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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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als »Vertrau den Selbstheilungskräften deines Körpers«.
    »Drei am Tag. Zwei Wochen lang.«
    »Zweiundvierzig Tabletten?«, fragte die Frau. Sie klang irritiert.
    »Ja.«
    »Wir haben Ihnen doch nur achtundzwanzig zugeteilt?«
    Das stimmte. Aber auf dem Beipackzettel hatte gestanden, man dürfe bis zu drei Tabletten am Tag zu den Mahlzeiten einnehmen. Seine offizielle Ration hätte nur für morgens und abends gereicht, weswegen er sich zusätzlich und auf eigene Kosten das ZetFlu-Originalpräparat von seinem Nachbarn aus Washington hatte besorgen lassen.
    Viel hilft viel.
    Derselbe Arzt, der ihm auf der Party mit der Darmspiegelung in den Ohren gelegen hatte.
    Lieber Gott, ich schwöre, ich lass mir sofort von ihm in den Hintern leuchten, wenn das hier alles nur ein dummer Zufall ist.
    Altmann erklärte der Stimme, wie er an die zusätzlichen Tabletten gelangt war.
    »Soll das heißen, Sie sind mit Medikamenten in Berührung gekommen, die für die Normalbevölkerung gedacht waren?«
    Normalbevölkerung?
    Er schluckte. Sein Hals schmerzte eindeutig intensiver als noch zu Beginn ihrer Unterhaltung. »Gibt es da Unterschiede?«
    Altmann erinnerte sich dunkel an den Skandal während des Ausbruchs der Schweinegrippe vor einigen Jahren, als herausgekommen war, dass hochrangige Politiker und Angehörige des Militärs einen qualitativ besseren Impfstoff erhalten hatten als der Rest der Bevölkerung. Damals ging es um das Trägermittel, das in der billigen Variante häufiger Allergien auslöste.
    »Gibt es etwa schon wieder ein Mittel für Privat- und eins für Kassenpatienten?«, versuchte er zu witzeln.
    »Beantworten Sie meine Frage, Adam. Haben Sie andere Tabletten genommen als die, die wir Ihnen gegeben haben?«
    »Ja, aber ich verstehe nicht …«
    Die Stimme der Frau verlor auch noch den letzten Hauch von Emotion. Als sie ihre letzten Sätze sprach, war es, als wehte ein eisiger Wind durch die Leitung. »In diesem Fall kann ich nichts mehr für Sie tun.«
    »Bitte? Was soll das schon wieder heißen?«
    »Sie sind jetzt auf sich allein gestellt. Leben Sie wohl, Adam.«
    Es knackte in seinem Ohr, dann rauschte es kurz, und schließlich hörte er gar nichts mehr.
    »Hallo? Hey, hören Sie mich?«
    Nichts. Die Verbindung war abgerissen. Tot.
    Altmann hörte nichts außer einem monotonen Tropfen.
    Fassungslos starrte er in das Waschbecken, auf das er sich stützte.
    Seine Nase hatte wieder angefangen zu bluten.

10. Kapitel
    Unter anderen Umständen hätte Celine das Haus gemocht. Von dicht stehenden Eichen umgeben, schien es aus dem Holz gebaut, das der Wald zur Verfügung stellte.
    Die Autofahrt von dem kleinen Privatflughafen, dessen Landebahn beim Anflug aus der Luft viel zu klein für ihren Jet gewirkt hatte, war schon nach zwanzig Minuten zu Ende gewesen.
    Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, ihr die Augen zu verbinden. Sie hatte auch nicht im Kofferraum liegen müssen, sondern ganz normal auf der Rückbank der schwarzen Limousine Platz nehmen dürfen. Lediglich der Kabelbinder war wieder zum Einsatz gekommen, außerdem waren die Türen von innen verriegelt gewesen, damit sie nicht an den Kreuzungen im Ort oder später, als sie in den Waldweg abbogen, aus dem Auto hätte springen können.
    Offenbar ging Amber nicht davon aus, dass sie jemals Gelegenheit dazu erhalten würde, irgendjemandem von dieser Entführung berichten zu können. Über das Stadium, sich darüber Sorgen zu machen, war Celine ohnehin schon lange hinaus.
    Sie saß auf einem Sofa, die Hände im Schoß an den Handgelenken gefesselt, in dem Wohnzimmer eines einstöckigen Bungalows vor einem gemütlich flackernden Kamin. Hinter der geschlossenen Küche schien es weitere Räume zu geben, die zu betreten Amber ihrem Aufpasser strengstens untersagt hatte.
    Celine hörte den Wind an den Schindeln rütteln. Sie meinte am Zuckeln der Flamme zu erkennen, dass es draußen wieder zu schneien begonnen hatte, sicher war sie sich aber nicht.
    Undurchsichtige Plissees vor den Fensterscheiben versperrten ihr die Sicht zu einer majestätischen Tanne, die sie bei ihrer Ankunft in der Zufahrt gesehen hatte.
    Der perfekte Weihnachtsbaum , hatte sie noch gedacht und sich wehmütig an das vergangene Fest erinnert; das erste, bei dem ihr Vater sich mit der Lichterkette auf dem Dach des Hauses von ihr hatte helfen lassen. Dabei schob er einen Hexenschuss vor, weil das in seinen Ohren besser klang, als zuzugeben, dass sein Rheuma ihn nicht mehr auf die Leiter lassen

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