihm folgen, doch Mrs Collins hielt mich am Arm und schüttelte den Kopf. »Das ist sein großer Auftritt.«
    Ich suchte mit den Augen die Stuhlreihen ab, wo er gesessen hatte. Da war sein leerer Platz, neben Carrie und Joe. Auf Carries Schoß saß Tyler, den Kopf an ihre Schulter geschmiegt, und schaute herum. Qual und Erleichterung zerrten zu gleichen Teilen an mir. Meine Brüder. Ich war im selben Raum wie meine Brüder.
    Tyler entdeckte mich, und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Ich holte scharf Luft, um das Übermaß an Gefühlen im Zaum zu halten, das in mir tobte. Tyler erinnerte sich an mich. »Danke«, hauchte ich, ohne genau zu wissen, wem ich eigentlich dankte, Mrs Collins, weil sie mich hergebracht hatte, Tyler, weil er sich an mich erinnerte, oder dem lieben Gott für beides zusammen.
    Mrs Collins beobachtete mich, doch es war mir egal. Ich winkte Tyler, und als ob das Wunder noch nicht vollkommen genug wäre, winkte er zurück.
    Joe merkte es, lugte hinter ihm hervor und sah mich. Er wurde blass, tadelte Tyler mit einem Kopfschütteln und zeigte zur Bühne. Tyler wandte sich ab.
    »Er erinnert sich an dich«, sagte Mrs Collins.
    »Wenn es nach diesem Scheißkerl ginge, hat er mich bald vergessen.« Am liebsten hätte ich ihnen Tyler aus den Armen gerissen.
    Mrs Collins seufzte. »Deine Ausdrucksweise, Noah.«
    Jacob strahlte von einem Ohr zum anderen, als er dem Mann auf der Bühne die Hand schüttelte. Der reichte ihm seinen Pokal. »Erzähl doch dem Publikum von deinem Buch.«
    Mein kleiner Bruder trat voller Selbstvertrauen vor ein Mikrofon, das auf seine Größe eingestellt war, und strahlte das Publikum an. »Ich habe über jemanden geschrieben, den ich am allermeisten lieb habe, meinen großen Bruder Noah. Weil wir nicht zusammenwohnen, habe ich mir vorgestellt, was er macht, wenn wir nicht zusammen sind, und es aufgeschrieben.«
    »Und was ist das, was er macht?«, fragte der untersetzte Mann.
    »Er ist ein Superheld, der Leute rettet, die in Gefahr sind, so wie er mich und meinen Bruder vor ein paar Jahren gerettet hat, weil wir sonst in einem Feuer verbrannt wären. Noah ist besser als Batman.« Die Menge lachte.
    »Ich liebe dich auch, kleiner Bruder!« Ich konnte einfach nicht anders. Ihn da stehen zu sehen, wie er mich vergötterte, immer noch wie früher, als er fünf war … es war einfach zu viel.
    Jacobs Strahlen erreichte eine neue Dimension. »Noah!« Er zeigte auf mich. »Das ist Noah! Das ist mein Bruder! Noah!«
    Ungeachtet seiner Pflegeeltern stürmte Jacob von der Tribüne herunter und den Gang entlang.
    Joe senkte den Kopf, und Carrie rieb sich die Augen. Jacob sprang in meine Arme, und die Zuschauer applaudierten.
    »Ich hab dich vermisst, Noah.« Jacobs Stimme brach, und mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich konnte doch jetzt nicht heulen. Nicht vor Jacob und Mrs Collins. Ich musste ein Mann sein und stark bleiben.
    »Ich hab dich auch vermisst, kleiner Bruder. Ich bin so stolz auf dich.«
    Ich drückte Jacob immer noch an mich und suchte mit den Augen Tyler. Er klammerte sich an Carrie, und der Anblick dämpfte meinen Glücksmoment merklich. Jacob gehörte mir, und je schneller ich Tyler zurückbekommen und ihm helfen konnte, sich an seine echte Familie zu erinnern, umso besser.

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Echo
    Ich stand mit schweißnassen Händen vor der Mädchenumkleide, und mein Fuß tippte unkontrolliert auf den Boden. Warum hatte ich bloß Dad erzählt, ich würde wieder zum Tanztraining gehen?
    Meine Akte. Ich wollte, nein, musste, nein, war vollkommen besessen davon, meine Akte zu lesen. Heute war mir Noah auf dem Flur begegnet, er hatte mich wie üblich frech angegrinst und im Vorbeigehen gemurmelt: »Die Sache läuft.« Er hatte seine Stunde auf den Dienstagnachmittag verschieben können, direkt vor meiner. Jetzt mussten wir unseren halbgaren Plan weiterentwickeln. Noah glaubte, dass wir es zu zweit schaffen könnten, Mrs Collins irgendwie abzulenken. Der Typ traute sich alles zu. Und ich? Nicht so viel. Aber einen Versuch war es wert.
    Die Tür zur Umkleide ging auf, und Natalie kam in Begleitung von zwei der älteren Mädchen heraus. Die beiden hörten schlagartig auf zu lachen, als sie mich sahen, dann rangen sie sich ein Lächeln ab. Natalie dagegen strahlte mich an wie die Sonne. »Na los, umziehen Süße. In fünf Minuten ist Warm-up.«
    »Ich wollte gerade reingehen.« In meinen persönlichen Stephen-King-Roman. Junges Mädchen, tragisch

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